Weihnachtsspendenaktion „OVB-Leser zeigen Herz“
Über eine Million Euro! Überwältigende Spendenbereitschaft der OVB-Leser
Vielen Dank an die besten Leser der Welt! Zum dritten Mal in Folge ist bei der Spendenaktion „OVB-Leser zeigen Herz“ ein Millionenbetrag zusammengekommen. Das Ergebnis ist das zweitbeste in der über 30-jährigen Geschichte. Über den Geldsegen freuen sich nicht nur die ausgewählten Einrichtungen.
Rosenheim - Wieder einmal ist eine überwältigende Summe zusammengekommen: 1,1 Millionen Euro spendeten unsere Leser für die Weihnachtsaktion „OVB-Leser zeigen Herz“ 2022. Das ist nach dem Jahr 2020 mit 1,2 Millionen Euro das zweitbeste Spendenergebnis bei der 32. Auflage der Aktion. Und: Zum dritten Mal in Folge ist damit die Millionenmarke geknackt.
Große Spendenbereitschaft in der Region
Über die große Spendenbereitschaft unserer Leser dürfen sich heuer zwei Einrichtungen aus der Region freuen, die sich für die Kleinsten und Verwundbarsten einsetzen: das therapeutische Internat Mattisburg aus Gstadt am Chiemsee und das Perinatalzentrum des Romed-Klinikums Rosenheim.
Bei der Spendenübergabe betonte OVB-Verleger Oliver Döser, dass dieser Erfolg keine Selbstverständlichkeit sei. „Wenn man bedenkt, welch‘ wirtschaftlich schwierige Situation wir aufgrund des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine und der damit verbundenen Energie- und Inflationskrise vorgefunden haben, so hätten wir nicht zu träumen gewagt, so ein Ergebnis zu erzielen.“ Die Summe von mehr als einer Million Euro sei nur dank der Großzügigkeit der OVB-Leser möglich, die erneut ihr Herz öffneten und „eine unglaubliche Summe“ spendeten. Vor dieser Bereitschaft könne man nur den Hut ziehen, so Döser.
Über 17.000 Einzelspenden
Die großen aber auch vielen kleinen Beträge aus über 17.000 Einzelspenden sollen unter anderem helfen, dass in der neuen Mattisburg in Gstadt am Chiemsee 22 Buben und Mädchen im Alter von fünf bis zwölf Jahren geholfen wird, die viel zu früh schreckliche Erfahrungen machen mussten. Mattisburgen, benannt nach dem Zuhause der Titelfigur in Astrid Lindgrens Buch „Ronja Räubertochter“, sind Schutzhäuser für Kinder, die Opfer von sexuellem Missbrauch, Gewalt oder Vernachlässigung geworden sind.
Das neue „Therapeutische Internat Sternstunden Mattisburg Chiemsee“, das von der Stiftung „Ein Platz für Kinder“ gestemmt wird, ist Zuhause und Schule in einem. Es verknüpft in einzigartiger Form Wohnen, Betreuen, Therapie und Unterricht unter einem Dach. Denn die Kinder sind oftmals derart schwer traumatisiert, dass ein Wohnen bei einer Pflegefamilie oder der Besuch einer „normalen“ Schule unmöglich ist.
Neues Zuhause für traumatisierte Kinder
Damit die Kinder am Chiemsee ein neues und sicheres Zuhause finden können, muss das seit Jahrzehnten leerstehende Gebäude erst einmal umgebaut werden. Und dafür braucht es Geld, das nun aus den Spenden der OVB-Weihnachtsaktion fließen soll. „Wir haben das große Glück, dass nun fast alle Bauvorhaben umgesetzt werden können“, sagt Johanna Ruoff, Gründerin und Vorstandsvorsitzende der Stiftung „Ein Platz für Kinder“.
Aber was ist so besonders an der Mattisburg? „Einfach alles“, sagt Johanna Ruoff. Tatsächlich sucht das Konzept samt Betreuungs- und Therapieangeboten deutschlandweit seinesgleichen. Es fängt schon mit dem Gebäude am Chiemsee-Ufer an: Nach dem Haus-in-Haus-System gibt es im ersten und zweiten Stock vier separate Wohngruppen. Jedes Mattisburg-Kind bekommt sein eigenes Zimmer.
