In Feldkirchen-Westerham
„Stoaheben“-Meisterschaften: Harte Männer gefragt - und der starke Laurin (5)
Beim Volksfest des TV Feldkirchen in Feldkirchen-Westerham standen die traditionellen „Stoaheben“-Meisterschaften im Mittelpunkt. Der Wettbewerb bot den Zuschauern nicht nur spannende Wettkämpfe, sondern auch eine Mordstrumm Gaudi.
Feldkirchen-Westerham – Ein volles Festzelt, zünftige Bierzeltmusik, fast alle Besucher im bayerischen Trachtengewand, eine lockere Atmosphäre, tolle Stimmung – das Volksfest des TV Feldkirchen präsentierte seinen Gästen aus nah und fern bei den Meisterschaften im „Stoaheben“ (Steinheben) einmal mehr bayerisches Brauchtum und Tradition pur. Am Ende des gut dreistündigen und spannenden Wettkampfes konnten sich Matthias Hauers und der Burschenverein (BV) Holzolling unter großem Jubel gebührend als „Kraftprotze des Tages“ feiern lassen.
Ultimatives Kräftemessen
Zum ultimativen Kräftemessen waren in der Einzelkonkurrenz 18 Teilnehmer und in der Mannschaftswertung drei Teams angetreten. Unter der lockeren Moderation von Vinzenz Schaberl ging der Wettstreit über die Festzeltbühne. Als besonderen Service konnten die Festzeltgäste den Wettstreit um die Bestmarke der gezogenen Höhe mittels einer Digitalanzeige verfolgen.
In der Mannschafts-Konkurrenz gingen vier Teilnehmer pro Team an den Start, drei davon kamen in die finale Gesamt-Wertung. Erst als das Gewicht des zu hebenden Steins auf 165 Kilogramm erhöht wurde, fiel die Entscheidung. Unter großem Hallo wuchteten die „Stoaheber“ Robin Thain, Michael Brand, Florian Thrainer und Martin Stadler vom BV Holzolling den Steinquader auf eine addierte Gesamthöhe von 269 Zentimeter. So holte sich das Holzollinger-Quartett gleich bei seinem Premierenauftritt im Feldkirchener Festzeltes den überraschenden Sieg. Auf den zweiten Platz folgten mit 255 gewerteten Zentimetern die Mannsbilder und Vorjahres-Sieger vom BV Feldkirchen-Westerham.
Die Trachtler der Mangfalltaler Westerham komplettierten das Tableau als Drittplatzierte mit einer gezogenen Gesamthöhe von 138 Zentimeter.
Gefeierte Gladiatoren
Kurz nach 13 Uhr stiegen dann unter großem Beifall die Einzel-Wettbewerber wie gefeierte Gladiatoren auf die eiserne blaue Hebe-Plattform. Im Festzelt begann die Spannung nicht nur bei den „Athleten“, sondern auch bei den Gästen spürbar zu knistern. Dazu flossen bei allen aufgrund einer gefühlten Zelt-Innentemperatur von gut 32 Grad schon die Schweißtropfen auch ohne jegliche sportliche Aktivität.
Wie beim Team-Wettbewerb lag das Startgewicht auch hier bei 135 Kilogramm. Für jeden, der diese Masse auf einen Meter hochhieven konnte, wurde im weiteren Wettkampfverlauf zusätzliche 25 Kilo drauf gepackt. Jeder Teilnehmer hatte zwei Versuche. Um 13.44 Uhr kämpften dann im Finale die fünf besten Heber des Zwischenklassements in der „Volksfest-Arena“ Mann gegen Mann. Das aufgelegte Steingewicht betrug mittlerweile 185 Kilo.
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Die Festbesucher erweisen sich auch hier als faires und vor allem fachkundiges Publikum. Es feuerte, wie schon den ganzen Wettkampf über, auch jetzt noch alle Akteure bei jedem „Hebe-Versuch“ frenetisch mit Jubelrufen an.
Phillip Junge und Matthias Hauers knackten die magische hochgezogene Marke von 100 Zentimeter. Martin Stadler fehlte mit 99 Zentimeter nur ein Wimpernschlag für die nächste Gewichtsstufe. Damit war ihm aber Platz drei sicher. So wurde bei dem neuen Steingewicht von 210 Kilogramm aus dem Drei- ein Zweikampf. Zuerst ging der Wasserburger an die beiden Hebe-Griffe. Trotz mehrfachen, leichtem Nachreißens blieb der 34-jährige Baumaschinen-Vertriebler bei einer Höhe von 35,5 Zentimeter „hängen“.
Sieger mit 86 Zentimetern Höhe
Daraufhin ließ der Unterschleißheimer Hauers nichts mehr anbrennen. Der 33-jährige Großhandelskaufmann zog den Stein auf imposante 86 Zentimeter und wurde so der „Stoaheber“ Volksfest-Champion 2024.
Kleine Randnotiz: Der letztjährige souveräne Einzelsieger Franz Ritzer ging verletzungsbedingt nicht persönlich an das „Hebegerät“. Der Verwaltungsbeamte aus Buch am Erlbach freute sich aber unter dem Festzeltdach über den Doppelerfolg von Hauers und Junge. Die beiden gehören zu der von Ritzer trainierten Steinheber Nachwuchs-Crew.

