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Spektakulärer Einsatz und seine Hintergründe

Turm der Frauenkirche Wasserburg verliert das Kreuz: Was ist da los?

Ein Kran mit Hebebühne half bei der Demontage des Kreuzes.
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Ein Kran mit Hebebühne half bei der Demontage des Kreuzes.

Macht Wasserburg es Pisa nach? Nicht so ganz, denn an der Frauenkirche stand nicht der Turm, sondern „nur“ das Kreuz schief. Jetzt ist es weg, ebenso die Kugel. Was passiert ist und wie es nun weitergeht.

Wasserburg – Hebebühne und Kran im Einsatz an der Frauenkirche: Das hat am Donnerstagvormittag, 10. August, für viele Schaulustige in der Altstadt gesorgt. Die Passanten beobachteten, wie Kugel und Kreuz abmontiert und zu Boden gehoben wurden. Jetzt steht der Turm da, als hätte sein Kopf keinen Hut mehr.

Doch die Maßnahme war notwendig, berichtet auf Anfrage Projektleiter Christopher Müller vom Bauamt der Stadt. Denn im Innern seien bei den regelmäßig stattfindenden Begehungen des Denkmals Schäden aufgefallen: Risse im Mauerwerk und feuchte Stellen. Das Kreuz habe bereits leicht schief gestanden. Der Kaiserstiel, in dem es verankert ist, besteht nach Angaben von Müller aus Holz, auch hier seien Feuchtigkeitsschäden festgestellt worden. Die Sorge ging um, dass es beim nächsten Sturm gefährlich werden könnte.

Geschafft: Kreuz, Haube und Kugel haben unbeschadet den Erdboden erreicht.

Eine Sanierung des Turms stehe deshalb an. 1998 hatte hier laut Robert Mayerhofer, Chef des Liegenschaftsamts, die letzte stattgefunden. Bevor die Bauarbeiter nun 25 Jahre später wieder anrücken, müssen umfangreiche Untersuchungen im Dachstuhl stattfinden, so Müller. Kugel (etwa 80 Kilo schwer) und Kreuz (50 bis 60 Kilo) werden deshalb erst einmal im Bauhof zwischengelagert, berichtet er. Die Stadt werde eventuell die Chance nutzen, um auch sie zu säubern. Kugel und Kreuz bestehen aus vergoldetem Stahl, die Haube aus Kupfer.

Der Turm, bei Veranstaltungen wie dem Christkindlmarkt bespielt von den Turmbläsern der Stadtkapelle und Ziel von Stadtführungen, muss vorerst gesperrt werden, teilt der Projektleiter weiter mit. Das habe jedoch keine Auswirkungen auf die Frauenkirche, denn es handelt sich um zwei getrennte Gebäude. Kuriosum in Wasserburg: Das Gotteshaus, laut historischem Lexikon von Wasserburg (Stadtarchiv) ein mittelalterlicher Bau, erstmals erwähnt 1324, gehört der Erzdiözese. Der Turm diente auch als städtische Wachanlage, besetzt mit einem Wächter. Dieses Bauwerk ist deshalb bis heute eine Liegenschaft der Stadt.

Der Abtransport im Korb.

Der Turm ist mit Kreuz 64 Meter hoch und das höchste Gebäude der Altstadt. Wann er wieder frei ist und auch diese Höhe wieder erreicht hat, steht noch nicht fest. In den nächsten zwei bis drei Wochen stehen laut Zeitplan Untersuchungen, auch mit Rücksprache der Denkmalschützer, des Zimmerermeisters und von Statikern, an. Dafür müssen laut Müller Bauteile entfernt oder Elemente geöffnet werden. „Eine Bastelarbeit“, charakterisiert er diese Arbeiten. Ziel sei es, belastbare Informationen über den Umfang der Schäden, aus denen die Sanierungsschritte und die Kosten abgeleitet werden können, abzuleiten, so Müller. Dann gelte es außerdem, zeitnah eine passende Firma zu finden. „Fest steht: Das wird eine sehr aufwendige Geschichte.“

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