Einrichtungen zufrieden
Ohne Probleme: So sind die Corona-Tests für Kita-Kinder in der Region Rosenheim angelaufen
Seit Montag (10. Januar) gilt eine Testpflicht in Kitas für Kinder bereits ab dem ersten Lebensjahr. Die Betreuungseinrichtungen in der Region Rosenheim haben sich gegen Pooltests entschieden.. Stattdessen setzt man auf Berechtigungsscheine, mit denen Eltern kostenfreie Schnelltests erhalten. Das gefällt nicht allen.
Rosenheim – Schnelltest zu Hause, statt Pool-Tests wie sie an Schulen Alltag sind. Der Verband Kita-Fachkräfte Bayern (KFB) hätte Letztere eigentlich vorgezogen. „Wir hätten uns für alle Kindertageseinrichtungen verpflichtende Pool-Testungen gewünscht, wie sie auch in den Schulen umgesetzt werden“, moniert der Verband in einem Papier zur neuen Testpflicht ab dem ersten Lebensjahr. Die Testung zu Hause werde dadurch erschwert, dass nur in sehr wenigen Apotheken Lolli- beziehungsweise Spucktests zur Verfügung stünden.
„Unglückliche Situation“
„Diese unglückliche Situation zwingt Eltern zu einem Regelbruch, wenn das Kind sich gegen die bekannten Nasentests wehrt“, mahnt der Verband. Ginge es nach ihm, würden die Berechtigungsscheine für Eltern entfallen. Die Mütter und Väter könnten die Tests stattdessen in den Einrichtungen selbst abholen, statt diese in Apotheken zu besorgen.
Bei der Rosenheimer Heilig-Geist-Apotheke scheint sich die Befürchtung des KFB zumindest in Teilen zu bestätigen. Denn während bei den Corona-Schnelltests mit Nasenabstrich noch viele auf Lager seien, verhalte sich dies bei den Lolli-Tests anders, wie Inhaber Ulf Simon schildert.
Test-Hersteller aus dem Boden geschossen
Das liege nicht nur am Angebot, sondern auch an der Qualität der Tests und der Zuverlässigkeit der Anbieter. „Im vergangenen Jahr sind viele Anbieter aus dem Boden geschossen“, berichtet Simon über die vornehmlich in China ansässigen Hersteller. Und gerade bei den Speicheltests müsse man genau auf die Qualität achten. Denn die Apotheker könnten die Tests nicht über den Großhandel beziehen, sondern müssten selbst entscheiden, wo sie bestellen. Schon im Dezember habe sich angedeutet, dass die Nachfrage nach diesen Schnelltests steige, von denen der Apotheker inzwischen neue nachbestellt habe.
Auch der Inhaber der Wasserburger St.-Jakobus-Apotheke, Tobias Schlosser, verzeichnet bereits seit Dezember einen Ansturm auf die Selbsttests. „Schon vor Weihnachten gab es einen spürbaren Run auf die Tests“, sagt Schlosser und vermutet, dass sich die Eltern bereits nach Bekanntgabe der Testpflicht Anfang Dezember eingedeckt haben. Der Ansturm habe inzwischen zwar ein wenig abgenommen, aber die Nachfrage bleibe auf hohem Niveau. Engpässe bei den Spuck- und Lolli-Tests hat der Wasserburger Apotheker keine. „Stand heute haben wir kein Problem, diese Nachfrage zu bedienen“, sagt er.
Ohne Testbescheinigungen aufgetaucht
In den Kitas scheint der erste Tag mit Testpflicht in den Kitas einigermaßen reibungslos abgelaufen zu sein. In den städtischen Rosenheimer Kitas hätten die Kontrollen am Montag ohne größere Probleme funktioniert, heißt es aus dem Rathaus.
Eltern mussten dort ein unterschriebenes Formular abgeben, auf dem sie mit ihrer Unterschrift bestätigten, dass ihr Kind negativ getestet wurde. Wenn es ein Problem gab, dann die Verzögerung durch die Sichtung der elterlichen Selbsterklärungen, die eine gewisse Zeit gedauert habe.
Auch in der Wasserburger Kindertagesstätte „Altstadt “ sei alles rund gelaufen, wie deren Leiterin Nadine Mayer auf Anfrage der OVB-Heimatzeitungen schildert. Einige Eltern seien mit ihren Kindern jedoch zunächst ohne Testbescheinigung erschienen, später aber mit ebendieser wiedergekommen.
Kooperative Mütter und Väter
Für die Betreuungseinrichtungen des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) in Rosenheim, darunter die Großtagespflege „Die Seewichtel“ in Prien, berichtet Amelie Guggenberger von „ganz besonderen Eltern“, welche die neuen Vorschriften „ganz kooperativ“ begleiteten. Ohnehin seien Mütter und Väter die Selbsttests bereits gewohnt, wenn bei ihrem Nachwuchs Erkältungssymptome auftraten, berichtet die Teamleiterin für Kinder, Jugend und Familie beim BRK.
Als „absolut entspannt“ wiederum beschreibt Ulrike Demberger die Premiere für die jüngsten Kita-Kinder in Sachen Corona-Testung. Sie leitet den Stephanskirchener Kindergarten Regenbogen. Dass alles so reibungslos verlief, führt sie vorwiegend auf den Umstand zurück, dass die Eltern ihre Kinder selbst zu Hause auf das Coronavirus testen können.