Traditionsgasthaus in Rosenheim unter neuer Führung
„Bin durchaus zufrieden“ - Faschingsdienstag als Eröffnungstag der Fischküche
Am 1. März nimmt die Fischküche mit einem Weißwurstessen und Faschingsdienstags-Umtrunk im kleineren Rahmen wieder den Betrieb auf.
Update, Dienstag 12.30 Uhr: So läuft die Wiedereröffnung der Fischküche am Dienstag
Rosenheim - „Ich bin durchaus zufrieden“, berichtet der neue Fischküchen-Wirt Vitus Mitterfellner, „Wie schon zuvor gesagt, können wir heuer nicht so groß feiern, wie das hier sonst üblich ist, aber wir haben wirklich das Beste daraus gemacht, finde ich.“ Gleich darauf hebt er einen Satz Bierkrüge an und befördert sie eigenhändig zu wartenden Gästen. Auch sonst haben die Bedienungen der Fischküche an diesem Tag gut zu tun.
Fasching in der Fischküche, normalerweise bedeutet das eine dicht gedrängte Party-Menge in der Gaststube und Feiernde vor dem Gasthaus und im Biergarten. Angesichts der Corona-Pandemie fällt heuer der Faschingsdienstags-Umtrunk, der zugleich die Wiedereröffnung des Traditionsgasthauses darstellt, etwas kleiner aus. Im Inneren dürfe nur sein, wer einen Platz an einem der Tische hat, 2G werde genau kontrolliert und die üblichen Hygiene-Regeln eingehalten, betont das Personal. Auch draußen verteilten sich die Gäste auf mehrere Tische, für Unterhaltung sorgt bis 14 Uhr Country-Musiker Ronny Nash.
Der Vorbericht: Neustart für die Fischküche unter neuer Führung am 1. März
Rosenheim - „Los gehen wird es gleich am Faschingsdienstag, den 1. März, mit einem Weißwurstessen und Umtrunk, im heuer noch kleineren Rahmen, ab zehn Uhr. Leider können wir noch nicht direkt mit einer Faschingssause wie früher einsteigen“, berichtet Vitus Mitterfellner, der neue Wirt der „Fischküche“ in Rosenheim. „Aber im Rahmen des Erlaubten machen wir das Beste draus: Von 11 bis 13.30 Uhr schaut Country-Musiker Ronny Nash vorbei und sorgt für Stimmung. Danach geht‘s dann bis 23 Uhr mit einem abwechslungsreichen Musikprogramm aus der Anlage weiter.“ Auch im „Valentino“, Mitterfellners anderem Lokal, würde ab 14 Uhr eine Faschingsparty im verkleinerten Rahmen stattfinden. „Leider wird es ja auch heuer wieder nix mit einer Faschingsgaudi bei uns vor der Tür auf dem Max-Josefs-Platz“, seufzt der Gastronom.
„Ich freue mich schon, wenn es dann ab Anfang März in zwei Lokalen gleichzeitig weitergeht. Aber man hat angesichts der aktuellen Lage schon so seine Bauchschmerzen“, räumt Mitterfellner im Gespräch mit unserer Redaktion ein. „Die Lage in der Ukraine macht natürlich Sorge und betroffen. Außerdem bleibt die Pandemie uns, bei allen Lockerungen, aller Voraussicht nach auch noch eine Weile erhalten“, führt er aus. In der Gastro-Szene in Rosenheim sei nicht jeder eine Insel für sich, sondern es sei ein Ökosystem, in dem auch das Zusammenspiel wichtig sei. „Ja, das Jägerstüberl hat wieder den Betrieb aufgenommen, aber, um mal ein paar Beispiele zu nennen, der Nachtimbiss bleibt weiter zu, ebenso das Irish und das ‚Drunken Monkey‘‘ hat ja komplett den Betrieb eingestellt. Und so richtig kommt die Szene noch nicht in Schwung, das ist für alle keine gute Entwicklung.“
Start für die Fischküche unter neuer Leitung am 1. März mit Faschingsdienstags-Umtrunk
Anfang Februar konnten Mitterfellner und die Brauerei Flötzinger verkünden, dass die Fischküche, eines der Traditionslokale der Rosenheimer Innenstadt, nach längerer Suche endlich einen neuen Pächter hat. Im Juli des vergangenen Jahres hatte das bisherige Pächter-Ehepaar Christine und Michael Haldek bekanntgegeben, nach acht Jahren den Betrieb aufzuhören. Leicht fiel ihnen die Entscheidung nicht, wie sie im Gespräch mit den OVB-Heimatzeitungen berichteten. Gründe dafür hätten sie viele. „Wir haben uns seit dem Beginn der Pandemie gerade so über Wasser gehalten“, berichtete Christine Haldek. Von den 19 Mitarbeitern seien noch vier übrig geblieben, ein volles Restaurant habe es schon lange nicht mehr gegeben. Hinzu komme, dass sich die beiden nicht impfen lassen wollen und sich damals Einschränkungen beim Gastrobesuch für Ungeimpfte bereits abzeichneten. Weil sie diese Entwicklung nicht gutheißen, sei der Entschluss gefallen, sich zurückzuziehen.
An interessierten Gastronomen für die Nachfolge hätte es keinesfalls gefehlt, betont Flötzinger-Geschäftsführer Lorenz Stiglauer. „Aber in der aktuellen Lage, vor allem aber weil gutes Fachpersonal derzeit schwer zu bekommen ist, schränkte es sich schon mal stark auf bereits etablierte Wirtsleute ein“, so Stiglauer. „Wir haben ja auch unsere Netzwerke und so gab es nun in der jüngsten Zeit zahlreiche Gespräche mit Interessenten.“ Am Ende lief es dann auf Vitus Mitterfellner hinaus, der bereits das „Valentino“ am Max-Josefs-Platz betreibt. Die Mitterfellners sind Urgesteine der Rosenheimer Gastronomie. Die Familie führte von 1922 bis 2012 das „Duschl“, ebenfalls am Max-Josefs-Platz gelegen. Mitterfellner selbst seit 38 Jahren nun das „Valentino“. In der Fischküche steht ihm sein Bruder Peter Mitterfellner zur Seite.
„Zwei Lokale auf einmal, das wird, wie gesagt, unter den aktuellen Bedingungen durchaus anspruchsvoll“, bemerkt Mitterfellner. „Die Corona-Hilfen wurden ja beispielsweise immer noch nicht ausgezahlt.“ Ab sofort soll in der Fischküche dann täglich von 10 bis 23 Uhr Betrieb sein. „Voraussichtlich wird es, wie auch beim Valentino, keinen Ruhetag geben. Die Speisekarte werden wir mit der Zeit, von den Klassikern ausgehend, je nach Nachfrage ausbauen.“ Für den Start am 1. März hätten sich schon viele Gäste angekündigt und es seien zahlreiche Reservierungen eingegangen. „Ich freue mich schon darauf, ab Dienstag nächster Woche dann auch in der Fischküche zahlreiche Gäste begrüßen zu können!“, schließt Mitterfellner.
hs

