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Vereinssterben in der Region

Aus nach 60 Jahren: Der Siedlerverein aus Reitmehring löst sich auf

Über 20 Jahre war Dr. Wolfgang Lampeter Vorsitzender des Siedlervreins in Reitmehring.
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Über 20 Jahre war Dr. Wolfgang Lampeter Vorsitzender des Siedlervereins in Reitmehring.

Ein weiterer Verein aus der Region stirbt: Der Wasserburger Siedlerverein, ehemals gegründet, um Meggle-Mitarbeiter beim Bau ihrer Häuser zu unterstützen, hat sich aufgelöst. Warum Vorsitzender Wolfgang Lampeter diesen Schritt nach über 60 Jahren gehen musste.

Wasserburg/Reitmehring – Nun ist der Zeitpunkt gekommen: Schon seit 2014 hatte der Siedlerverein aus Reitmehring Nachwuchsprobleme. Jetzt hat Vorsitzender Dr. Wolfang Lampeter den Verein aufgelöst – rund 60 Jahre nach seiner Gründung.

In den 60er Jahren habe Josef Anton Meggle II. seinen Mitarbeitern Grundstücke zum Kauf angeboten, erklärt Lampeter. Um die Leute beim Bauen der Häuser in rechtlichen und organisatorischen Belangen zu unterstützen, habe sich damals der Siedlerverein gegründet, berichtet der Vorsitzende. Anfangs seien 52 Bauplätze in der sogenannten Sankt-Antonius-Siedlung für die Meggle-Mitarbeiter vorgesehen gewesen. Später kamen noch Plätze in Edling in der Schellwieserstraße und im Staudhamer Feld sowie Baugründe in Reitmehring-Schmiedwiese hinzu. Insgesamt sei eine Fläche für 155 Meggle-Mitarbeiter ausgewiesen gewesen, sagt Lampeter.

Bushäuschen und Kinderspielplatz

Über 20 Jahre war Lampeter Vorsitzender des Siedlervereins. Zu seinen Erfolgen zählt er das Bushäuschen und den Bau des Kinderspielplatzes in der Sankt-Antonius-Siedlung. „Hier spielen auch heute noch jeden Tag Kinder“, freut sich der Vorsitzende. Zudem habe sich der Verein, die Interessen der ansässigen Bürger in Form von Stellungnahmen an die Stadt Wasserburg vertreten und bei kleineren Problemen, wie bei kaputten Straßenschildern, geholfen und für Lösungen gesorgt, sagt Lampeter.

In den vergangenen Jahren und Jahrzehnten habe das Interesse am Siedlerverein immer mehr nachgelassen, so der Vorsitzende. Getroffen hätten sich die Mitglieder nur mehr alle paar Jahre, wenn es etwas zu berichten gegeben hätte. Schon 2014 zur Feier zum 50-jährigen Bestehen des Vereins habe sich Lampeter um Nachwuchs gesorgt, wie das OVB berichtet hatte. Auch zehn Jahre später habe sich die Situation nicht verbessert. Nun ging der Vorsitzende den Schritt und löste den Verein auf.

Verein war nicht beschlussfähig

Von den zuletzt 21 Mitgliedern seien viele bereits im Seniorenheim. Zur letzten Sitzung seien nur vier oder fünf Personen erschienen, sagt er. „Wir waren somit nicht beschlussfähig, weil wir keine Zweidrittel-Mehrheit erreichten“. So habe Lampeter ein Schreiben an das Registergericht senden müssen, in dem er erklärt habe, warum der Siedlerverein kein Verein mehr sei, sagt er.

Das restliche Geld habe der Verein zu je 2.000 Euro an die Tafel Wasserburg, an die Kindertagesstätte Reitmehring und an die Sankt Antonius Kirche in Reitmehring gespendet, berichtet er.

Kirchenpfleger Balthasar Scheiel (von links), Leiterin der Kindertagesstätte Reitmehring Anja Zeller, Pfarrer Ibalayam Hippolyte und Barbara Pömsl von der Wasserburger Tafel nehmen von Dr. Wolfgang Lampeter, Vereinsvorstand, die Spende entgegen.

Nun sei er erleichter, dass die Auflösung so reibungslos geklappt habe. Traurig sei er nicht, mittlerweile würden sowieso nur mehr 20 Prozent der Häuser in der Sankt-Antonius-Siedlung von Meggle-Mitarbeitern bewohnt werden. Für den eigentlichen Gründungsursprung sei der Verein schon lange nicht mehr benötigt worden, sagt der ehemalige Vorsitzende. Die gesammelten Dokumente wolle Lampeter an die Firma Meggle übergeben.

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