Schwere Unfälle im Juni und September
Kreisverkehr oder Ampel: Wann werden Unfall-Punkte auf B304 in Amerang und Edling entschärft?
Sie fällt durch viele Unfälle auf: die B 304. Immer wieder kracht es auf Höhe vom Staudhamer Feld, der Kesselseestraße, bei Hochhaus, bei Brandstätt (Edling) oder bei Stephanskirchen (Amerang). Deswegen sollen diese Unfallschwerpunkte entschärft werden. Doch nun verzögern sich die Pläne dazu ein weiteres Mal.
Edling/Amerang – Immer wieder kommt es auf der B 304 bei Edling zu Unfällen. Erst im September hat sich eine 21-jährige Fahrerin an der Kreuzung auf Höhe von Brandstätt schwer verletzt. Im Juli kam ein 60-jähriger Fußgänger ums Leben, als er die B 304 auf Höhe der Abzweigung Staudhamer Feld überqueren wollte und ihn ein Pkw frontal erfasste. Zu derart schweren Vorfällen kommt es zwar selten, doch Auffahr- oder Abbiegeunfällen sind keine Seltenheit. Deswegen sollen hier sowie an den Kreuzungen an der Kesselseestraße und in Hochaus Ampeln installiert werden. Ein entsprechendes Verkehrsgutachten hatte deren Notwendigkeit bereits bestätigt. Doch nun verzögere sich das Vorhaben erneut, erklärte Edlings Bürgermeister Matthias Schnetzer in der jüngsten Sitzung des Gemeinderates.
Unfallpunkte in Edling und Amerang
Zuletzt hatten sich die Umsetzung der Pläne hinausgeschoben, da auch der Unfallschwerpunkt in Stephanskirchen (Amerang) mit aufgenommen wurde. Bereits um Juli seien erste Entwürfe zur Entschärfung der Knotenpunkte in Brandstätt und Stephanskirchen vorgestellt worden sein, erklärte damals die Pressesprecherin des Staatlichen Bauamtes, Ursula Lampe. Zudem hieß es, die Pläne für die restlichen Punkte, also in Staudham, bei der Kesselseestraße und in Hochhaus, würden im Herbst vorliegen.
Doch nun wolle der Rechnungshof des Bundes eine genauere Varientenprüfung, sagt Schnetzer. Sprich: Es müsse neben einer Lösung für Ampeln auch eine durch Kreisverkehre geprüft werden, erklärte Edlings Bürgermeister. „Die zuständigen Behörden sind zwar schon dabei. Aber das muss dann erst vom Landkreis Rosenheim abgesegnet werden und bedarf einer weiteren Genehmigung durch den Bund“, so der Bürgermeister.
Variantenprüfung für alle Unfallpunkte
Das bestätigt das Staatliche Bauamt auf Anfrage. Für alle Knotenpunkte würden Variantenvergleiche erstellt oder seien bereits erstellt worden. „Anschließend wird geprüft, ob sie realisiert werden können“, so die Pressesprecherin der Behörde. Dabei würde jeder Knotenpunkt für sich detailliert betrachtet.
Für eine Ampellösung würden geringere Kosten, weniger benötigte Flächen und eine kürzere Beuzeit sprechen, erklärt Lampe. „Zudem hat sie gegenüber einem Kreisverkehr eine verkehrsregulierende Wirkung.“ Auch im Sinne der Barrierefreiheit sei eine Ampel eine bessere Lösung. Für Menschen mit einer Sehbehinderung sei sie einfacher zu benutzen, so die Pressesprecherin.
„Bei Kreisverkehren hingegen ist der Verkehrsfluss insgesamt harmonischer.“ Zudem sei keine Betriebstechnik, wie Signalgeber oder Software, notwendig, erläutert Lampe.
Brandstätt und Stephanskirchen priorisiert
Für Edlings Bürgermeister überwiegen die Vorteile einer Ampel. En Kreisel würde „viel mehr“ kosten, bräuchte mehr Platz und dadurch mehr Grund von Anrainern. „Ich hoffe, das Vorhaben wird bald umgesetzt“, sagte Schnetzer in der Sitzung. Jedenfalls soll der Knotenpunkt in Brandstätt sonst bevorzugt behandelt werden, betonte er. Das hatte das Staatliche Bauamt bereits im Sommer bestätigt. „Da es sich bei den Straßenabschnitten der B 304 in Brandstätt und Stephanskirchen um akute Unfallhäufungspunkte handelt, sollen diese beiden Knotenpunkte prioritär beplant werden“, erklärte Lampe in einer damaligen Stellungnahme.
Für den Unfallpunkt in Stephanskirchen sieht Amerangs Bürgermeister Konrad Linner in einem Kreisverkehr die bessere Lösung. „Ein Kreisverkehr hat zwar höhere Investitionskosten. Auf zehn bis 20 Jahre gerechnet, ist aber eine Ampel teurer, da hierbei jährliche Wartungskosten anfallen“, erklärt er auf Anfrage. Zudem hätten sich die Kreisverkehre an der Straße RO 35 auf Höhe von Aichet (Schonstett), Frieberting (Schonstett) und Evenhausen (Amerang) bewährt. „Diese Stellen sind nun unfallfrei.“ Auch die Kreisverkehre auf der B 304 auf Höhe von Traunstein seien einfach für Lkw zu befahren, sagt Linner.