Recycling-Firma äußert sich zu Vorwürfen
Wenn der Plastikmüll nicht abgeholt wird: Übervolle Container sorgen in Rosenheim für Ärger
Die Wertstoffinseln sind in Rosenheim ein Dauerthema. Besonders rund um die Feiertage scheinen einige Container nicht geleert worden zu sein. Jetzt äußert sich die Recycling-Firma Remondis zu den Vorwürfen – und wendet sich mit einem Appell an die Rosenheimer.
Rosenheim – Leere Verpackungen, die überall verteilt sind, vollgestopfte Mülltüten und ein Container, der bis zum Anschlag gefüllt ist: Die Situation an der Wertstoffinsel an der Severinstraße sorgt bei Klaus Hadeler immer noch für Kopfschütteln.
„So schlimm war es noch nie“, sagt der Rosenheimer. Am Freitag, 5. April, habe er zum dritten Mal innerhalb kürzester Zeit versucht, seinen Plastikmüll wegzubringen – ohne Erfolg. „Der Behälter war bereits voll und ringsherum war alles vollgemüllt“, sagt er.
Kontakt zu den Stadtwerken aufgenommen
Er habe daraufhin bei den Stadtwerken angerufen und dort die Information erhalten, dass das Problem bekannt sei und nach einer Lösung gesucht werde. „Geändert hat sich am nächsten Tag nichts. Im Gegenteil, es wurde noch mehr Müll abgestellt“, erinnert sich der Rosenheimer. Er habe daraufhin erneut zum Telefonhörer gegriffen und die Situation abermals bemängelt.
Mittlerweile wurden die Container zwar geleert, doch verstehen, wie es so weit kommen konnte, kann Klaus Hadeler nicht. „Es muss einfach schneller reagiert werden“, sagt er. Gerade dann, wenn ein Wochenende vor der Tür stehe.
Urlaubszeit, Feiertage und Krankheiten
Die Firma Remondis ist für die Leerung der Leichtverpackung-Behälter (LPV) an allen 52 Wertstoffinseln im Stadtgebiet zuständig. Einige Standorte werden zweimal täglich angefahren, andere nur alle zwei Tage. „Generell sind wir mit einem Fahrzeug an sechs Tagen in der Woche mit der Leerung beschäftigt“, sagt eine Sprecherin der Recycling-Firm auf OVB-Anfrage. Sollten Mehrmengen anfallen, werde bei Bedarf ein zweites Fahrzeug eingesetzt.
Doch genau das hat in der vergangenen Woche nicht funktioniert. „Es sind verschiedene Aspekte zusammengekommen“, sagt die Sprecherin. Sie spricht von den Osterfeiertagen, der Urlaubszeit, aber auch Krankheitsausfällen, die sich „nicht immer tagesaktuell kompensieren lassen“.
„So sind wir nicht mit der Stammbesetzung und mit keinem zusätzlichen Fahrzeug im Einsatz gewesen, was hier und dort zu Verzögerungen geführt haben mag“, sagt sie auf OVB-Anfrage. Hinzu komme, dass an Feiertagen tendenziell Mehrmengen anfallen können, die es aufzufangen gelte.
Zwei Fahrzeuge in der Regel im Einsatz
„Die Kollegen sind seit heute (Montag, 8. April) mit zwei Fahrzeugen im Einsatz und versuchen auch in den nächsten Tagen Kapazitäten freizumachen, um bis spätestens Ende der Woche wieder auf Stand bei der Leerung zu sein“, fügt sie hinzu. Zudem hat es laut Christian Baab, Pressesprecher der Stadt Rosenheim, zusätzliche Reinigungsfahrten gegeben.
In Situationen wie in den vergangenen Tagen appelliert die Remondis-Sprecherin an die Vernunft der Bürger: Sie rät dazu, den Abfall gegebenenfalls noch einmal mitzunehmen oder es an einem anderen Standort zu versuchen.
„Leider kommt es immer wieder dazu, dass neben oder auf den Behältern Abfälle abgestellt werden – auch solche, die eigentlich gar nicht in den LVP-Behälter gehört hätten“, sagt sie. Dies sei für die Fahrer, aber auch für die Reinigungsteams der Stadt ein zeitlicher und organisatorischer Aufwand, der ihr zufolge wiederum zu Verzögerungen bei der Leerung führen kann.
Hoffen auf keine Wiederholung
Klaus Hadeler ist seinen Müll mittlerweile los geworden. Er hofft jetzt, dass sich eine Situation, wie es sie in der vergangenen Woche gegeben hat, so bald nicht mehr wiederholt.
