Salzburger Unternehmen schreibt rote Zahlen
Trachtenhersteller Gössl ist insolvent: Was das für den Verkauf von Dirndln in Rosenheim bedeutet
Der Trachtenhersteller Gössl ist insolvent: Das hat das Unternehmen am Mittwoch, 11. Dezember, bekannt gegeben. Welche Folgen diese Entwicklung für Kunden haben könnte – und wie es mit dem Traditionsunternehmen jetzt weitergeht.
Rosenheim – Viele haben es bereits geahnt, jetzt ist es offiziell: Der Salzburger Trachtenhersteller Gössl hat am Mittwoch, 11. Dezember, Insolvenz angemeldet. „Es wurde ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung beantragt“, bestätigt Felix Gössl, Bruder des Gössl-Geschäftsführers Maximilian, auf OVB-Anfrage.
Schulden in Höhe von 9,6 Millionen Euro
Die Schulden des Unternehmens liegen ihm zufolge bei rund 9,6 Millionen Euro. „Davon entfallen 3,5 Millionen auf die vorzeitig fällig gestellten Kredite der Bank Austria“, ergänzt Felix Gössl. 113 Mitarbeiter sind von der Insolvenz betroffen. Sie haben – so schildern es gleich mehrere Medienberichte – ihren Lohn für November sowie das Weihnachtsgeld noch nicht erhalten.
Trotz der Insolvenz will die Eigentümerfamilie das Unternehmen fortführen. „Die Gössl Geschäfte bleiben geöffnet und der Betrieb wie auch die Produktion werden weitergeführt“, sagt Felix Gössl. Trachtenliebhaber aus Rosenheim können also vorerst aufatmen. Dirndl, Blusen und Kleider können auch weiterhin im Bekleidungsgeschäft „Beo“ am Max-Josefs-Platz gekauft werden.
Restaurant soll geöffnet bleiben
Geht es nach der Familie Gössl sollen auch die Geschäfte im Gwandhaus, das Restaurant und die Greisslerei geöffnet bleiben. „Für die Kunden von Gössl wird es keine Veränderungen geben“, sagt Felix Gössl. Bereits Mitte November hatte sein Bruder bekannt gegeben, dass seinem Unternehmen die Insolvenz drohe.
Folgen der Corona-Krise
„Seit über zwei Jahren habe ich mit allen mir zur Verfügung stehenden Mitteln versucht, genau das, was uns jetzt bevorsteht, zu verhindern. Es ist für mich nicht nachvollziehbar, warum weder Bank noch Politik Gehör und Verständnis für unseren seit 1947 erfolgreichen Betrieb aufbringen können“, sagte er damals im Rahmen einer Pressekonferenz. Verantwortlich für die Situation seien ihm zufolge keineswegs unternehmerische Fehler, sondern die Folgen der Corona-Krise und das Vorgehen der Hausbank.