Ortsteil-Versammlungen
Schlechte Verkehrs-Anbindung: Diese Themen beschäftigen die Eiselfinger
In den drei Ortsteilversammlungen in Alteiselfing und Aham, in Schilchau und im Ort Eiselfing kamen jetzt die Bürger zu Wort. Über 150 besuchten die Veranstaltungen. Am meisten beschäftigen die Eiselfinger die Themen Mobilität und Verkehr.
Eiselfing – Zum Mobilfunkausbau an der B304 gibt es wenig Neues, die Standortsuche laufe noch. Ein ähnliches „Ewigkeitswerk seit mehr als einem Jahrzehnt“, wie Bürgermeister Georg Reinthaler es nannte, ist die Neuausweisung für das Wasserschutzgebiet Eiselfing in östlichen Gemeindebereich. Die Antragsunterlagen liegen noch beim Wasserwirtschaftsamt Rosenheim. Auch das östliche Gemeindegebiet betreffend, genauer für Erpertsham, teilte das Landratsamt der Gemeinde völlig überraschend mit, dass es bei Bauvorhaben eine baurechtliche Beurteilung als Innenbereich gibt.
Weitere Unterbringungen nötig
Im südwestlichen Bereich zwischen Höhfelden sowie Kerschdorf kann ab nächstem Jahr mit einem zusätzlichen Internetausbau gerechnet werden. „Ein neuer Anbieter ist da beim jüngsten Förderprogramm ‚Gigabitrichtlinie‘ erstmals zum Zuge gekommen“, so der Bürgermeister. Darüber werden sich besonders die digital noch recht abgelegen lebenden Hausmehringer freuen.
Zum Asylthema gibt es eine weitere Entwicklung. „Es ist möglich, dass wir zusätzliche zu den derzeit 30 Personen weitere Unterbringungen organisieren müssen“, informierte Reinthaler. Es werden deshalb im Bereich von Eiselfing Wohnungen, Häuser und Standorte für Container gesucht.
Busverbindung zum Bahnhof kritisiert
Ein junger Neubürger mit Familie und Haus, was man „sich hier in Eiselfing noch leisten kann“, wie er sagte, hatte die Frage nach einer Ringbuslinie von Eiselfing zum Bahnhof Reitmehring, durchgehend ohne Umsteigen in Wasserburg. Bei diesem Thema wies der Bürgermeister auf die Zuständigkeit des Landratsamtes hin. Mehr als bisher sei nicht möglich, denn „da müssten die Fahrgastzahlen noch höher sein“, sagte er.
Der Gemeinderat Manfred Bierwirt (UWE) nannte die vorhandenen Möglichkeiten an Busverbindungen trotzdem „bescheiden“. Zudem stimmte er einem Vorschlag eines Bürgers zu, der betonte, man könne beispielsweise von Bachmehring aus zur Bushaltestelle am Badria radeln und dort mit dem Bus ohne Umsteigen zum Bahnhof kommen.
In diesem Zusammenhang kam die jährliche Nachfrage nach einer Südumgehungsstraße von Wasserburg zum Schutz der Eiselfinger, besonders der Bachmehringer Bürgerschaft. „Das Landratsamt sieht nach wie vor keine Notwendigkeit zur Investition und die Gemeinde selber könnte sich eine finanzielle Beteiligung Stand heute gar nicht leisten“, sagte der Bürgermeister.
Straßenzustand sorgt für Diskussion
Kritische Fragen und Aussagen gab es zu der Straßensanierung der Kreisstraße nach Amerang und der maroden Staatsstraße Richtung Prien. Im ersten Fall gebe es immer noch Verärgerungen über das minimalistische Informationsgebaren des Landratsamtes im Ort Eiselfing. So hatte nicht nur der Bürgermeister Schwierigkeiten, in sein Amtszimmer im Rathaus zu kommen. „Die Zufahrt war ohne angekündigt zu sein einfach zugestellt“, erinnerte er sich und bekam Zustimmung von einigen Anwohnern, denen es ebenfalls so erging. „Trotzdem ist die Straßendeckenerneuerung gut saniert worden“, waren die Anwesenden allerdings zufrieden.
Unzufriedenheit gibt es allerdings in Bezug auf die Priener Staatsstraße, besonders den Zustand zwischen Alteiselfing und Perfall betreffend. Dazu gibt es nach der Aussage des Bürgermeisters aus dem Staatlichen Bauamt in Rosenheim keine neueren Informationen als die, dass kein Geld da ist. „Aus meiner Erfahrung wird das Bayerische Verkehrsministerium irgendwann wieder einmal kurzfristig nachfragen, ob wir was vor hätten“, ergänzte er.
Fragen zu Plakatwerbung und Wertstoffhof
„Wann wird es im Wertstoffhof wieder eine Möglichkeit zur Rückgabe von Bauschutt aus dem häuslichen Bereich geben“, wollte ein Gemeindebürger wissen. Dazu hatte der Rathaus-Chef keine guten Nachrichten: „Trotz Schulung der dortigen Mitarbeitenden kann es dieses Angebot nicht mehr geben, weil es als freiwillige Leistung der Gemeinde nicht mehr leistbar ist.“ Er fügte noch an, dass der Aufwand der Trennungen sowie Sortierungen zu teuer sei.
Ein anderer Bürger kritisierte die viele ortsfremde Werbung an Laternenmasten und er meinte, ob diese nicht vom Bauhof entfernt werden könnte. Der Bürgermeister verwies darauf, dass der vorhergehende Gemeinderat einer entsprechenden Gemeindeverordnung nicht zugestimmt habe, weil eine derartige Verordnung dann auch für örtliche Vereine gelten müsste. Die Gemeinde müsse alternativ Plakatwände aufstellen, was man bei der damaligen Beratung auch nicht haben wollte, allein schon wegen des Verwaltungs- und Kontrollaufwandes. „Vielleicht beraten wir das im neuen Gemeinderat einmal wieder neu“, stellte er noch in Aussicht.
Heiterer Abschluss nach ernsten Themen
Ein Bachmehringer Anwohner wollte wissen, ob es für private Wege, die bisher öffentlich genutzt wurden, ein Gewohnheitsrecht zur Nutzung gibt. Grund für die Nachfrage seien zwei Gehwege im oder zum Ort Eiselfing, deren Nutzung durch die Eigentümer derzeit eingeschränkt oder verhindert werden. „Ein solches Recht gibt es nicht“, sagte Reinthaler, aber es gäbe die Möglichkeit, die öffentliche Nutzung durch Vereinbarungen mit Grundstückseigentümern zu vereinbaren. Dazu informierte er darüber, dass sich im Fall der Otto-Geist-Straße die Situation durch die Anbindung an die Wasserburger Straße verändert hat. „Im anderen Fall müssen wir halt schauen“.
Für Heiterkeit sorgte abschließend die Anmerkung eines Bürgers bezüglich Informationen, „die man halt unbedingt wissen muss“. Als seine wichtigste Informations-Quelle bezeichnete er den Stammtisch in der Dorfwirtschaft. Dort können sich die Bürger auch austauschen und informieren, wenn gerade keine Ortsteilversammlung stattfindet.
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