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Tontechniker Hans-Martin Buff

„Toller Moment“: Grammy-Gewinner aus Rimsting über sein „Gütesiegel“ aus Los Angeles

Hans Martin Buff erhielt im Februar eine kleine Grammophonskulptur, spricht: Grammy, für seine Arbeit.
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Hans Martin Buff erhielt im Februar eine kleine Grammophonskulptur, spricht: Grammy, für seine Arbeit.

Hans-Martin Buff, ein in Rimsting lebender Tontechniker, wurde für seine Arbeit am Album „i/o“ von Peter Gabriel mit einem Grammy ausgezeichnet. Buff, der sein Tonstudio in London betreibt, hat bereits mit Musikgrößen wie Prince und Scorpions zusammengearbeitet. Wie er seinen großen Moment in Los Angeles erlebt hat.

Rimsting/London – Der Klangraum, unendliche Welten – dies sind nicht mehr die abenteuerlichen Reisen der Töne auf ihrem Weg zum menschlichen Ohr. Kein Raum voller Lautsprecher ist mehr nötig, um in Welten der Klängen einzutauchen. Mit einem Faible für Musik, Technik und jahrzehntelanger Erfahrung wurde Hans-Martin Buff für das Album „i/o“, das er für den Musiker Peter Gabriel als Ton-Ingenieur produziert hat, mit der höchsten Auszeichnung, die die Musikwelt zu bieten hat, ausgezeichnet. Buff hat sein Tonstudio in London, arbeitete mit Musikgrößen wie Prince, Adrian Utley und den Scorpions zusammen, ist aber in Rimsting zuhause.

„Gütesiegel“ für die Ewigkeit

Die Grammy-Verleihung in Los Angeles: Der Grammy ist die Auszeichnung, mit der man weiß, „dass die ganze Musikgemeinschaft wohlwollend das Haupt neigt“, umschreibt Hans-Martin Buff den Abend der glanzvollen Verleihung im Februar. Anfang November 2024 seien die Nominierungen erfolgt und als der Umschlag an dieser Nacht im Februar 2025 aufgemacht worden sei und er und seine Familie den entscheidenden Namen nach dem Satz „And the Grammy goes to“ vernommen hatten, da „haben alle rumgeschrien. Das war ein toller Moment!“.

Den Grammy bezeichnet Buff als ein „Gütesiegel“. „Das ist so etwas wie königlich-bayerischer Hoflieferant“, lacht Buff am Telefon. Denn der frisch gebackene Grammy-Preisträger arbeitet in London, wo er sein Ton-Studio hat, auch wenn er und seine Familie schon seit 2003 in Rimsting leben. Erst 2001 war er zusammen mit seiner Frau aus den USA nach Deutschland gezogen, nachdem er in den 90-er- Jahren Richtung „Übersee“ aufgebrochen war.

Aber was genau ist „Immersive Musik?“, fragte die Berichterstatterin der Chiemgau-Zeitung im Gespräch nach. Es sei, als höre man von irgendwoher die Vögel pfeifen, die Blätter der Bäume rauschen und von Weitem nähere sich ein Auto, so umschreibt Ton-Ingenieur und Musiker Hans-Martin Buff den Klangeffekt, der in der Fachsprache Immersiv heißt. Der Hörer tauche sozusagen in die Musik und in die Töne ein, obwohl er eigentlich Kopfhörer trage, führt Buff weiter aus. Schon seit 30 Jahre sei er in der Musikbrache tätig. Die Zusammenarbeit mit dem Musiker Prince sei etwas ganz Besonderes gewesen, da Prince ein ganz außergewöhnlicher Musiker war. (Prince Rogers Nelson ist 2016 verstorben, gewann den Grammy sieben Mal und wurde 2004 in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen).

Auf Nachfrage der Chiemgau-Zeitung geht Buff dabei weit in die Geschichte von Musik und dem Einsatz von Technik zurück. 1939 sei die erste elektrische Gitarre zum Einsatz gekommen, so Buff. Dass Musiker später Musikstücke extra für die E-Gitarre und ihre besonderen Möglichkeiten schreiben sollten, war damals noch nicht vorhersehbar. Sie wurde nach den Anfängen dann als Stilmittel eingesetzt, weil durch sie Musik verzerrt klang. „Pink Floyd waren die ersten, die damit berühmt wurden, dass sie Stereo-Technik genutzt haben, um ihre Musik zu gestalten“, so Buff weiter.

Immersive Musik gehe allerdings noch einen Schritt weiter. Die Musik komme nicht nur von links und rechts, erklärt Buff. Peter Gabriel sei extrem offen und ein Partner mit toller Musik. In diesem Zusammenhang nennt Buff auch die berühmte Band Portis Head, die in den 90er-Jahren berühmt war. Buff arbeitet aber schon wieder an seinem nächsten Projekt und macht es auf neugierige Nachfrage spannend: „Wenn es rauskommt, dann ist es in der Welt“, gearbeitet werde aber im Stillen.

Erstmals wurden die Grammy Awards 1959 von der Recording Academy in Los Angeles verliehen. Derzeit sind es 94 Kategorien, die in den Bereichen Sänger, Komponisten, Musiker, Produktionsleiter und Tontechniker ausgezeichnet werden. Die 67. Verleihung 2025 fand im Februar in den USA statt. Der Grammy ist in der Musikwelt im Grund die höchste Auszeichnung und wird daher im künstlerischen Bereich gerne mit dem Oskar verglichen und bezieht sich auf „herausragende Leistungen in der Musikindustrie“.

„Herausragende Leistungen“

Eine Jury benennt jeweils fünf Kandidaten in jeder Kategorie, diese Nominierungslisten werden dann in der Regel im Januar des folgenden Jahres veröffentlicht. Erst beim offiziellen Festabend erfahren die Sieger bei der Verleihungszeremonie, ob sie die Gewinner sind.

Im Gespräch mit der Chiemgau-Zeitung erzählt Grammy-Preisträger Hans-Martin Buff, das er seinen Preis natürlich nicht gleich mit nach Hause in den Chiemgau nehmen konnte. Die Trophäe, eine goldglänzende Grammophonskulptur, bekommt ja eine entsprechend Plakette mit dem Namen und der speziellen Kategorie. Diese muss noch nach der Zeremonie angefertigt werden, weil erst ab diesem Stichtag der Name offiziell bekannt gegeben wird.

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