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„Jedes Mal ein besonderes Erfolgsgefühl“

Nach Sturz bei Unwetter: Wie der verletzte Storch aus Bernau wieder aufgepäppelt wurde

In Bernau brüten seit einigen Jahren Störche (Bild links). Bei einem Unwetter in Bernau wurde einer jedoch verletzt. Er konnte wieder gesund gepflegt und in die Freiheit entlassen werden (Bild rechts).
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Bei einem Unwetter in Bernau wurde ein Storch verletzt. Doch er konnte gesund gepflegt werden und ist mittlerweile wieder in den Lüften unterwegs.

Seit einigen Jahren erfreut sich die Gemeinde Bernau an ihren Störchen. Im Juli wurde jedoch einer von ihnen bei einem Unwetter verletzt. Die gute Nachricht: Er hat sich erholt und ist wieder in den Lüften unterwegs. Ein besonderer Moment für die Beteiligten.

Bernau am Chiemsee – Gibt es momentan viele Neugeborene in der Chiemsee-Gegend? Könnte man fast meinen, denn hier tummeln sich mehrere Störche, und die bringen ja für bekanntlich die Kinder. Nach Grabenstätt, Winkl/Grabenstätt, Übersee und Bernau ist in diesem Jahr auch Prien als neuestes Mitglied in den Reihen der Storchenorte am Chiemsee aufgenommen geworden, heißt es auf der Homepage der Ornithologischen Informationsplattform des Chiemseegebiets.

Und umso erfreulicher ist, dass sie die Gegend nicht nur überfliegen, sondern hier auch zum Brüten bleiben. So darf sich die Gemeinde Bernau jährlich über ein Pärchen freuen, dass sich auf einer Tanne in der Nähe des Bernauer Rathauses niederlässt, wie Bernaus Bürgermeisterin Irene Biebl-Daiber auf OVB-Nachfrage bestätigt. Dass sie draußen unterwegs sind, heißt aber auch, dass die Tiere ständig Wettereinflüssen ausgesetzt sind. Und genau das wurde jetzt einem der Störche in Bernau zum Verhängnis.

Storch durch Wind zu Boden gerissen

Bei einem Unwetter am 12. Juli hat es ihn durch den Wind aus dem Nest gerissen, vermutlich als er wegfliegen wollte, erklärt Wolfgang Stephl auf OVB-Nachfrage. „Dadurch hat er sich einige Schürfwunden zugezogen.“ Nachdem der Storch am Boden lag, kontaktierte ihn die Feuerwehr Bernau umgehend, denn Stephl betreibt seit vielen Jahren zwischen Siegsdorf und Bergen in Eigeninitiative eine Pflegestation für verletzte Wildtiere. Dies tut der Rentner mit großer Leidenschaft und dafür sei er in der Region auch schon bekannt, wie er sagt.

Als er angerufen wurde, habe er den Storch umgehend abgeholt und bei ihm in einer Voliere untergebracht, die etwa vier Meter hoch ist. „Die ist groß genug, dass der Vogel auch Platz hatte, um ein bisschen herumzufliegen“, sagt Stephl, „das ist wichtig, damit er seine Muskulatur stärken kann.“ Zusätzlich habe er das Tier mit artgerechter Nahrung versorgt.

Storch begann sofort zu fliegen

Knapp zwei Monate war der Storch in der Obhut von Stephl. Am 5. September dann der große Tag: Der Storch war wieder genesen und konnte in die Freiheit entlassen werden. Stephl wählte dafür eine Wiese in Bernau, wo sich bereits andere Artgenossen aufhielten, „ da dacht ich mir, das ist ein geeigneter Ort, wo er sich anderen anschließen kann.“ Dafür traf sich Stephl mit Bürgermeisterin Biebl-Daiber und dem ersten Kommandant der Feuerwehr Bernau, Marcus Praßberger.

„Der Storch hat sofort zu fliegen begonnen“, berichtet Stephl „dann hat sich auch schon einer zu ihm dazugesellt.“ Und so sei der Storch weitergeflogen, bis sie ihn aus den Augen verloren. „Wenn sie dann losfliegen, das ist jedes Mal ein besonderes Erfolgsgefühl für mich“, sagt Stephl euphorisch. Auch bei Biebl-Daiber war die Freude im Gespräch mit dem OVB deutlich hörbar: „Es war wirklich ein sehr schönes Erlebnis.“

Nicht der erste Storch aus Bernau

Es ist aber nicht der erste Storch aus Bernau, den Stephl in diesem Jahr pflegte. Ein anderes Tier, das auf der Durchreise war, sei heuer von einem Artgenossen verletzt worden. „Der wurde mit vielen Fleischwunden aufgefunden“, so Stephl. Deswegen nahm er ebenso diesen Patienten in seine Obhut, er sei jedoch weiter in eine Auffangstation nach München gekommen, mittlerweile aber auch schon wieder ausgesetzt.

Bei den Störchen, die am Chiemsee brüten handelt es sich überwiegend um Weißstörche, erklärt Dirk Alfermann, Gebietsbetreuer für den Chiemsee. Sie kommen im Frühjahr in die Region und bleiben dort bis zum Spätsommer/Herbst. Dann ziehen sie in den Süden. „Dadurch, dass die Winter aber immer milder werden, bleiben einige sogar in der Region“, fügt Alfermann hinzu.

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