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Blick in andere Städte

Lösung aller Probleme? – Forderung nach ÖPNV-Beauftragtem für Rosenheim wird lauter

Der ÖPNV in Rosenheim steckt in der Krise. Die Stadträte fordern jetzt Lösungen, für kurzfristige Verbesserungen.
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Der ÖPNV in Rosenheim steckt in der Krise. Die Stadträte fordern jetzt Lösungen für kurzfristige Verbesserungen.

Verspätete Busse, fehlende Fahrgastinformationen, zu wenig Fahrer: Es gibt viele Baustellen im Rosenheimer Stadtverkehr. Um die Situation zu verbessern, soll jetzt eine neue Stelle geschaffen werden. Wie die aussehen könnte – und warum andere Städte Rosenheim deutlich voraus sind.

Rosenheim – Marita Nehring liegt der ÖPNV am Herzen. Seit 2000 arbeitet sie als ÖPNV-Beauftragte für Stadt und Landkreis Coburg. Sie kümmert sich – gemeinsam mit ihren Kollegen – um den Aufbau des Tarifverbundes, die Koordination von Arbeitsgruppen und bereitet Beschlüsse des ÖPNV-Beirats vor. Sie beantwortet Fragen der Kunden, stimmt sich mit den Verkehrsunternehmen sowie Stadt- und Landkreisverwaltung ab und koordiniert das Marketing, das den ÖPNV betrifft.

Hauptamtliche, unbefristete Stelle

„Die Zusammenarbeit zwischen Stadt und Landkreis und mit den Verkehrsunternehmen läuft langjährig sehr gut“, sagt Nehring auf OVB-Anfrage. Ihre Stelle ist hauptamtlich, unbefristet und im Stellenplan der Stadt Coburg vorgesehen. Wichtig für den Job sind ihr zufolge verkehrsplanerische Kenntnisse, Wissen über die betrieblichen Abläufe in Verkehrsunternehmen sowie Kenntnisse der gesetzlichen Grundlagen.

Geht es nach den Rosenheimer Grünen, soll es eine solche Stelle künftig auch in Rosenheim geben. „Sowohl für die Stadträte als auch für die verschiedenen ÖPNV-Nutzer ist ein Ansprechpartner für die Belange des Busverkehrs in Rosenheim eine wichtige Institution“, heißt es in einem Antrag an Oberbürgermeister Andreas März (CSU). Probleme, Mängel oder Verbesserungsvorschläge könnten dadurch „schneller und unmittelbarer kommuniziert werden“. Aus diesem Grund schlägt die Fraktion vor, eine ehrenamtliche Stelle zu schaffen, die sich um die Kommunikation kümmert, Ansprechpartner ist und zwischen den verschiedenen Interessensgruppen vermittelt.

Aschaffenburg setzt seit zwei Jahren auf Mobilitätsmanager

Wie das aussehen könnte, zeigt ein Blick nach Aschaffenburg. Seit Februar 2021 gibt es im Landratsamt einen Mobilitätsbeauftragten. „Daneben gibt es seit Jahrzehnten auch einen Nahverkehrsbeauftragten, der sich inhaltlich unter anderem mit Fahrplänen beschäftigt“, sagt Pressesprecher Sven Simon auf OVB-Anfrage. Der Mobilitätsbeauftragte verknüpfe alle Themen rund um den ÖPNV und diene als Ansprechpartner für den Aufgabenträgerverbund. Dabei handelt es sich um die Aschaffenburg-Miltenberg-Nahverkehrsgesellschaft, die vor einigen Jahren gegründet wurde, um verschiedene Themen der Aufgabenträger für den ÖPNV – Landkreis Aschaffenburg, Stadt Aschaffenburg und Landkreis Miltenberg – dort gebündelt zu bearbeiten. 

„Die Stelle befasst sich noch fokussierter mit der Verknüpfung der Themenbereiche um Mobilität und den ÖPNV sowie SPNV“, sagt Pressesprecher Simon. Neben der Mobilität kümmere sich der Kollege unter anderem auch um Tourismus sowie die Projekte „Regionale Identität“ und „Öko-Modellregion“. Durch den Mobilitätsbeauftragten hätten sich Entscheidungswege verkürzt und die Verknüpfung unter den einzelnen Akteuren verbessert. Die Stelle ist laut dem Pressesprecher im Landratsamt angesiedelt und unbefristet.

Unterhalt der Haltestellen soll sich verbessern

Ob es auch in Rosenheim einen ÖPNV-Beauftragten geben wird, soll in einem der kommenden Ausschüsse diskutiert werden. Spätestens dann wird auch ein Antrag der CSU zur Sprache kommen. Die Christsozialen haben beantragt, dass die Stadt einen Mitarbeiter benennt, der sich um den Unterhalt der Haltestellen des Stadtverkehrs kümmert. „Die Errichtung, der Unterhalt und die Ausstattung der Haltestellen im Stadtverkehr fallen in die Zuständigkeit der Stadt und nicht in die der RoVG“, sagt Fraktionsvorsitzender Herbert Borrmann. In diesem Zusammenhang weist Christian Schwalm, Pressesprecher der Stadt Rosenheim daraufhin, dass die Stadt für die Betreuung der Buswartehäuschen zuständig ist. Für die Beschaffung, Anbringung, Entfernung sowie Unterhaltung von Haltestellenzeichen sei der jeweilige Verkehrsunternehmer zuständig.

Die CSU erinnert in dem Antrag daran, dass es zahlreiche Haltestellen gibt, die nach wie vor mit falschen Liniennummern versehen sind, sodass Fahrgäste, die nicht regelmäßig den Bus benutzen, nicht wissen können, dass an diesen Haltestellen, die dort angegeben Linie gar nicht mehr hält. „Wenn wir den Anteil des ÖPNV auf ein angemessenes Maß in unserer Stadt steigern wollen, muss auch die Ausstattung der Infrastruktur in einer kundenfreundlichen, aktuellen und funktionierenden Weise sichergestellt werden. Dies ist bis heute leider nicht der Fall“, ergänzt CSU-Stadtrat Dr. Wolfgang Bergmüller.

Kommt ÖPNV-Beauftragter für Stelle in Frage?

Aus diesem Grund brauche es einen Mitarbeiter, der für den Unterhalt der Haltestellen des Stadtverkehrs zuständig ist. „Die Stelle soll, wenn möglich, durch Umbesetzung einer anderen Stelle in der Verwaltung geschaffen werden“, heißt es in dem Antrag. Während andere Städte bereits Mitarbeiter haben, die sich um den ÖPNV kümmern, könnte es bald auch in Rosenheim so weit sein. Sollten sich die Stadträte denn mehrheitlich für die Vorschläge der Grünen beziehungsweise der CSU aussprechen.

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