Spatenstich in Schechen
Damit mehr Bier produziert werden kann: Ausbau der Flötzinger Brauerei schreitet voran
Weil der Platz in der Rosenheimer Innenstadt begrenzt ist, will die Flötzinger Brauerei einen zweiten Standort in Schechen aufbauen. Beim Spatenstich verrieten die Architekten jetzt erstmals etwas über die Pläne - und wann mit einer Eröffnung gerechnet werden kann.
Rosenheim/Schechen - Für Franz Steegmüller war es ein ganz besonderer Moment. Der Senior-Chef der Flötzinger Brauerei steht auf der Fläche zwischen der Bundesstraße 15 und der Bahnlinie Rosenheim/Wasserburg. Genau dort, wo in den kommenden Monaten ein neues Lagertankgebäude sowie ein Logistikzentrum entstehen sollen. Er schaut sich um, begrüßt die Gäste, die anlässlich des Spatenstichs gekommen sind. Darunter Landrat Otto Lederer, Schechens Bürgermeister Stefan Adam (CSU) sowie Gerhard Oberrauch und Wolfgang Göbl, die beiden Architekten des Planungsbüros „ATP architekten ingenieure“.
Beengter Platz in der Innenstadt
Kurz wird sich ausgetauscht, dann ergreift die geschäftsführende Gesellschafterin Marisa Steegmüller das Wort. „Die Flötzinger Brauerei gibt es bereits seit 480 Jahren und es wird sie ein Leben lang geben.“ Um den Grundstein dafür zu legen, soll die Brauerei erweitert werden. Denn der Platz in der Rosenheimer Innenstadt wird knapp.
„Die Brauerei ist in den vergangenen Jahren gut gewachsen. Dadurch hat der Standort in der Innenstadt seine Kapazitätsgrenze erreicht“, sagt Lorenz Stiglauer, Geschäftsführer der Flötzinger Brauerei. Vor vier Jahren habe man deshalb zum ersten Mal ernsthaft über eine Erweiterung nachgedacht, vor zwei Jahren fiel die Entscheidung in Schechen zu bauen. Denn während man in der Rosenheimer Innenstadt gerade einmal eine Fläche von 10.000 Quadratmetern zur Verfügung hat, seien es in dem dortigen Gewerbegebiet 30.000 Quadratmeter mehr.
Das Sudhaus und die Verwaltung sollen auch weiterhin in Rosenheim bleiben, Lagertanks, und Logistik ziehen nach Schechen. „In der Innenstadt haben wir sehr beengte Platzverhältnisse“, sagt Stiglauer. Um den Bedarf auch weiterhin zu decken und mehr produzieren zu können, brauche die Brauerei zusätzliche Lagertanks, in denen das Bier reifen kann.
Fertigstellung im April 2024
Läuft alles nach Plan rechnet Marisa Steegmüller mit einer Fertigstellung im April 2024. „Es ist eine Investition in die Zukunft der Brauerei“, sagt sie. Um die Umsetzung kümmern sich das Bauunternehmen „Grossmann Bau“ sowie das Planungsbüro „ATP architekten ingenieure“.
Die beiden Architekten Gerhard Oberrauch und Wolfgang Göbl zeigen auf das Areal, erklären die nächsten Schritte. Das Grundstück muss mit Spundwänden gesichert werden. „Dann werden wir die ersten Streifenfundamente gießen und Wände aufstellen“, sagt Wolfgang Göbl. Ihm und seinen Mitarbeitern habe in den vergangenen Wochen vor allem das Wetter zu schaffen gemacht. „Der starke Regen hat das Grundstück sehr beeinflusst“, sagt Oberrauch.
Ein nachhaltiges Projekt
Und auch im weiteren Vorgehen gebe es die ein oder andere Herausforderung. So müssten beispielsweise zahlreiche technische Anlagen im Lagertankgebäude installiert werden. Sowohl Oberrauch als auch Göbl sei es wichtig, das Projekt „nachhaltig in die Landschaft zu setzen“. Verwendet werden deshalb Materialien, die einen neutralen beziehungsweise niedrigen CO₂-Fußabdruck haben.
Lob für das Vorhaben gibt es neben Bürgermeister Stefan Adam auch von Landrat Otto Lederer: „Die Flötzinger Brauerei ist ein Traditionsunternehmen. Da sind wir wirklich froh und glücklich, dass wir in der Region Gewerbegrund rekrutieren konnten, sodass diese Firma auch in Zukunft gutes Bier brauen wird.”
