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Rolle rückwärts in Rosenheim

„Affront“ gegen Radler: Warum es doch keinen Fahrradstreifen in der Innstraße geben soll

In der Rosenheimer Innstraße sollte eigentlich stadtauswärts ein Fahrradstreifen entstehen, nun gibt es jedoch andere Pläne.
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In der Rosenheimer Innstraße sollte eigentlich stadtauswärts ein Fahrradstreifen entstehen, nun gibt es jedoch andere Pläne.

Eigentlich sollte in der Rosenheimer Innstraße – zwischen Chiemseestraße und Innlände – stadtauswärts ein Radfahrstreifen eingerichtet werden. Vor allem für Autofahrer hätte das einiges verändert. Nun gibt es allerdings die Rolle rückwärts. Das sind die neuen Pläne.

Rosenheim – Armin Stiegler vom Rosenheimer Radentscheid spricht von einem „Affront“. Er überlegt sogar, seine Mitarbeit im Fahrradbeirat auszusetzen. Der Grund: Der geplante Radfahrstreifen entlang der Innstraße stadtauswärts – zwischen Chiemseestraße und Innlände – kommt nun doch nicht. Die Entscheidung fiel beim jüngsten Ausschuss für Verkehrsfragen und ÖPNV.

Fahrradstreifen zu schmal und zu viele Grundstücksausfahrten

Derzeit können Radfahrer, die auf der Innstraße in Richtung Innenstadt unterwegs sind, die Busspur nutzen. Radler, die stadtauswärts unterwegs sind, nutzen den Radweg. Nach Ansicht des Rosenheimer Radentscheids ist dieser Weg aber viel zu schmal. Gefährdet sei die Sicherheit der Radfahrer zusätzlich durch die vielen Grundstückszufahrten in diesem Bereich.

Darum schlugen die Mitglieder des Radentscheids vor, stadtauswärts einen Radfahrstreifen zwischen Chiemseestraße und Innlände einzurichten. Für Autofahrer hätte dies bedeutet, dass sie künftig mit einem Fahrstreifen auskommen müssen. Eine Verkehrssimulation wurde in Auftrag gegeben, um die Auswirkungen dieser Maßnahme auf den KfZ-Verkehr zu beurteilen. Die Ergebnisse wurden den Stadträten dann Ende März dieses Jahres präsentiert. Die Simulation zeigte, dass auch mit nur einer Fahrspur stadtauswärts eine ausreichende Leistungsfähigkeit für den Autoverkehr gegeben ist.

Aus für Fahrradstreifen kommt überraschend

Dennoch kam nun das Aus für den Radfahrstreifen. „Das kam überraschend und ist für mich nicht nachvollziehbar“, ärgerte sich Armin Stiegler nach der Sitzung. Seiner Meinung nach wurde bei dieser Entscheidung das Augenmerk klar auf die Autofahrer und den Verkehrsfluss gelegt und dabei der Aspekt Sicherheit für die Radfahrer komplett vernachlässigt.

Doch gerade hinsichtlich der Verkehrssicherheit äußerte die Verwaltung bei der Begründung für ihre Entscheidung Bedenken. Konkret geht es dabei um den Bereich der Einmündung Am Innzipfel. „Fahrzeuge, die hier nach links abbiegen wollen, blockieren den Kfz-Fahrsteifen für den nachfolgenden Verkehr. Da aufgrund der hohen KfZ-Verkehrsmenge längere Zeit auf eine Lücke im Gegenverkehr gewartet werden muss, ist zu befürchten, dass der nachfolgende Verkehr nicht wartet, sondern verbotswidrig den Radfahrstreifen zum Vorbeifahren nutzt und dabei den Radverkehr gefährdet“, heißt es dazu in der Beschlussvorlage.

Neues Alternativkonzept für Innstraße

Deshalb wurde ein Alternativvorschlag entwickelt, bei dem die Busspur stadteinwärts aufgehoben und eine Linksabbiegespur zur Straße Am Innzipfel angelegt wird. Stadteinwärts soll der Radverkehr auf einem Schutzstreifen geführt werden.
Während CSU-Stadtrat Herbert Borrmann und AFD-Stadtrat Andreas Kohlberger von einer „guten Lösung“ sprachen, zeigte sich Christine Degenhart von den Freien Wählern irritiert. „Das ist jetzt eine Rolle rückwärts in die Zeit vor dem Radentscheid“, meinte sie.

Peter Weigel und Franz Opperer von den Grünen sahen das ähnlich. „Leistungskriterien sind nicht alles“, so Franz Opperer. Noch wichtiger sei die Sicherheit der Radfahrer und diese sei mit dem Vorschlag der Stadtverwaltung nicht gegeben. Schließlich wurde dem Vorschlag der Stadtverwaltung mit sieben zu vier Gegenstimmen zugestimmt.

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