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Startschuss während der Pandemie

Buddeln als Erfolgsmodell: Was 44 Familien in den Selbstversorgergarten Schloßberg treibt

Mitten in Schloßberg gelegen, erfreut sich der Lehr- und Selbstversorgergarten des OGV Stephanskirchen großer Beliebtheit.
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Mitten in Schloßberg gelegen, erfreut sich der Lehr- und Selbstversorgergarten des OGV Stephanskirchen großer Beliebtheit. Der Vereinsvorsitzende Raimund Ratzka und andere erfahrene Gärtner stehen dort Gartenneulingen mit Rat und Tat zur Seite.

Eine Pflanzecke für die Kleinsten, Hochbeete für die Ältesten, eine Versuchsecke für alte Sorten und fremdes Saatgut – und das alles mitten in Schloßberg. Initiiert von einem Verein, dessen Gattung im Verdacht steht, fürchterlich angestaubt zu sein.

Stephanskirchen – Es war mitten in der Corona-Pandemie, als der Lehr-, Versuchs- und Selbstversorgergarten in Schloßberg mit fünf Familien den Probebetrieb aufnahm. In dieser Saison werden es 44 Familien sein, die dort buddeln, säen, graben, ernten. Außerdem machen die beiden ortsansässigen Kindergärten St. Georg und Regenbogen mit ihren Beeten schon die Kleinsten mit der Natur vertraut.

Aber nicht nur Familien und Kinder fühlen sich am Lehr- und Selbstversorgergarten wohl: Drei Hochbeete werden rückenschonend von Senioren genutzt. Und neben dem Garten steht im Halbschatten eines Baumes eine der seniorengerechten Bänke – eine Initiative der Seniorenbeauftragten Renate Hanzekovic – und lädt zum Plausch bei einem Päuschen ein.

Der Garten wächst und gedeiht prächtig, sehr zu Freude des Obst- und Gartenbauvereins (OGV). Und er erregt das Interesse anderer Vereine, wie Vorsitzender Raimund Ratzka erfreut berichtet. Die Kollegen aus Griesstätt und Bad Feilnbach waren schon da und haben sich das Gelände an der Kreuter Straße angeschaut. Das taten auch die Stephanskirchner in guter Anzahl beim Tag der offenen Tür.

Blühstreifen zwischen den Parzellen

Was mit einer Idee im Jahre 2015 begann, ist zu einem kleinen Gartenparadies mit 50 Parzellen auf einer Nutzfläche von 750 Quadratmetern herangewachsen. Zwischen den Nutzbeeten gibt es drei Blühstreifen, die jeden Sommer wahre Magneten für Spaziergänger und Insekten sind, wie Meta Zähringer bei der Jahresversammlung des OGV berichtete.

Das gemeinschaftliche Vereinsbeet ist eine Versuchsfläche. Hier wird ausprobiert, ob alte Sorten gut gedeihen oder wie sich Saatgut aus andern Regionen macht. Überhaupt setzt sich der Verein für die Anwendung biologischer Mittel und Verfahren im Garten und für ein Gärtnern im Einklang mit der Natur ein. Was den engagierten Stephanskirchner Gartlern die Anerkennung des neuen Kreisfachberaters Gartenbau, Daniel Richter, einbrachte.

Auf den Lorbeeren ruht sich der OGV Stephanskirchen nicht aus. In diesem Jahr soll laut Meta Zähringer noch die dritte Beetreihe mit Lärchenbrettern eingefasst, eine Trockenmauer erstellt, eine Kinderecke, in der die Kleinen selber buddeln dürfen, angelegt und ein Bienenstand gebaut werden.

Helfer gesucht – und gefunden

Ob es nur der spannende Lehr- und Selbstversorgergarten ist oder generell das aktive Vereinsleben, sei dahin gestellt, aber der OGV Stephanskirchen hat überdurchschnittlich viele junge und mittelalte Mitglieder. Die auch bereit sind, sich zu engagieren. Denn als Ratzka bei der Jahresversammlung sagte, es dürften sich gerne noch Mitglieder melden, die den Kernvorstand als Beisitzer unterstützen, schaute sich in den hinteren Reihen ein junges Paar an und beide Hände gingen hoch. Ein weiteres Mitglied, mittleren Alters, versprach Unterstützung bei der Homepage des Vereins.

37 neue Mitglieder, so berichtete Kassier Lilo Schmidt, traten dem Verein 2023 bei. Damit stieg die Zahl über 550. Bei so vielen Mitgliedern fanden sich auch genug, die bei der Premiere des von Vereinen betriebenen Glühweinstandes vor dem Rathaus anpackten. Gute 1200 Euro erwirtschaftete der OGV an „seinem“ Tag. Rund 12.500 Euro hat der Verein auf dem Konto, ein Teil wird für die Neuerungen im Lehr- und Selbstversorgergarten ausgegeben.

Für die nächsten vier Jahre Vorstand gewählt

Als es an die Wahl des Vorstandes ging, verkündete Raimund Ratzka, dass er zum letzten Mal zur Verfügung stehe. Bei der nächsten Wahl in vier Jahren will er das Amt in jüngere Hände übergeben. Dieses Mal wählten die Mitglieder ihn noch einmal zum Vorsitzenden. Zweite Vorsitzende bleibt auch nach der vom Zweiten Bürgermeister Robert Zehetmaier geleiteten Wahl Marietta Jung, Vroni Utz ist neue Schriftführerin, Lilo Schmidt bleibt Kassier. Als Beisitzer gewählt wurden Irmgard Baumgartner, Karin Häusler, Ursula Loch, Max Lünsroth, Peter Lütkebomert, Eberhard Schek, Ronald Schmidt, Stephan Wolf und Meta Zähringer. Kassenprüfer sind Armin Kieser und Irmgard Zubcic.

Raimund Ratzka (zweiter von rechts), der Vorsitzende des Obst- und Gartenbauvereins Stephanskirchen, ist im Kernvorstand allein unter Frauen: Seine Stellvertreterin ist Marietta Jung (zweite von links), Schriftführerin Vroni Utz (Mitte) und Kassier Lilo Schmidt. Der 2. Bürgermeister Robert Zehetmaier (rechts) nahm die Überzahl der Frauen amüsiert zur Kenntnis.

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