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OVB-Redaktionsgespräch

„Miese Politik“, „Hetze“: Grünen-Politikerinnen Sengl und Wörle rechnen mit Söder und Aiwanger ab

Im OVB-Redaktionsgespräch rechnen die Grünen-EU-Kandidatin Andie Wörle (l.) und Landesvorständin Gisela Sengl (r.) mit Markus Söder und Hubert Aiwanger ab.
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Im OVB-Redaktionsgespräch rechnen die Grünen-EU-Kandidatin Andie Wörle (l.) und Landesvorsitzende Gisela Sengl (r.) mit Markus Söder und Hubert Aiwanger ab.

Nach dem Gespräch sind die Fronten klar: Im OVB-Interview machen die Grüne EU-Kandidatin Andie Wörle und Landesvorsitzende Gisela Sengl deutlich, was sie von der CSU und den Freien Wählern halten. An Ministerpräsident Söder stellen sie folgende Forderungen.

Rosenheim – Wenn es um die CSU und die Freien Wähler geht, haben Gisela Sengl und Andie Wörle eine eindeutige Meinung. Im Redaktionsgespräch mit OVB Media haben die Grünen Landesvorsitzende und die EU-Kandidatin deutlich Stellung bezogen. Sie kritisieren besonders den öffentlichen Umgang mit ihrer Partei. Denn: Die Grünen werden oft als Feindbild gesehen. Gerade im konservativen Bayern, wo die CSU die politischen Zügel in der Hand hält. Für Sengl ist der Übeltäter klar: „Die CSU und die freien Wähler haben ein Feindbild kreiert. Sie haben gemerkt, dass es praktisch ist, wenn man alles, was schlecht läuft, auf die Grünen abladen kann.“

Grüne ohne „Bayern-Gen“?

Die Landesvorsitzende bezeichnet dieses Vorgehen als „miese Politik“. Feindbilder zu kreieren, sei immer schlecht. „Das bedeutet Ausgrenzung.“ Ministerpräsident Markus Söder habe auch schon behauptet, die Grünen hätten kein „Bayern-Gen“. „Das sagt gerade der Franke“, ergänzt sie und lacht. „Das ist einfach schlimm und so kann man keine Politik machen“, sagt Sengl.

Auch Wörle lässt kaum ein gutes Haar an Ministerpräsident Markus Söder und seinem Vize Hubert Aiwanger. Sie habe zwar den Eindruck, dass sich das Bild der Grünen in Bayern besonders durch persönliche Gespräche verbessert habe. Allerdings „hilft es natürlich nicht, wenn man Ministerpräsidenten und Vizeministerpräsidenten hat, die das Feuer mit dummen Parolen nur weiter anfachen.“ Es gebe kaum eine Woche, in der nicht gesagt werde, dass die Grünen ein Fall für den Psychiater seien. „Das ist pure Hetze.“

Wörle fordert von Söder klare Worte

Aber nicht nur der raue Ton unter den Politikern bereitet Sengl und Wörle Sorgen. Auch die tätlichen Angriffe auf – teils ehrenamtliche – Parteimitglieder, sind für die beiden Politikerinnen ein Warnsignal. „Es herrscht allgemein ein sehr rüder Umgangston in unserer Gesellschaft“, sagt Sengl. Aber auch einen „unheimlichen Egoismus“ habe sie beobachtet. Sie fordert ganz klar mehr Respekt. Denn nur damit könne eine Demokratie funktionieren. Auch Wörle, die bisher noch ehrenamtlich tätig ist, da sie keine gewählte Abgeordnete ist, fordert besonders von den hauptamtlichen Grünen Unterstützung ein.

Gerade jetzt, da Angriffe auf Politiker immer häufiger werden, sei der Zusammenhalt der demokratischen Parteien, umso wichtiger. Sie selbst muss immer wieder bei Festen und Feierlichkeiten von der Polizei begleitet werden, berichtet Sengl. Für sie ein trauriger Umstand, dass solche Schutzmaßnahmen notwendig sind. „Das sollte eine Demokratie nicht nötig haben.“

„Es ist wie ein neues Normal, dass man kaum Veranstaltungen ohne Schutzkonzepte macht“, sagt Wörle. Nach mehreren Vorfällen bei der vergangenen Landtagswahl sei dies schlichtweg nötig. Für sie ist allerdings klar: „Das schadet der Demokratie – nicht nur uns. Am Ende schadet es auch den anderen Parteien.“ Schließlich gebe es nicht nur Angriffe auf die Grünen. „Ich würde mir auch vom Ministerpräsidenten Worte der Versöhnung wünschen“, macht Wörle deutlich. „Er muss deutlich machen, dass es so nicht geht.“

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