Junger Familienvater beigesetzt
Klaus Giebel (44) verliert Kampf gegen die Leukämie: Seine kleine Tochter gab bis zuletzt Kraft
Klaus Giebel aus Schonstett wurde nur 44 Jahre alt. Angehörige, Kollegen und Freunde trauern um einen engagierten Familienvater, beliebten Heilerziehungspfleger und engagierten Schonstetter. Warum sein letzter Weg von Meeresrauschen begleitet war.
Von Rosemarie Stübl
Schonstett – Mit großer Betroffenheit verbreitete sich die Nachricht vom Tod von Klaus Giebel, welcher im Alter von nur 44 Jahren viel zu früh verstorben ist. Angehörige, Weggefährten, Bewohner des Caritasheims, die Fahnenabordnung des SV Schonstett und eine große Schar von Freunden nahmen in der Pfarrkirche Abschied vom „Klausi“, wie er allgemein genannt wurde.
Gemeindereferentin Agnes Altermann verglich in ihrer Ansprache das Sterben mit dem Symbol des Schmetterlings, dessen Leben mit dem Tod der Raupe zu neuem Leben verwandelt wird.
Geboren wurde Klaus Giebel als zweites Kind von Klaus und Christa Giebel am 26. Oktober 1980 in Rosenheim. Mit seiner Schwester Claudia wuchs er in Schonstett auf. Er hatte eine schöne, unbeschwerte Kindheit und mit seinen Freunden verbrachte er viele, gesellige Abende in der „Schoni Hüttn“.
Aktiver Fußballer beim SV Schonstett
Klaus Giebel war aktiver Fußballer im SV Schonstett und in der Pfarrgemeinde brachte er sich als Ministrant ein. Nach der Schulzeit absolvierte er zunächst eine Banklehre, bevor er seinen Zivildienst im Caritasheim in Schonstett leistete. Die Arbeit mit behinderten Menschen lag ihm besonders am Herzen, so sehr, dass er eine Ausbildung zum Heilerziehungspfleger abschloss und von da an im Caritasheim blieb. Für ihn war seine Arbeit nicht nur ein Job, ihm waren die Menschen dort wichtig und er war überaus beliebt bei den Arbeitskollegen und Bewohnern des Heims.
Im Jahre 2018 lernte er sein Yvonne kennen und aus den beiden wurde ein Paar. Im September 2020 heirateten die beiden und im November wurde ihre Tochter Marina geboren. Klaus Giebel liebte seine kleine Familie über alles. Das Glück schien perfekt, bis die ernüchternde Diagnose Leukämie kam. Durch eine Stammzellenspende konnte die Krankheit vorübergehend aufgehalten werden, doch bereits nach zwei Jahren kehrte sie zurück und Klaus Giebel musste von da an viel Zeit im Krankenhaus verbringen.
Er liebte das Meer und die Berge
Die Liebe zu seiner Familie, vor allem das Dasein wollen für seine kleine Tochter Marina gab ihm in dieser Zeit viel Kraft. Die Freundschaften, die ihm immer so wichtig waren und die er stets gepflegt hatte, haben in der letzten Zeit unter seiner Krankheit gelitten. Klaus Giebel mochte es nicht, von anderen schwach gesehen zu werden oder über seine Krankheit zu reden.
Er liebte das Meer, aber auch auf der Hütte in Brixen im Thal fühlte er sich wohl und so verbrachte er, sooft es ihm möglich war, Zeit an seinen Kraftorten. Seine Dachterrasse war sein Refugium und er war stets darauf bedacht, sie noch schöner und geschmackvoller zu gestalten.
Meeresrauschen und Blumenmeer
Am 30. März gab Klaus Giebel sein Leben in die Hände Gottes zurück. Auf dem Foto des Sterbebildchens trägt er ein „Käppi“, das war sein Markenzeichen. Mit dem Spruch auf dem Bild: „Du warst das Licht in unserem Leben. Die Liebe zu dir bleibt – unvergänglich, tief. Vergessen wirst du nie, denn du bist nicht nur Erinnerung – du bist ein Teil von uns“, verabschiedete sich seine Familie. Mit den Klängen von Meeresrauschen wurde er zu seiner letzten Ruhestätte geleitet und ein großes Blumenmeer bedeckt nun den frischen Grabhügel.