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Kriminalhauptkommissar zu Gast in Bad Aibling

Kann zu „Staatshass“ führen: Experte klärt auf und sieht Gefahr durch Reichsbürger-Szene

Ralf Hermle, Kriminalhauptkommissar von der Bayerischen Informationsstelle gegen Extremismus (BIGE) München, spricht über die Gefahren der Reichsbürger-Szene.
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Ralf Hermle, Kriminalhauptkommissar von der Bayerischen Informationsstelle gegen Extremismus (BIGE) München, spricht über die Gefahren der Reichsbürger-Szene.

Reichsbürger lehnen die Bundesrepublik und deren Rechtssystem ab. Doch wie gefährlich ist diese Szene wirklich? Kriminalhauptkommissar Ralf Hermle, der am 17. Oktober in Bad Aibling als Experte auftritt, spricht im OVB-Interview über die Risiken der „Staatsverdrossenheit“.

Bad Aibling – Sie lehnen den Staat ab, leben in ihren eigenen Hoheitsgebieten und geben sich eigene Strukturen: sogenannte Reichsbürger und Selbstverwalter. Doch handelt es sich hierbei um einen harmlosen Irrglauben oder gar um gefährlichen Extremismus? Was die Szene angeht, bleiben für Außenstehende oftmals viele Fragen offen. Denn unklar bleibt meist, was wirklich dahinter steckt, woher diese Ablehnung kommt und was diese Menschen eigentlich erreichen wollen.

Auch in und um Bad Aibling hat das Thema in gewisser Weise eine Vorgeschichte. So sorgten hier etwa in der Vergangenheit immer wieder Auftritte von vermeintlichen Verschwörungstheoretikern für Aufregung. Damit verbunden immer wieder die Frage: Warum wurde dort überhaupt eine Plattform für etwaige Theorien geboten?

Welche Nischen gibt es überhaupt?

Um generell ein wenig Lichts ins Dunkel zu bringen, wird am Donnerstag, 17. Oktober, Ralf Hermle, Kriminalhauptkommissar bei der Bayerischen Informationsstelle gegen Extremismus (BIGE) München, in Bad Aibling zu Gast sein und über das Thema sprechen. Irene Durukan, Vorsitzende des Veranstalters Mut & Courage Bad Aibling, begründet den Anlass des Vortrags auf OVB-Nachfrage rein sachlich: „Uns geht es grundsätzlich darum, zu informieren, zu beleuchten, welche Nischen es überhaupt gibt.“ Immerhin stelle man fest, dass heutzutage vieles einfach so „weggewischt“ werde, mit der Begründung: „Das ist doch nicht so schlimm.“ Um die wirklichen Gefahren der Szene aber unter die Lupe zu nehmen, eigne sich der Experten-Vortrag in Bad Aibling.

Ralf Hermle, Kriminalhauptkommissar von der Bayerischen Informationsstelle gegen Extremismus (BIGE) München, spricht über die Gefahren der Reichsbürger-Szene.

Vorab hat das OVB deshalb mit dem Referenten Ralf Hermle (52) gesprochen. Im Interview verrät er, warum Aufklärung so wichtig ist, welche Gefahr die Szene darstellt und was ein Reichsbürger eigentlich ist.

„Risiko für die Stabilität des Staates“

Herr Hermle, wie wichtig ist es heutzutage, mehr über die Reichsbürger-Szene zu wissen?

Ralf Hermle: Es ist wichtig, die Öffentlichkeit über das Thema Reichsbürger zu informieren, da diese Szene in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen hat. Die Reichsbürger-Szene ist durch die Ablehnung der BRD und ihrer Institutionen ein potenzielles Risiko für die Stabilität des Staates.

Was genau versteht man eigentlich unter Reichsbürgern und wie gefährlich sind sie?

Hermle: Die Bezeichnung Reichsbürger umfasst Gruppierungen und Einzelpersonen, die aus unterschiedlichen Motiven und mit verschiedenen Begründungen die Existenz der BRD und deren Rechtssystem ablehnen.

Welche Menschen gehören dieser Szene an?

Hermle: Die Reichsbürgerideologie ist insgesamt geeignet, Personen in ein geschlossenes verschwörungstheoretisches Weltbild zu verstricken, in dem Staatsverdrossenheit zu Staatshass werden kann. Dies kann zur Grundlage für Radikalisierungsprozesse bis hin zur Gewaltanwendung werden.

Sogenannte Reichsbürger erkennen die Bundesrepublik Deutschland nicht an.

Welche Altersgruppen trifft man in dieser Szene verstärkt an?

Hermle: Bei der Reichsbürger-Szene handelt es sich um eine heterogene Gruppe, jedoch liegt der Schwerpunkt der Szene im Alterssegment der 40- bis 70-Jährigen.

Was möchten Sie bei Ihren Vorträgen, wie am Donnerstagabend in Bad Aibling, den Menschen vor allem mit auf den Weg geben?

Hermle: Ich möchte den Zuhörern vor allem ein Bewusstsein für die Gefahren der Reichsbürger-Szene vermitteln und sie dazu ermutigen, sich kritisch mit diesen Ideen auseinanderzusetzen.

Vortrag „Reichsbürger und Selbstverwalter – was steckt dahinter?“

An diesem Donnerstag, 17. Oktober, findet um 19.30 Uhr (Einlass 19 Uhr) ein Vortrag zum Thema „Reichsbürger“ statt. Der Vortrag wird in „Die Galerie“, Pentenriederstraße 2, Bad Aibling, stattfinden. Zu finden im Künstlerhaus, Eingang und Parkplatz Nord – Grünes Treppenhaus / 1. Stock. Der Eintritt ist frei, Spenden erbeten. Eine Platzreservierung ist notwendig: info@muttutgut.org oder 0179-7325938 (Mailbox).

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