Gemeinderat begeistert
Bei Aschau im Chiemgau soll ein Chalet-Feriendorf entstehen - das sind die Pläne
Aschauer Gemeinderäte freuen sich über „schlüssiges“ Ferienkonzept zu einem Chalet-Dorf. Was genau geplant ist.
Aschau – „Wir freuen uns, dass es hier in Aschau jemand gibt, der den Mut hat, den Bau von diesem Chaletdorf am ostwärtigen Ortseingang von Aschau anzupacken“, erklärte Bürgermeister Simon Frank bei der Vorstellung der Planung des Chaletdorf durch Benedikt Brüderl von der „Brüderl-Manufaktur“ in Traunreut.
Im Auftrag der Familie Heinrichsberger entwickelte das Planungsbüro ein neues Ferienkonzept, das an der Bernauer Straße beim Haus am Moor entstehen soll.
Dringend benötigte Betten
„In Aschau haben in den vergangenen Jahren sehr viele Vermieter aufgehört, wir brauchen dringend neue Übernachtungsmöglichkeiten, dieses Dorf am Rande des Ortes bietet dazu die besten Möglichkeiten. Wir sind im Moment in der Verwaltung dabei die rechtlichen Voraussetzungen für die Verwirklichung des Projekts zu schaffen. Der Kreisbaumeister in Rosenheim, samt den Verantwortlichen im Landratsamt sowie die Touristiker im Chiemsee Alpenland Verband wurden schon in die Vorbereitungen der Planungen mit einbezogen“.
Der Gemeinderat nahm das Vorhaben sehr wohlwollend auf, Peter Thaurer (CSU) fasste die allgemeine Meinung zusammen mit den Worten: „Das Vorhaben ist für Aschau ein Gewinn. Das Dorf fügt sich in die örtliche Bauweise hervorragend ein, die Verwendung von heimischen Baumaterialien als Grundlage für die Ständerbauweise ist sehr zu begrüßen“. Auch Wolf Neelsen (Grüne) fand als „gelernter Architekt“ die Planung und das Konzept des Chaletdorfs schlüssig, das Projekt solle unbedingt weiter verfolgt werden.
Das Dorf soll nach der Fertigstellung zwölf Chalets zu je 50 Quadratmeter Wohnfläche und zwei Appartement-Häuser mit 15 Appartements zu 30 oder 55 Quadratmetern umfassen. Die Chalethäuser sollen in Ständerbauweise vollständig aus Holz errichtet werden, die Appartement-Häuser werden massiv gebaut und mit Holz verkleidet.
Die Chalets sind jeweils paarweise angeordnet, hier haben die Architekten eine Doppelvermietung an Mehrgenerationenfamilien oder an befreundete Familien im Auge. Jedes Chalet umfasst eine Küche mit Küchenzeile und Essplatz, einen Wohnbereich mit Sofa, TV und Holzofen sowie zwei Schlafzimmer mit Doppelbetten und Kleiderschrank. Dazu kommen ein Badezimmer mit Badewanne und bodentiefer Dusche sowie ein separates WC. Dazu kommen als weitere Ausstattung für jede Wohneinheit eine Sauna und ein Edelstahl-Zuber, eine Terrasse mit verschiedenen Sitzmöglichkeiten und einer Freiluft Küche. Die Appartements sind ähnlich ausgestattet.
Als Ergänzung zum Wohndorf soll ein Dorfplatz mit einem Multifunktionsraum und einem Hauswirtschaftsraum, untergebracht in einem Salettl, einem Spielplatz und einem Kneippbecken in der Ortsmitte entstehen. Eine Energiezentrale am Nordrand bietet Räume für den Hausmeister, den Müllraum und den Pellets-Lagerraum; die Energiezentrale versorgt das gesamte Dorf, die Wärme kommt über eine zentrale Pelletsheizung in die Häuser. Weiter sind flächendeckende PV-Anlagen sowie E-Ladesäulen für PKW und Fahrräder vorgesehen.
„Wir sind Spezialisten und vereinen die Geschäftsbereiche Projektentwicklung, Architektur und Innenarchitektur sowie die modernste Schreinermanufaktur der Region unter einem Dach“. Benedikt Brüderl trug dem Gemeinderat das Konzept seines Büros für das neue Dorf vor: „Das Chaletdorf ist ein Ort der Gastlichkeit und Gastfreundschaft. Es ergänzt das Übernachtungsangebot der Region und trägt zur Wertschöpfung der ganzen Gemeinde bei – lokale Händler und Gastronomen werden von den Gästen, die im Ort einkaufen und speisen, profitieren. Das Chaletdorf entsteht als nachhaltiges, regionales Projekt in Zusammenarbeit mit Partnern aus dem Chiemgau, verwendet heimische Materialien und nutzt regenerative Energien. Alleinreisende, Paare und Familien finden auf 30 bis 80 Quadratmetern Wohnfläche mit Blick auf das Bergpanorama der Chiemgauer Alpen alles, was sie für einen entspannten Aufenthalt brauchen, ob im Sommer oder Winter“.
Aufforstung und neue Blühflächen
Die ersten Arbeiten haben begonnen. Das Areal wird im Vorfeld sorgfältig auf den Bau vorbereitet – heimische Bäume und Pflanzen, die während der Bauphase weichen müssen, werden wieder aufgeforstet und um neue Blühflächen erweitert. Außerdem tragen Quartiere und Nistkästen für heimische Vogel- und Fledermausarten zum Artenschutz bei.
