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Experten bewerten die Immobilienlage in der Region

Steigende Zinsen, hohe Baukosten: Platzt für viele Rosenheimer der Traum vom Eigenheim?

Wie steht es um die Immobilien in der Region Rosenheim?
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Wie steht es um die Immobilien in der Region Rosenheim? Heinz-Peter Hungbaur, stellvertretendes Vorstandsmitglied der Landesbausparkasse Bayern (links) und Harald Kraus, Vorstandsmitglied der Sparkasse Rosenheim-Bad Aibling, ziehen Bilanz.

Explodierende Baukosten, steigende Zinsen, hohe Anforderungen für Kredite – der Weg zur eigenen Immobilie ist steinig. Experten verraten, wie es um die Chancen steht, in der Region Rosenheim zum Immobilienbesitzer zu werden.

Rosenheim – „Wir haben auch die Verantwortung, nicht jede Finanzierungsanfrage einfach durchzuwinken“, sagt Harald Kraus, Vorstandsmitglied der Sparkasse Rosenheim-Bad Aibling. Den Grund dafür, bei der Kreditvergabe genau aufzupassen, sieht der Experte in der vielschichtigen Lage auf dem Immobilienmarkt in der Region. 

Platz- und Wohnungsmangel in Rosenheim

Denn nicht nur, dass die Baukosten und Zinsen seit dem Ukraine-Krieg in die Höhe geschossen sind. Auch die Neubauten in Rosenheim sind im Vergleich zum Jahr 2021 deutlich zurückgegangen. Waren damals noch im Landkreis rund 2000 neue Wohneinheiten verfügbar, so kamen im vergangenen Jahr laut den Zahlen der Sparkasse Rosenheim-Bad Aibling nur noch rund 1500 dazu. In der Stadt Rosenheim sind es sogar nur 130 neue Einheiten. „Da fehlt es vor allem an der Baufläche“, analysiert Kraus. 

Die Folge: Die Preise für Wohnraum sind in der Region nochmals deutlich angestiegen. Lag der Kaufpreis für eine neue Eigentumswohnung in Rosenheim im März 2022 noch zwischen 6000 Euro und 7500 Euro pro Quadratmeter, so liegt er jetzt bereits bei 6500 Euro bis 8500 Euro, je nach Lage und Zustand. In Traunstein stieg der Mittelwert pro Quadratmeter laut Sparkassen-Statistik von 6500 Euro auf 7500 Euro, in Mühldorf von 3500 Euro auf 4500 Euro. Bei einer Wohnung von 100 Quadratmetern macht das bereits rund 100.000 Euro aus. 

Nachdem sich in den vergangenen zwei Jahren nochmal „so ziemlich alles geändert” hat, ist die Verunsicherung laut Heinz-Peter Hungbaur, stellvertretender Vorstand der Landesbausparkasse Bayern, überall groß. „Käufer und Verkäufer starren sich quasi an und schauen, wer als erstes zuckt.” Der Wunsch nach einer eigenen Immobilie sei aber nach wie vor in den Köpfen verankert. Laut Hungbaur sehen rund 76 Prozent das eigene Haus als die beste Wertanlage. 

Heinz-Peter Hungbaur, stellvertretendes Vorstandsmitglied der Landesbausparkasse Bayern (links) und Harald Kraus, Vorstandsmitglied der Sparkasse Rosenheim-Bad Aibling diskutieren über den Immobilienmarkt in der Region Rosenheim.

Doch ist der Weg zum Traumhaus mittlerweile so gut wie unmöglich geworden? „Eventuell muss der ein oder andere Käufer den Wunsch noch ein bis zwei Jahre länger aufschieben als erhofft”, antwortet Kraus. Das bedeutet jedoch nicht, dass man einfach abwarten sollte und hoffen, dass sich die Lage wieder beruhigt. Denn das wird laut den Experten erst einmal nicht passieren. Vielmehr müsse man nun einen Plan ausarbeiten, um in Zukunft für die Aufnahme eines Kredits bereit zu sein. 

Kredite zu bekommen ist schwer

So einen Kredit zu bekommen, ist allerdings gar nicht mehr so einfach. Denn aufgrund der gestiegenen Inflationsrate mussten auch die Mindestanforderungen der Bonitäts-Betrachtung bei Banken durchaus „nach oben angepasst werden”, wie ein Sprecher der Deutschen Bank auf Nachfrage der OVB Heimatzeitungen bestätigt. 

Die genehmigte Darlehenssumme bei der Sparkasse Rosenheim Bad-Aibling ist vom Jahr 2020 auf 2022 von 327 auf 302 Millionen Euro gesunken. „Das liegt aber auch an der sinkenden Nachfrage danach“, betont Kraus. Um doch zum Eigenheim zu kommen, brauche es ein solides Eigenkapital. „Der Standard sind hier 20 Prozent des Gesamtpreises, aber natürlich schadet es nicht, wenn der Anteil höher ist”, sagt Kraus. Zudem solle man sich den Zinssatz beispielsweise mithilfe eines Bausparers absichern. Denn in einem sind sich Kraus und Hungbaur sicher. „Günstiger werden die guten Wohnungen in der Region auch in den kommenden Jahren nicht werden.” 

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