„Sie haben hier das letzte Mal gesprochen“
Streit im Aiblinger Rathaus um Thermenhotel: Eklat zwischen AfD- und CSU-Stadtrat
Was war da denn los? AfD-Stadtrat Andreas Winhart erhitzte mit seinen Aussagen im Aiblinger Stadtrat die Gemüter. Als ein CSU-Gremiumskollege dann das Wort ergriff, eskalierte die Situation.
Bad Aibling – AfD-Stadtrat Andreas Winhart ist für seine markigen und teils diskussionswürdigen Aussagen bekannt. In der jüngsten Stadtratssitzung echauffierte er sich jedoch so sehr, dass gar ein Wortgefecht mit einem Gremiumskollegen zu eskalieren drohte. So sehr, dass Bürgermeister Stephan Schlier (CSU) zwischenzeitlich gar dazu aufgefordert wurde, für mehr Ordnung zu sorgen. Doch was war geschehen?
Während der Sitzung im Bad Aiblinger Rathaus fiel Winhart, gleichzeitig auch AfD-Landtagsabgeordneter, mit zahlreichen kritischen Wortbeiträgen auf. So missfiel ihm nicht nur der städtische Umgang mit den Finanzen. Vor allem die Pläne für das Aiblinger Thermenhotel mit anschließender Wohnbebauung brachten den AfD-Politiker regelrecht auf die Palme.
„Sie haben hier das letzte Mal gesprochen“
So forderte er bereits zu Beginn der Sitzung die Absetzung des Tagesordnungspunktes, da „rechtliche Bedenken“ bestünden. Nachdem er mit diesem Antrag gescheitert war, knöpfte er sich Projektleiter Michael Sandbichler (Max von Bredow Baukultur GmbH) vor, der das Gremium über den Planungsstand des Thermenhotels informierte. „Ich bin Ihre Show mittlerweile leid“, attackierte Winhart ihn öffentlich und ging anschließend noch einen Schritt weiter.
Winhart wolle „die Show“ künftig unterbinden, „Sie haben hier das letzte Mal gesprochen“, sagte der AfD-Stadtrat. Dem Projektleiter, der das Störfeuer fast regungslos über sich ergehen ließ, sprang CSU-Stadtrat Dr. Thomas Geppert zur Seite. „Herr Sandbichler, Sie sind hier immer willkommen, lassen Sie sich nicht von Drohungen beirren.“ Für Geppert habe Winhart nun „genug geredet“.
Winhart will Entschuldigung von Geppert
Das wiederum wollte der AfD-Rat so nicht stehen lassen. Er habe keine Drohung ausgesprochen. „Eine Drohung ist mit Zwang versehen, ich habe nur meine Meinung gesagt und den Wunsch geäußert, dass er die Show hier nicht mehr präsentiert“, betonte Winhart. Gegenüber Geppert sagte er anschließend: „Ich gebe Ihnen hiermit die Möglichkeit, sich hier bei mir zu entschuldigen“, sagte Winhart, was beim CSU-Stadtrat jedoch keine Reaktion hervorrief.
Da Winharts harsche Kritikpunkte nicht nur beim Thema Thermenhotel für Diskussionen sorgten, bat Grünen-Stadträtin Irene Durukan bereits zuvor Bürgermeister Stephan Schlier (CSU), das „Zwischengeplappere zu unterbinden“.