Geräumte Straßen in der Region?
Salz ist da, aber auch genug Personal? So sind die Bauhöfe für den Winterdienst gerüstet
Sind die Gemeinden in der Region gerüstet für den nächsten Winter? Was Streusalz angeht, ja. Aber das muss auch irgendwie auf die Straße raus. Und das ist der springende Punkt: Gibt es dafür auch genug Personal?
Prien/Chiemgau/Landkreise – Es geht auf den Winter zu. Die Region wurde in der Nacht auf Donnerstag (14. November) schon etwas eingezuckert vom Schnee, auch weihnachtliche Stimmung kommt schon in den Gemeinden und Städten auf, wo die Beleuchtungen installiert wurden. Doch nicht nur dabei waren die Kommunen schon fleißig, auch was die Vorbereitung für den Winterdienst angeht.
„Salzvorräte reichen auch bei überdurchschnittlichem Winter aus.“
15 Fahrzeuge stehen in der Marktgemeinde Prien zur Verfügung, teilt Bürgermeister Andreas Friedrich auf Nachfrage mit. Überwiegend seien das Gemeindefahrzeuge, es werde aber auch mit Landwirten kooperiert, die mit ihren Traktoren helfen. Für Glätte hat der Bauhof auch 450 Tonnen Streusalz gelagert.
Zudem seien bereits weitere Vorbereitungen vonseiten des Bauhofs für den Winter getroffen worden. „Im Vorfeld wurden außerorts circa 3000 Schneestangen aufgestellt“, sagt Friedrich. Außerdem werden 73 Splitkisten im Gemeindegebiet zum Beispiel bei Gehwegen angebracht.
Auch der Bauhof in Breitbrunn ist gut vorbereitet auf den Winter, sagt Leiter Hermann Ganterer. Zwei Großfahrzeuge, ein Traktor, ein Unimog und zwei kleine Räumfahrzeuge sind im Winter im Einsatz. Die Mitarbeiter können auch auf gut 26 Tonnen Salz zurückgreifen. „Das reicht normal auch“, sagt Ganterer.
Das staatliche Bauamt Traunstein ist mit 16 eigenen und mit 30 angemieteten Räum- und Streufahrzeugen gerüstet, heißt es in einer Pressemitteilung. Die Behörde ist zuständig für ein Straßennetz von etwa 900 Kilometern. Das besteht aus Bundes- und Staatsstraßen in den Landkreisen Altötting, Berchtesgadener Land und Traunstein. Im Landkreis Berchtesgadener Land werden zusätzlich die Kreisstraßen des Landkreises durch das staatliche Bauamt Traunstein mitbetreut.
Auch die Salzlagerhallen des Amtes seien alle gefüllt, heißt es weiter in der Pressemitteilung. „In sieben Streustoffhallen, jeweils ausgestattet mit einem Soleerzeuger mit Lagertank, werden circa 9000 Tonnen Tausalz bevorratet.“ Bei Bedarf können auch kurzfristig bis zu 12.000 Tonnen zusätzlich von den Straßenmeistereien abgerufen werden. „Diese Salzvorräte reichen auch bei einem überdurchschnittlichen Winter aus“, schreibt das Staatliche Bauamt.
Die Aufgabe der vier bauamtlichen Straßenmeistereien Bischofswiesen, Freilassing, Neuötting und Traunstein ist es, die in Ihrer Zuständigkeit befindlichen Straßen in der Zeit von 6 Uhr bis 22 Uhr befahrbar zu halten. Um dies zu gewährleisten, wird in der Regel bereits vor 3 Uhr morgens der Straßenzustand erkundet, um bei Bedarf den Einsatz der Räum- und Streufahrzeuge zu veranlassen.
Bei Krankheitsfällen wird‘s eng
Bei Fahrzeugen und Material schaut es in der Region also gut aus. Aber wie steht es um das Personal? In Prien sind 24 Fahrer im Schichtdienst im Einsatz, erklärt Priens Bürgermeister Andreas Friedrich: „Wir sind mit vorhandenem Personal und Landwirten gut aufgestellt.“ Große krankheitsbedingte Ausfälle dürfe es aber dennoch nicht geben. „Dann wird es eng in der Hinsicht, dass der Schichtbetrieb geändert werden muss“, betont das Gemeindeoberhaupt.
Wenn in der Marktgemeinde geräumt und gestreut werden muss, beginnt die Schicht um 3Uhr morgens. Wenn es nicht geschneit hat und somit nur gestreut werden muss, gegen 4 Uhr. Auf die 15 Fahrzeuge gerechnet, bedeutet das, dass die 24 Mitarbeiter nicht jeden Tag arbeiten müssen. „Es gibt immer einen Bereitschaftsdienst“, sagt Friedrich. Und der Bauhofleiter entscheide dann jeden Tag – je nach Wetterlage – wie viele Arbeiter davon überhaupt ausrücken müssen.
Vier Winterdienst-Mitarbeiter sind es am Bauhof Breitbrunn. „Da sind immer alle im Einsatz. Wir müssen uns aber nur um das Ortsgebiet kümmern“, erklärt der Breitbrunner Bauhofsleiter Hermann Ganterer. Für gewöhnlich starten die Räumarbeiten unter der Woche um etwa halb vier morgens, am Wochenende erst um circa 5 Uhr. „Da sind die meisten Leute erst später unterwegs, zum Beispiel in die Kirche. Und wenn wir da auch schon so früh räumen, bringt das nichts, weil da die Straßen dann wieder voll Schnee sind.“ Werde Verstärkung benötigt, ist man laut Ganterer im ständigen Austausch mit dem Bauhof Gstadt. Die Arbeiter der Gemeinden unterstützen sich gegenseitig.
„In unserem Straßenbetriebsdienst beschäftigen wir circa 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, teilt ein Sprecher des Staatlichen Bauamts Traunstein mit. Zwar sei der Fachkräftemangel spürbar, dennoch seien derzeit die Stellen auch ausreichend besetzt und „wir sind für die anstehenden Arbeiten gut vorbereitet“.
