Auf dem Weg ins Katastrophengebiet
Nach Katastrophe in Slowenien: Wie Rosenheimer Einsatzkräfte gegen Überschwemmungen ankämpfen
Evakuierte Dörfer, großflächige Überschwemmungen und ein Schaden in Millionenhöhe: Noch immer hat Slowenien mit den Folgen der heftigen Regenfälle der vergangenen Tage zu kämpfen. Unterstützung gibt es jetzt aus Rosenheim. Was geplant ist.
Rosenheim - Es ist eine dramatische Situation: Nach den Stark- und Dauerregenfällen der vergangenen Woche kämpft Slowenien mit einer der schwersten Naturkatastrophen, die das Land je gesehen hat. Menschen starben in den Wassermassen, zahlreiche Dörfer mussten evakuiert und hunderte Menschen in Sicherheit gebracht werden.
Slowenische Regierung bittet um Hilfe
Bereits am Sonntag, 6. August, richtete die slowenische Regierung deshalb ein Hilfeersuchen an das Europäische Zentrum für die Koordination von Notfallmaßnahmen (ERCC). Darin hatte das Land nach Angaben des Technischen Hilfswerks (THW) um Unterstützung in den Bereichen Räumung und Brückenbau gebeten. Das THW stellte daraufhin Einheiten zusammen, die im Kampf gegen die Überschwemmungen helfen sollen.
„Die einzelnen Fachkräfte des Erkundungstrupps haben sich am Montagmorgen im Ortsverband Rosenheim getroffen und das weitere Vorgehen besprochen“, heißt es auf der Website des THW-Ortsverbandes Rosenheim. Im Anschluss hätte sich ein Konvoi mit rund einem halben Dutzend Fahrzeugen auf den Weg nach Slowenien gemacht. Darunter ein Kipper mit Tieflader und Bagger sowie ein weiterer Kipper mit einem Anhänger.
Dort angekommen sollen die Einsatzkräfte laut THW-Präsidentin Sabine Lackner die Strukturen erkunden, Kontakte zu örtlichen Behörden herstellen und konkrete Bedarfe ermitteln. „So können wir im Anschluss gezielt weitere Kräfte mit dem richtigen Material auf den Weg bringen“, erklärte Lackner in einer Pressemitteilung.
Wege und Straßen wieder befahrbar machen
Ziel sei, dass die deutschen Einsatzkräfte unter anderem die Verlegung von Schreit- und Kettenbaggern vorbereiten und dabei helfen, Wege und Straßen wieder befahrbar zu machen. „Des Weiteren wird der Einsatz von Fachkräften für den Brückenbau sowie die Verlegung von zwei 30 Meter langen Bailey-Brücken erkundet“, heißt es vonseiten der Rosenheimer Ortsgruppe. Bei der Bailey-Brücke handelt es sich um eine in Einzelteilen transportierbare Brückenkonstruktion. Denn durch die Überschwemmungen und Erdrutsche wurden in Slowenien hunderte Brücken weggerissen.
Mittlerweile wurde bereits eine beschädigte Brücke identifiziert, die durch eine THW-Behelfsbrücke ersetzt werden soll. Die Brücke befindet sich in Prevalje und stellt eine wichtige Verbindung für die Anwohnenden dar. „Die Vorbereitungen für die Spezialistinnen und Spezialisten aus dem Bereich Brückenbau laufen bereits, sie werden noch im Laufe der Woche in das Schadensgebiet aufbrechen“, heißt es vonseiten des THW.
