Ermittlung nach schockierenden Vorfällen
Nach Vandalismus-Eklat im Waldkindergarten Tuntenhausen: Hat die Polizei die Täter gefasst?
Für die Kinder und das Personal war es ein Schock: Vor einem Monat wurde der Waldkindergarten in Tuntenhausen zum Tatort von Gewalt und Verwüstung. Was die Polizei inzwischen erreicht hat und wie es der Einrichtung seitdem geht.
Tuntenhausen – Haben die Ermittlungen der Polizei und der emotionale Aufruf der Trägerin etwas bewirkt? Eine Frage, die sich angesichts des immensen Ausmaßes aufdrängt. Denn vor gute einem Monat wurde der Waldkindergarten Tuntenhausen Schauplatz von Vandalismus und Zerstörungswut. Unbekannte Täter hatten im Zeitraum vom 17. bis 19. November dort einen Ort der Verwüstung hinterlassen.
Wie Martina Hafner, Geschäftsführerin der „Kita Nano GmbH“, dem OVB damals mitgeteilt hatte, hatte es zwar in der Vergangenheit immer wieder Probleme gegeben. Was nun passiert ist, sei jedoch „richtig krass“ und habe eine ganz andere Qualität gehabt. „Diesmal wurde regelrecht alles zerstört“, zeigte sich die Trägerin im November geschockt. Durchgebrochene Sitzbänke, eine durchgeschnittene Slackline, komplett zerstörte Sitze und Hocker. Auch ein Tipi-Zelt wurde beschädigt, mit einer Axt durchworfen und sogar angezündet. Ein versuchter Einbruch in der Blockhütte reiht sich dabei in eine noch längere Liste ein.
Unbekannte Täter persönlich angesprochen
Hafner erstatte Anzeige bei der Polizei, die nach eigener Aussage die „intensive Ermittlungsarbeit“ aufnahm, etwa durch Überwachungsmaßnahmen, wie ein Sprecher der Polizeiinspektion Bad Aibling versicherte. Doch auch das Personal des Kindergartens wollte nicht tatenlos zusehen und startete über die sozialen Medien sowie über ausgeteilte Flyer einen besonderen Aufruf.
Darin wurden nicht nur Zeugen gesucht, auch die unbekannten Täter wurden über das Schreiben direkt angesprochen. „Wenn du fremdes oder öffentliches Eigentum beschädigt oder zerstört hast, dann ist das Unrecht und vermutlich weißt du das auch“, heißt es darin unter anderem. Dem oder den Tätern wird im Text sogar angeboten, „die Sache rückgängig zu machen“, in dem sie den Schaden selbst beseitigen oder sich etwa mit der eigenen Haftpflichtversicherung in Verbindung setzen.
Ernüchterung nach dem Aufruf
Doch einige Wochen später muss Martina Hafner ernüchtert feststellen: „Leider hat sich nicht wirklich etwas getan.“ Zwar hätten sich vereinzelt Menschen über Facebook gemeldet. Allerdings seien dabei keine hilfreichen Hinweise genannt worden. „Einige haben uns solidarisch gesagt, dass das eine Frechheit war und dass so etwas gar nicht geht. Mehr kam bei dem Aufruf aber leider nicht heraus“, bedauert Hafner.
Von dem aufwendigen Aufruf habe man sich freilich mehr erhofft. Immerhin: „Seit dem Vorfall und seit unserem Flyer gab es im Waldkindergarten keine Vorfälle mehr“, sagt Hafner. Auf OVB-Nachfrage teilte nun auch ein Sprecher der Polizeiinspektion Bad Aibling mit, dass es bislang noch keine Hinweise auf einen Täter gebe. Zwar könnten entsprechende Ermittlungen eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen und etwa ein „Treffer“ bei der Spurensicherung theoretisch noch folgen. Aktuell habe die Polizei jedoch keine Erkenntnisse, die die Vorfälle im Waldkindergarten aufklären könnten. Über mögliche Ermittlungserfolge würde die Polizei informieren, so der Sprecher.
Wer hat etwas gesehen?
Die Hoffnung, dass der unrühmliche Vorfall im November doch noch aufgeklärt werden kann, lebt also weiter. Laut Angaben des Flyer-Aufrufs könnten sich Zeugen mit Hinweisen an die Telefonnummer 08061 28400 58 wenden. „Sei mutig und hilf uns, dass sowas nicht mehr passiert“, bringt es der Text auf den Punkt. Denn Hafner stellt klar, dass die begangenen Vergehen, etwa Sachbeschädigung und Brandstiftung, strafrechtlich verfolgt werden können.
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