Exklusive Details
Trachtenhersteller Gössl nun doch gerettet – mit positiven Folgen für die Region?
Im Dezember 2024 wurde bekannt, dass der Salzburger Trachtenhersteller Gössl insolvent ist – mit Folgen für die Trachtengeschäfte in der Region. Nach Monaten der Ungewissheit, konnte das Unternehmen jetzt eine freudige Botschaft verkünden – und einige exklusive Details.
Rosenheim/Salzburg - Maximilian Gössl hört man die Erleichterung an. Am Montag (26. Mai) hatten die Gläubiger dem Sanierungsplan der Gössl GmbH sowie der Gwandhaus GmbH zugestimmt. Das bestätigt der Gössl-Geschäftsführer auf OVB-Anfrage. „Wir danken den Gläubigern für Ihr Vertrauen. Mit der positiven Abstimmung ist der Fortbestand von Gössl gesichert und wir können uns wieder auf die Weiterentwicklung unseres Unternehmens konzentrieren“, sagte Maximilian Gössl.
Schulden in Höhe von 9,6 Millionen Euro
Deutlich misslicher war die Lage noch vor einigen Monaten. Damals gab der Geschäftsführer bekannt, dass ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung beantragt wurde. Die Schulden des Unternehmens lagen zu dieser Zeit bei rund 9,6 Millionen Euro. 113 Mitarbeiter waren von der Insolvenz betroffen. Sie erhielten Medienberichten zufolge weder ihren Lohn noch ihr Weihnachtsgeld.
Akribisch wurde nach einer Lösung gesucht – die am Montag (26. Mai) nun öffentlich gemacht wurde. Die Barquote wurde von fünf auf zehn Prozent verbessert, zahlbar binnen zwei Wochen, und die Quote von 20 Prozent auf 22,5 Prozent. Die Gläubiger stimmten dem Sanierungsplan im zweiten Anlauf zu – für den Trachtenhersteller ein Befreiungsschlag.
Produktion wieder hochgefahren
Die Produktion wurde bereits hochgefahren, Geschäfte und Kunden mit den neuen Kollektionen für Sommer 2025 beliefert. „Auch der Online-Shop wird in Kürze wieder in Betrieb genommen“, sagt Maximilian Gössl. Ein Teil des Konzepts sehe den Abbau von Lagerbeständen vor. Aus diesem Grund werde auch das Outlet in Bergheim bei Salzburg ab nächster Woche wieder in Betrieb genommen.
Mühldorf bleibt geschlossen
Laut Medienberichten sollen gleichzeitig aber auch die Zahl der Gössl-Filialen verringert werden. Der Plan sieht vor, künftig etwa 30 Standorte in Österreich und Süddeutschland zu betreiben. Die Franchise-Store in Mühldorf bleibt geschlossen. Die gute Nachricht: Die Boutique Beo in Rosenheim wird auch weiterhin mit Gössl-Produkten beliefert. Das bestätigte das Unternehmen auf OVB-Anfrage.
„In der Region ist momentan keine Filiale geplant. Wir könnten uns aber vorstellen, einen neuen Franchisenehmer in der Region zu gewinnen“, sagt Felix Gössl, Bruder des Gössl-Geschäftsführers Maximilian.