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Schäferstündchen in Marienberg bei Schechen

Nach Sex in Kirche: Altar jetzt neu gesegnet – wegen Verübung von „beschimpfendem Unfug“

Eine Ansicht der Marienberger Kirche, gekoppelt mit einem Bild der Justizia
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Ein Schäferstündchen auf dem Altar der Kirche von Marienberg sorgte für Schlagzeilen.

Schechen – Der Fall eines Pärchen, das auf dem Altar der Kirche in Marienberg (Gemeinde Schechen) heißen Sex hatte, sorgte deutschlandweit für Schlagzeilen. Der Fall ist aber immer noch nicht ganz abgearbeitet.

Nachdem dem Liebesspiel in der Kirche ist der Altar jetzt dort neu gesegnet worden. Die Segnung habe bereits vor Weihnachten stattgefunden, sagte ein Sprecher des Erzbistums München und Freising jetzt der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Der Altar in der katholischen Kirche sei für den Ritus abgeräumt worden, der örtliche Pfarrer habe ihn dann im Rahmen eines Wortgottesdienstes mit Weihrauch und Weihwasser neu gesegnet. Über die mögliche Neu-Segnung hatte rosenheim24.de berichtet.

In rechtlicher Hinsicht ist der Skandal jedoch (teilweise) noch nicht aufgearbeitet. Die beteiligte Frau hat den entsprechenden Strafbefehl gegen sie zwar inzwischen akzeptiert. Der für Anfang Februar 2024 geplante Prozess findet darum nicht statt, wie das Amtsgericht Rosenheim mitteilte. Wie hoch die Strafe war, wurde nicht mitgeteilt, weil Strafbefehlsverfahren grundsätzlich nicht-öffentlich sind, hieß es. rosenheim24.de hatte über die Absetzung der Verhandlung bereits vor Weihnachten berichtet.

Sex-Partner wegen gravierender Straftaten vor Gericht

Ihr Partner muss dagegen bald vor Gericht erscheinen. Er ist nämlich auch wegen weiterer gravierender Straftaten (Körperverletzung, Freiheitsberaubung, Bedrohung und Betrug) angeklagt. Der Prozess gegen ihn soll Ende Januar am Landgericht Traunstein fortgesetzt werden. Dem gebürtigen Rosenheimer, der sich zu Prozessauftakt nach Gerichtsangaben nicht zu den zahlreichen Vorwürfen gegen ihn geäußert hatte, wird außerdem Störung der Religionsausübung vorgeworfen. An einem „Ort, der dem Gottesdienst einer Religionsgesellschaft gewidmet“ sei, habe er „beschimpfenden Unfug“ verübt, hieß es unter anderem in der Anklage.

Übrigens: Dass ein Altar nach einer sogenannten Schändung – beispielsweise auch durch Vandalismus – neu gesegnet werden muss, kommt nur sehr selten vor, wie eine Umfrage der dpa unter den katholischen Bistümern in Bayern Ende 2023 ergab. Im Bistum Augsburg kam das in den vergangenen Jahren viermal vor, wie ein Sprecher sagte. Alle anderen Bistümer meldeten keine bekannten Fälle. In der Augsburger Diözese war das beispielsweise im Jahr 2017 in Vöhringen und Bellenberg im Dekanat Neu-Ulm der Fall. Dort waren die Kirchenräume samt Altar sowie Statuen großflächig beschmiert worden – auch mit antichristlichen Parolen. Ein weiterer Fall trug sich den Angaben zufolge 2018 in Gersthofen zu. Dabei wurden geweihte Hostien entwendet und verstreut.

mw (teilweise mit Material von dpa)

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