So klingt der Frieden
So war die feierliche Glockenweihe in der Wasserburger Jakobskirche
Wasserburg hat eine neue Glocke. Sie wurde beim Gottesdienst zum Patrozinium eingeweiht. Dabei gab’s eine Premiere in Wasserburg sowie ergreifende Worte des Stifters.
Wasserburg – Vom Weihbischof ein paar sanfte Schläge mit dem Holzhammer, und jeder in der Wasserburger Jakobskirche konnte sich überzeugen: Die neue, 145 Kilogramm schwere Glocke wird, wenn sie einmal oben im Kirchturm hängt, zusammen mit den sechs anderen für ein gutes, stimmiges Geläut sorgen. Bei der Messe anlässlich des Patroziniums wurde die neue Glocke eingeweiht.
Ein großer, bewegender und klanggewaltiger Gottesdienst mit etwa 300 Besuchern war vorausgegangen. Der Chor und das Orchester der Stadtkirche unter der Leitung von Anja Zwiefelhofer gab der Zeremonie einen würdigen, feierlichen Rahmen. Händels Feuerwerksmusik sorgte für den stimmungsvollen Auftakt.
Weihbischof hat ersten Auftritt in Wasserburg
Stadtpfarrer Bruno Bibinger dankte eingangs Klaus-Dieter Bacholke, dem Stifter der Glocke. Bibinger begrüßte den neuen Weihbischof Rupert Graf zu Stolberg, der den Festgottesdienst leitete. In einem für die Festschrift zur Glockenweihe verfassten Grußwort lobte Bibinger auch das Wirken des früheren Kreisheimatpflegers Ferdinand Steffan. Dieser habe mit großem Engagement detailliert über die Wasserburger Glocken berichtet.
Der Weihbischof wies in seinem ersten Auftritt in Wasserburg auf die Bedeutung der Friedensglocke hin: Damit werde die Botschaft des Friedens auch in ökumenischer Hinsicht in die Stadt gebracht. „Ein wichtiger Auftrag für uns Christen“, sagte der Geistliche. In seiner Predigt drückte er die Hoffnung aus, dass die Glocke über viele Jahrhunderte hinweg zum Frieden mahnen möge. Er entlockte ihr anschließend vorsichtig ihren Klang – Tonhöhe e2 nach Angaben der beauftragten Passauer Glockengießerei.
„Ich bin einfach glücklich“
Bürgermeister Michael Kölbl sprach von einem „ganz besonderen Tag“ für die Stadt. „Es passt in unsere Zeit, dass es eine Friedensglocke ist“, erklärte Kölbl. „Wir erfahren ja in den Nachrichten von Unfrieden, vom Krieg in der Ukraine, von Krieg und Spannungen auf der Welt.“ Und er betonte, dass Glockenweihen für Wasserburg kein alltägliches Ereignis seien: Hier habe es zuletzt vor 13 Jahren eine solche Zeremonie gegeben – und zwar in der Kapelle von Rottmoos. Zuvor hätten Gläubige 1981 in der Frauenkirche eine Weihfeier anlässlich des neuen Geläuts begangen. 1964 seien die Glocken von St. Konrad geweiht worden, 1955 die der evangelischen Christuskirche.
Klaus-Dieter Bacholke, Stifter aus Frankfurt, dankte „allen Wasserburgern“ und sprach ergreifende Worte: „Die Glocke ist die Essenz meines Lebens.“ Er fügte hinzu: „Liebe ist die Antwort auf alles. Liebe ist für mich die einzige Kraft, die existiert. Ich bin einfach glücklich.“
