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Eigene Brunnen, gemeinsame Wartung

Trinkwasser-Versorgung: Prutting und Söchtenau arbeiten in Zukunft zusammen

Bürgermeister Johannes Thusbaß erklärt an Schautafeln einer Gruppe Kinder die Trinkwasserversorgung der Gemeinde
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So viel Transparenz wie möglich: Hier erklärt Pruttings Bürgermeister Johannes Thusbaß seinen jüngsten Bürgern, wie komplex die Trinkwasserversorgung Pruttings ist und wie viel Geld für sie aufgewendet werden muss.

Gemeinsam sind wir stärker: Getreu diesem Motto arbeiten die Gemeinden Söchtenau und Prutting künftig bei der Trinkwasser-Versorgung zusammen. Was genau geplant ist – und welche Nachbargemeinde sich gegen die Kooperation entschieden hat.

Prutting – Mancher Bürgermeister im Landkreis hätte sicher einen Wunsch fürs neue Jahr: Dass seine Bürger wüssten, wie viel Überlegung und Gehirnschmalz in den Verwaltungen tatsächlich verwendet wird, um mit den Haushaltsmitteln möglichst sparsam umzugehen. 

Auch in Prutting versucht man sich am Bürgermeister-Spagat: die Steuermittel so einzusetzen, dass die Gemeindeleistungen erstklassige Qualität haben, die Kosten aber dennoch in vernünftigem Rahmen bleiben. Und setzt dabei auf innovative Wege, etwa bei der Sicherstellung des Trinkwassers. 

Denn gerade die Trinkwasserversorgung ist nicht umsonst zu haben. Nur wenn fortlaufend in sie investiert wird, bleibt sie so selbstverständlich und reibungslos, wie wir es gewohnt sind: Hahn auf – Wasser läuft. Allein die routinemäßigen Wartungskosten für das Trinkwassernetz gehen im Jahr in die zigtausende. 

Kosten, so dachte man sich in Prutting, die zumindest teilweise zu verringern wären, wenn sich mehrere Kommunen den Aufwand teilen würden. Ein Gedanke, der auf der Hand liegt, denn wie Pruttings Bürgermeister Johannes Thusbaß seinem Gemeinderat gegenüber schon vor geraumer Zeit sagte, ist es hier wie überall in der Wirtschaft: „Es macht preislich einen erheblichen Unterschied, ob wir für die Gemeinde fünf neue Hydranten anschaffen oder für einen Wasserverbund gleich 15“.  Hinzu kommt, dass ein Verbund sowohl personell als auch finanziell besser aufgestellt sein kann als die „Einzelversorgung“. Das garantiert, so Pruttings Bürgermeister, mittel- und vor allem langfristig, dass keine „externen“ Partner oder Dienstleister mit ins Boot geholt werden müssen.

Grundsatzbeschlüsse schon 2022

Die Pruttinger Gemeinderäte waren der Idee gegenüber schnell aufgeschlossen und in den Gemeinden Söchtenau und Vogtareuth fanden sich auch prinzipiell interessierte Partner. Schon im Jahr 2022 fasste man in den drei Kommunen entsprechende Grundsatzbeschlüsse. Mittlerweile aber zeigte sich, dass solche interkommunalen Zweckbündnisse leichter gewünscht als verwirklicht werden.

Vogtareuth zieht zurück

Der Gemeinderat in Vogtareuth wollte in seiner Novembersitzung die gemeindliche Trinkwasserversorgung zumindest vorerst doch lieber wie bisher in der Hand eines beauftragten privaten Unternehmens belassen. Für Prutting und Söchtenau aber blieb auch danach klar: wir halten an dem Vorhaben fest, denn schon mittelfristig werden Herausforderungen und Kosten einer optimalen Trinkwasserversorgung besser im Verbund als allein zu bewältigen sein.

Konkret geht es dabei zunächst rein um den Aufwand für die Betriebsführung, etwa die Bereitstellung des Personals für eine ständige Rufbereitschaft. Das Leitungsnetz, auch Speicher und Brunnen, bleiben vorerst in der Hand der beiden Partnergemeinden – zumindest so lange, bis ein Gleichstand bei der Rohrnetzsicherheit erreicht ist. „Keiner“ so dazu Bürgermeister Johannes Thusbaß, „kauft hier also die Katze im Sack“.

Dass Aufgaben, die bislang jede Gemeinde für sich erledigte, durchaus reibungslos auch im Team bewältigt werden können, macht die Kläranlage Bockau deutlich: Die ist seit 50 Jahren eine Erfolgsgeschichte, und das, obwohl sich für ihren Betrieb neun Gemeinden in zwei Abwasserzweckverbänden zusammengeschlossen haben.

„Trinkwasserzweckverband Simssee“ in Arbeit

Der Beschluss des Pruttinger Gemeinderates, zusammen mit Söchtenau den „Trinkwasserzweckverband Simssee“ zu gründen, fiel deshalb einstimmig und die Bürger beider Gemeinden haben einen Grund mehr, um hinsichtlich ihrer Trinkwasserversorgung gut schlafen zu können.

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