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Zustände an Rosenheimer Wertstoffinseln

Wildes, freches Müll-Abladen an Wertstoffinseln sorgt in Rosenheim für Ärger

Mülltüten und weggeworfene Gegenstände stapeln sich vor den Containern. Lothar Schmidt (rechts) hat dafür kein Verständnis.
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Mülltüten und weggeworfene Gegenstände stapeln sich vor den Containern. Lothar Schmidt (rechts) hat dafür kein Verständnis.

Die Wertstoffinseln in Rosenheim ähneln oft einer Mülldeponie: Plastikmüll stapelt sich auf weggeworfenen Schränken, Plastiktüten und Papier in verlassenen Fahrradanhängern. Das Problem ist bekannt. Anwohner Lothar Schmidt fordert die Stadt dringend zum Handeln auf.

Rosenheim – Lothar Schmidt ist fassungslos. Ein Fahrrad steht verlassen vor den Containern der Wertstoffinsel an der Ecke Küpferling- und Pichlmayerstraße. Der Fahrradanhänger ist gefüllt mit Plastiktüten und Papier. Daneben stehen zwei alte Schränke. Auf ihnen stapelt sich der Plastikmüll. Schmidt reicht es. Er hat die Nase voll von den Zuständen der Wertstoffinseln. Um etwas zu verändern, hat er Fotos und eine Karte, auf der die Problemstellen markiert sind, an das OVB geschickt.

In dem Schreiben schildert er die Zustände der Wertstoffinseln. Betroffen seien die Pürstlingstraße und die Ecke Küpferling- und Pichlmayerstraße. Für Schmidt seien die Sammelstellen so nicht mehr akzeptabel. Er schreibt über eine „wilde freche Abladung durch menschliches Wesen.“ Auch vor Ort in der Pürstlingstraße ist sein Frust deutlich zu spüren.

Der Zustand der Wertstoffinseln an der Ecke Küpferling- und Pichlmayrstraße gab Lothar Schmidt Anlass, endlich etwas zu unternehmen.

„Das ist einfach nur Faulheit“

„Heute schaut es noch recht human aus“, sagt Schmidt. Doch dies sei nicht immer der Fall. Er steht vor den Containern in der Pürstlingstraße. „Ich habe hier schon Spiegel zwischen den Containern gefunden, Matratzen und Kindersitze“, so der Rentner. Immer wieder wirft er den fremden Müll in die Container und räumt die Wege frei. „Aber immer will ich das auch nicht machen“, sagt er. Deshalb spreche er auch bei Gelegenheit die „Umweltsünder“ an.

„Ich habe schon mal eine Frau angesprochen, die ihren Müll einfach dort hingeworfen hat“, erinnert sich Schmidt. Müll, der dort nicht hingehöre. Die Frau hätte sich von seinen Anschuldigungen angegriffen gefühlt. „Sie ist gleich auf mich losgegangen“, sagt Schmidt. Doch dem Rentner sei diese Angelegenheit sehr wichtig. Schmidt war 50 Jahre Straßenbauer und ist gerne in der Natur. „Ich habe ein bisschen Gefühl für die Natur entwickelt“, sagt er. Der Rentner fügt hinzu: „Es tut weh, wenn man diese Ablagerungen sieht.“

Mülltüten und weggeworfene Gegenstände stapeln sich vor den Containern

Der 69-Jährige wohnt in der Nähe der beiden Sammelstellen. Er fährt oft mit seinem Fahrrad daran vorbei. Im Herbst vergangenen Jahres sei ihm diese Situation das erste Mal aufgefallen. Seitdem gebe es kaum eine Besserung. „Es ist einfach nur die Bequemlichkeit der Menschen“, fasst er den Zustand zusammen. Das zeigt er an den Containern für Grünabfälle.

Schmidt kritisiert, dass die Container oft „bis obenhin voll ausschauen“. Das Grünzeug werde einfach nur oberflächlich reingeworfen „und meist nicht genug reingedrückt“. Das führe dazu, dass die Menschen „ihr Zeug achtlos daneben werfen“. Und das ärgere Schmidt sehr, denn es gebe dafür eine einfache Lösung. „Man kann seine eigenen Gartenhandschuhe doch mitbringen und sein Zeug richtig reindrücken“, sagt er. Über solch achtloses Verhalten könne sich Schmidt nur aufregen: „Das ist einfach nur Faulheit.“

Der Frust ist groß: Lothar Schmidt kann die Zustände einiger Werkstoffinseln nicht verstehen.

Forderung an die Stadt Rosenheim

Der Rosenheimer hat eine klare Forderung an die Stadt: „Diese Sammelstellen mit Videokameras auszustatten.“ Doch vor Ort kommt der 69-Jährige selbst ins Grübeln. „Es gibt keine Pfosten, nur einen Lichtmast“, sagt er und schaut sich um. Außerdem sei eine Kamera nicht ausreichend, um den gesamten Platz zu überwachen. „Man bräuchte mindestens zwei, um die Diagonale abzudecken“, überlegt Schmidt. Dem Rentner sei aber auch klar, dass sowas Geld kostet und nicht jede Wertstoffinsel abgedeckt werden könne.

Auf OVB-Anfrage teilte der stellvertretende Pressesprecher der Stadt Rosenheim Christian Baab mit, dass es bereits Videoüberwachung an der Wertstoffinsel am ESV-Gelände gebe. Weitere Videoüberwachungen an anderen Wertstoffinseln seien grundsätzlich möglich. „Sofern die Infrastruktur mit Strom, Anbringungsmöglichkeit und Internet vorhanden ist“, teilt Baab mit. Laut ihm, sind seit der Anbringung der Videoüberwachung am ESV-Gelände im Jahr 2017 zahlreiche Verfahren gegen Ordnungswidrigkeiten eingeleitet worden. Das Bußgeld betrage durchschnittlich 100 Euro.

Für Schmidt sei aber eines klar: „Es muss überwacht und kontrolliert werden.“ Vielleicht sei „eine Attrappe zur Abschreckung“ schon ausreichend. Der 69-Jährige ist sich sicher: „Irgendwas muss man sich da schon mal einfallen lassen.“ So wie er es bereits macht. Mit einem Stock drückt er gelegentlich die Grünabfälle weiter in die Container rein. „Man könnte an die Container Stöcke oder Schieber mit Eisenketten befestigen“, schlägt Schmidt vor. „So könnte jeder seinen Müll weit genug hineinpressen und andere laden ihr Müll nicht daneben ab.“ Die Frage, ob ein solcher Vorschlag zielführend sei, ließ die Stadt unbeantwortet.

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