Steigende Mitgliederzahl und zu wenig Platz
„Tut im Herzen weh“ - Diese Forderung hat der TSV Wasserburg an die Stadt
Neben Berichten und Wahlen ging es bei der Delegiertenversammlung des TSV 1880 Wasserburg auch um die Sportstättenproblematik. Vereinschef Bastian Wernthaler verwies auf die steigende Mitgliederzahl. Es gäbe zu wenig Platz für interessierte junge Menschen.
Wasserburg – Der TSV 1880 Wasserburg hat keinen dringenderen Wunsch als einen zusätzlichen Fußballplatz. Das wurde bei der Delegiertenversammlung des Vereins in der Badria-Halle deutlich. Gegenüber unserer Zeitung wies der Vorsitzende Bastian Wernthaler auf die „stark steigende“ Zahl der Mitglieder vor allem im Kinder- und Jugendbereich hin – sie liege jetzt bei rund 2500. Daher sieht Wernthaler Handlungsbedarf vor allem bei den Sportstätten. „Wir brauchen einen Trainings-Fußballplatz. Wir müssen jetzt schon junge Leute abweisen, weil wir ihnen keinen Platz anbieten können“, so der Vereinschef. Langfristig bräuchte der TSV auch eine weitere Halle.
Fußballsport muss möglich sein
Auf das Problem, Jugendlichen keinen Fußballsport ermöglichen zu können, wies in der Sitzung auch Norbert Lambacher hin, der Zweite Vorsitzende des Vereins. „Das tut mir von Herzen weh. So etwas darf es in Wasserburg eigentlich nicht geben.“ Doch Lambacher sieht Chancen: In dieser Sache („unser Sorgenkind“) stehe der Verein im ständigen Austausch mit Bürgermeister Michael Kölbl und der Stadtverwaltung. „Wir finden Gehör mit unseren Anliegen“, sagte er. „Ich bin mir sicher, dass wir zusammen eine Lösung finden können.“ Lambacher zeigte sich mit Blick auf die Sportanlage in der Landwehrstraße erfreut darüber, dass die gewünschte Schließanlage in Auftrag gegeben werde. Damit sei die Hoffnung verbunden, Beschädigungen durch Vandalismus zu unterbinden. Er freute sich auch über die beiden neu geschaffenen Allwetterplätze in der Tennisanlage: „Hier wurden in sehr kurzer Zeit beste Trainingsbedingungen geschaffen.“
In seinem Rechenschaftsbericht nannte Wernthaler den TSV einen „Vorzeigeverein“, er lobte Breite und Spitze, das Angebot beim Leistungs- und Freizeitsport sowie ein „enormes“ ehrenamtliches Engagement. „Ich bin unheimlich stolz, Vorsitzender dieses tollen und aktiven Vereins zu sein.“
Gesunder und stabiler Verein
Während der Pandemie habe es kaum Austritte gegeben, was auf einen „unglaublichen Zusammenhalt“ schließen lasse. Er nannte Sportvereine „die sozialen Tankstellen der Gesellschaft“. Ein großes Lob erteilte Wernthaler der TSV-Geschäftsstelle, die effizient und geräuschlos arbeite. Die finanzielle Lage des Vereins bezeichnete er als „stabil und gesund“. Nach seinen Worten liegt dem TSV die Prävention sexueller Gewalt sehr am Herzen: Mit Lena Breitenfellner und David Spießer stünden externe Kontaktpersonen als Anlaufstellen zur Verfügung. Die Aufgabe, die mit viel Verantwortung verbunden sei, sei nicht einfach, so Wernthaler. „Wir werden die Thematik ständig anpassen und aktualisieren.“
Im weiteren Verlauf des Abends wurde ein Beschluss über die Anpassung der Mitgliedsbeiträge gefasst. Die letzte Erhöhung fand 2006 statt. Für Kinder steigt der Beitrag von 30 auf 35 Euro, für Jugendliche von 40 auf 47,50 Euro. Erwachsene zahlen künftig 80 Euro statt bisher 65.
Bastian Wernthaler bleibt Vorsitzender
Bei den turnusmäßigen Vorstandswahlen bestätigte das Wahlergebnis Bastian Wernthaler und Norbert Lambacher in ihren Ämtern. Als Dritte Vorsitzende löst Andrea Falk den ausscheidenden Frank Gnerlich ab. Thomas Neuner bleibt Finanzverwalter, als neue Schriftführerin rückt Lisa Stürmlinger in den Vorstand.
Breiten Raum nahmen in der Sitzung die Berichte der einzelnen Abteilungen ein. Besondere Freude machte Delegierten dabei das Video über das Altstadtspringen Anfang Mai, ein Höhepunkt für den gesamten Verein.