Einrichtung der Kinderzimmer
Alle Räume werden speziell gestaltet und ausgestattet: reizarme Farben, beruhigendes Ambiente, Möbel ohne Kanten und Ecken, Waschbecken aus Hartgummi oder Betten, die in die Wand eingelassen sind. So geht nichts kaputt, wenn sich Kinderängste in Wut verwandeln.
Aber noch wichtiger: So wird das Selbstverletzungsrisiko minimiert, zumal zum Beispiel „ein Sechsjähriger bei einem Wutausbruch Kräfte entwickelt, die wir uns gar nicht vorstellen können“, so Ruoff. „Das hat mit ihrem Überlebenskampf zu tun.“ Deshalb gibt es in der Mattisburg nur Verbundglas: „Das muss man sich ein bisschen so vorstellen wie Panzerglas.“
Mitte 2023 soll der Umbau abgeschlossen sein. Anfang Juli sollen dann die ersten vier Kinder in die Mattisburg einziehen. Bis zum Jahresende dann noch sechs weitere. „Dank der OVB-Spende überwiegt nun endlich die Vorfreude und die schlaflosen Nächte sind Geschichte“, sagt Johanna Ruoff.
Ausbau der Frühchenstation im Klinikum
Es gibt aber auch Kinder, die noch viel früher Hilfe brauchen. Im Perinatalzentrum des Romed-Klinikums in Rosenheim werden insbesondere sehr kleine Frühgeborene mit einem Geburtsgewicht ab etwa 400 Gramm meist über mehrere Monate intensivmedizinisch betreut. „Für die Eltern ist das eine Extremsituation“, sagt Arni Kirchner, Oberarzt des Perinatalzentrums.
Deshalb sollen auf der Station vier wohnlich eingerichtete Zimmer und ein Aufenthaltsraum entstehen, damit die Mütter und Väter in der schwierigen Zeit ihren Kindern so nah wie möglich sein können. „Ohne die Spende aus der OVB-Aktion wäre das allerdings nicht machbar gewesen“. Die Zimmer seien aber existenziell wichtig, sowohl für die Kinder als auch für die Eltern, so Kirchner.
Anwesenheit der Eltern existenziell wichtig
Dabei gehe es nicht nur um die Vermeidung von Stress und langen Anfahrtswegen. Es ist Kirchner zufolge auch wissenschaftlich erwiesen, dass der körperliche Kontakt und eine möglichst häufige Anwesenheit der Eltern sowie deren Einbindung in die Pflege wichtige Voraussetzungen für eine gute und gesunde Entwicklung der Kinder sind.
Beide Projekte haben die OVB-Heimatzeitungen während der Spendenaktion im vergangenen Jahr ausführlich vorgestellt. Genauer gesagt OVB-Redakteur Ludwig Simeth, der die Aktion seit vielen Jahren redaktionell begleitet. „Er hat die Gabe, die Themen so emotional und respektvoll zu behandeln, dass sie direkt ins Herz gehen“, sagte Oliver Döser am Rande der Spendenübergabe. Deshalb freue sich der OVB-Verleger schon auf die Spendenaktion 2023. „Ich bin guter Dinge, dass wir auch heuer wieder interessante Anfragen dabei haben werden.“
Bewerbung für die OVB-Weihnachtsaktion 2023
Damit ein Projekt für eine OVB-Weihnachtsspendenaktion in Betracht kommt, muss es regional, sozial und gemeinnützig sein. Es werden nur konkrete Vorhaben und deren Realisierung gefördert, nicht aber laufende Kosten von bereits bestehenden Einrichtungen. Die Projekte müssen sich außerdem schon in einer konkreten Planung befinden und es sollte ein Finanzierungskonzept vorliegen. Aus diesem muss ersichtlich sein, dass Spendengelder nicht in die Planung, sondern in die konkrete Umsetzung fließen werden.
Bewerbungen für die OVB-Weihnachtsaktion 2023 können von den Projektverantwortlichen bis Ende Juni 2023 eingereicht werden. Bitte senden Sie das Konzept des Projektes (Beschreibung, Fotos/Visualisierung, Status, geplante Finanzierung) per Mail an carmen.krippl@ovbmedia.de .