Nicht der erste Vorfall im Leben des Mannes
Rosenheimer (47) verliert 4.000 Euro – Nun spricht er über sein Missgeschick und das glückliche Ende
Ein 38-jähriger Mann hat am Sonntag (9. März) in Rosenheim einen Geldbeutel mit 4.000 Euro am Innspitz gefunden – und zur Polizei gebracht. Über die Personaldaten konnte der Besitzer ermittelt werden. Jetzt spricht der 47-Jährige über sein Missgeschick, Karma – und warum er überhaupt so viel Geld dabei hatte.
Rosenheim – Der Schock war groß. Das sagt der 47-jährige Rosenheimer, der lieber anonym bleiben möchte, gleich zu Beginn des Gesprächs. Gegen Mittag sei es gewesen, als er einen Anruf von der Polizei erhielt. „Ich war verwundert, warum mich die Polizei anruft“, erinnert sich der Mann.
Telefonat mit der Polizei
Während des Telefonats habe ihn der Beamte gefragt, ob er etwas verloren habe. „Ich habe das erst einmal verneint“, sagt der Rosenheimer. Er sei jedoch verunsichert gewesen, habe überprüft, ob sich sein Geldbeutel noch in der Jackentasche befindet – und musste vorstellen, dass die Tasche leer ist.
Der Polizist habe ihm daraufhin mitgeteilt, dass sein Geldbeutel soeben auf der Dienststelle abgegeben wurde. „Ich bin dorthin gerannt“, sagt der Rosenheimer am Telefon und lacht. Denn in dem Geldbeutel hätten sich nicht nur sämtliche Ausweise und Dokumente befunden, sondern auch sein Wochenumsatz – in Höhe von 4.000 Euro.
Auf dem Weg zur Bank verloren
„Ich wollte das Geld am Sonntag zur Bank bringen. Weil das Wetter so schön war, wollten wir davor aber noch kurz spazieren gehen“, sagt der 47-Jährige. Er, seine Frau und das Baby seien frühstücken gewesen, spazierten anschließend am Innspitz entlang. „Wir haben die Sonne genossen“, sagt der Rosenheimer.
Weil es so warm war, habe er seine Jacke ausgezogen und über den Kinderwagen gelegt. Das sei – so vermutet der Mann – wohl der Moment gewesen, als sein Geldbeutel aus der Tasche fiel. Er und seine Frau setzen ihren Weg fort, nichtsahnend, dass sie gerade 4.000 Euro verloren hatten.
Auf dem Weg zum Heuberg
Nur wenige Minuten später fuhr ein 38-jähriger Mann aus Großkarolinenfeld mit seinem Rad ebenfalls am Innspitz entlang. Er sei gerade auf dem Weg zum Heuberg gewesen und habe den Geldbeutel auf dem Boden liegen gesehen. So schilderte er es gegenüber Radio Charivari. Er sei stehen geblieben und habe einen Blick ins Portemonnaie geworfen. „Ich war erst einmal schockiert, weil da ein Haufen Scheine drin waren“, sagt der 38-Jährige.
Für ihn sei sofort klar gewesen, dass er den Geldbeutel zur Polizei bringt. „Für mich war das nichts Besonderes“, sagte er im Interview. Trotzdem habe er sich natürlich darüber gefreut, zu sehen, wie erleichtert der Eigentümer gewesen sei, als er seine 4.000 Euro wieder in den Händen hielt. „Es wäre ja nicht nur das Geld gewesen. Ich hätte Wochen gebraucht, um alle Karten wieder neu zu beantragen“, sagt der Rosenheimer.
Einigung auf Finderlohn
Er und der 38-jährige Finder hätten sich noch auf der Dienststelle der Polizei auf einen Finderlohn geeinigt. „Es ist einfach schön, dass es noch so viele ehrliche Menschen gibt. Darauf kann Rosenheim wirklich stolz sein“, sagt der Eigentümer des Portemonnaies.
Ähnliche Situation erlebt
Er selbst habe vor etwa einem halben Jahr auch einen Geldbeutel gefunden – ebenfalls mit 4.000 Euro. „Das war der Umsatz einer Rosenheimer Bäckerei“, sagt er. Er sei daraufhin zur Bäckerei gegeben und habe dem Chef das Portemonnaie in die Hand gedrückt. „Er war wahnsinnig erleichtert“, erinnert sich der 47-Jährige. Es ist eine Erleichterung, der er seit Sonntag (9. März) nur zu gut nachempfinden kann.