Trotz sichtbarer Schäden wird weiter verschoben
Das schiefe Tor von Rosenheim: Sanierung des Mittertors wohl nicht vor 2026
2020 hätten Arbeiten für die Sanierung des Mittertors beginnen müssen. Die Schäden am Bauwerk, über dem das Städtische Museum liegt, fallen deutlich ins Auge.. Doch trotz eines Stadtratsbeschlusses passiert vorerst nichts.
Rosenheim – Im Jahr 2017 brodelte in der Stadt Rosenheim die Gerüchteküche. Neigt sich das Mittertor? Droht es sogar zu kippen? Es folgten statische Untersuchungen. Danach wurde Entwarnung gegeben. Einsturzgefahr bestehe nicht. Aber: Auch wenn die Statik bis auf Weiteres gesichert ist, herrscht kein Zweifel darüber, dass das Rosenheimer Mittertor dringend saniert werden muss. Spätestens in drei Jahren, war seinerzeit zu hören.
Besucher bemerken Schäden
Und wie sieht die Lage gut zwei Jahre später aus? Besuchern des Städtischen Museums fallen schon seit langer Zeit unzählige Risse an der Außenfassade und im Inneren der Räumlichkeiten auf. Und diese werden mit den Jahren sichtbar größer.
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Um zu verstehen, wie es überhaupt dazu kommen konnte, muss man mehr über die Geschichte eines der Wahrzeichen der Stadt wissen. Im Jahr 1240 wird der Turm des Mittertors erstmals urkundlich erwähnt. Gebaut wurde das Gebäude auf Schutt mit einem Fundament auf Holzpfählen gelagert. Diese trugen, laut Auskunft von Experten den Bau so lange sicher, wie sie durch den Stadtbach mit Wasser vollgesogen war.
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Nachdem der Stadtbach verrohrt wurde, trocknete das Holz aus, und das machte es mit den Jahren instabil. Hinzu kam, dass die beiden Flügelbauten viel später entstanden, die verschiedenen Auffüllungen zwischen den verschiedenen Fundamenten in Bewegung gerieten und sich absenkten.
Sanierung nicht vor 2026
Zurück ins Hier und Jetzt: Seit Mitte Juli dieses Jahres steht fest, dass die Sanierung des Städtischen Museums nicht vor 2026 beginnt. Vorher will Rosenheim die Sanierung der Städtischen Galerie in Angriff nehmen. Auch dort besteht ohne Zweifel Handlungsbedarf: Das Dach ist undicht, im Keller wuchert Schimmel, im Sommer staut sich die Hitze in den Räumen, die zudem nicht barrierefrei zugänglich sind. Für die Generalsanierung und einen Anbau mit Erd- und Untergeschoss rechnet die Stadt mit Kosten von rund 7,4 Millionen Euro.
Widerspruch zu Stadtratsbeschluss
Ob diese Erneuerung tatsächlich dringender ist als das Mittertor, darüber hört man in der Stadt unterschiedliche Meinungen. Auf jeden Fall widerspricht die verzögerte Sanierung dem Beschluss der Stadträte aus dem Jahr 2019.
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Für Walter Leicht, Leiter des Städtischen Museums, steht fest, dass er die Sanierung des Mittertors nicht mehr vor Eintritt in seinen Ruhestand erleben wird. Das ist in zwei Jahren der Fall. Diese Bürde geht dann an seinen Nachfolger oder seine Nachfolgerin über.
Inventar zwischenlagern
Wie bei der Städtischen Galerie müssen auch beim Städtischen Museum für die Sanierung sämtliche Räume komplett geräumt und das Inventar für Jahre irgendwo anders zwischengelagert werden.
Was bereits festzustehen scheint: Nach der Sanierung wird auch das Städtische Museum anders aussehen.
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„Natürlich stehe ich auch in meinem Ruhestand gerne beratend zur Seite, wenn gewünscht“, sagt Walter Leicht. Einmischen in die Neuausrichtung werde er sich aber nicht. Nur eines ist im wichtig: „Die Aschlküche soll bitte so bleiben, wie sie ist. An ihr hänge ich ganz besonders.“

