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Stand der Dinge auf Dauerbaustelle in Wasserburg

Immer noch verhüllt: Warum sich die Sanierung der Jakobskirche weiter hinzieht

Die Pfarrkirche St. Jakob, nach wie vor umhüllt.
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Die Pfarrkirche St. Jakob ist nach wie vor umhüllt.

Die Wasserburger haben sich schon an den Anblick gewöhnt: Die Pfarrkirche St. Jakob präsentiert sich seit Jahren unter Plastik verhüllt und eingerüstet. Warum sich die millionenschwere Sanierung hinzieht und sich das Warten auf die Fertigstellung lohnt.

Wasserburg– Der Turm der Pfarrkirche St. Jakob ist das Wahrzeichen der Stadt, hoch ragt er mit seinem markanten Kupferdach über die Häuser. Seit geraumer Zeit ist der imposante Sakralbau allerdings verhüllt. Renovierungsarbeiten zwingen dazu. Allzulange wird es nicht mehr dauern, bis die alte Pracht wieder zur Geltung kommt. Nach den Worten von Stadtpfarrer Bruno Bibinger ist es 2024 soweit.

Er kümmert sich mit großer Sachkenntnis und viel Liebe zum Detail um die Sanierung des spätgotischen Bauwerks. „Das ist das Spannende an der wirklich schönen Kirche: Sie steht ganz nah an der städtischen Bebauung, inmitten der schmalen Gassen“, so Bibinger. Es habe aber für sie, errichtet Anfang des 15. Jahrhunderts, keinen anderen Platz in der beengten Stadt gegeben.

Im Lauf der Jahrhunderte musste die Kirche immer wieder restauriert werden, zuletzt wurden 2016 Erneuerungsmaßnahmen in die Wege geleitet. 2017 hat man erst mit dem Turm angefangen, dann wurde der Dachstuhl aus Eiche in Angriff genommen. „Das Gebälk ist 600 Jahre alt, eigentlich müsste es ewig halten, solange es trocken bleibt“, erläutert Bibinger. „Aber durch Witterungseinflüsse haben sich Dachplatten verschoben, dann kam Feuchtigkeit rein, was letztlich die Statik dieses riesigen Gebäudes beeinträchtigte.“ Die Erneuerung beziehungsweise Ausbesserung des gesamten Dachstuhls sei daher zwingend gewesen, die Ziegel hätten ebenfalls ersetzt werden müssen. Leider aber würden die Arbeiten etwas länger als vorgesehen dauern, Corona habe die Fertigstellung der Gewerke verzögert, die beauftragten Firmen hätten wiederholt umplanen müssen.

Pfarrer Bruno Bibinger präsentiert ein wieder hergestelltes Buntglasfenster.

Aufwendige Reparatur der Buntglasfenster

Ein weiterer Schwerpunkt der Renovierung ist das Langhaus, wo außen an der Fassade gearbeitet wird. „Die muss wieder gefestigt und Backsteine, die sich gelockert haben, müssen eingepasst werden.“ An stark geschädigten Stellen kommen Ersatzsteine in die Fugen. Überaus aufwendig sind laut Bibinger auch Reinigung und Reparatur der schmucken Buntglasfenster in den Chorkapellen. Dafür hat Bibinger im Pfarrhofkeller eine Werkstatt einrichten lassen.Die verzierten Scheiben aus dem 19. Jahrhundert sollen ja nicht langen Transporten ausgesetzt werden.

Namenspatron St. Jakobus: Er hat einen neuen Standort im Eingangsbereich gefunden.

Neuer Platz für den Kirchenpatron

Im Inneren der Kirche stehen Reinigungs- und Ausbesserungsarbeiten an. Richtig gelungen findet Bibinger die dunkelrote Polsterung der beheizbaren Sitzreihen. Eine neue Beleuchtung wäre schön, aber darüber sei noch nicht entschieden worden. Dem Kirchenpatron Jakobus wurde mitsamt der goldenen Muschel ein neuer, hellerer Platz im Eingangsbereich zugewiesen. Die Sakristei, Aufbewahrungsort von Messgewändern, Kelchen und Monstranzen sowie prächtigen Kirchenschätzen, die in jahrhundertealten Schränken lagern, wird zurzeit in mühsamer Kleinarbeit von Kunstschreinern neu hergerichtet.

Blick auf eines der gereinigten Buntglasfenster.

Friedensglocke wird geweiht

Am 23. Juli wird eine neue Glocke, die Friedensglocke, geweiht, und Wochen später dann auch für die Wasserburger hörbar schlagen. Die Kosten für die Gesamtrenovierung veranschlagt Bibinger auf rund 15 bis 18 Millionen Euro. „Es ist ein großes Erbe, ein künstlerisches Juwel, auf das wir gut schauen müssen“, sagt der Geistliche.

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