Spaziergängerin entdeckt Leiche
Tragödie in Rosenheim: Demenzkranker stirbt wohl allein und orientierungslos in der Kälte
Eine Frau hat am Sonntag (30. März) während ihres Spaziergangs eine Leiche entdeckt. Eine Anfrage beim Polizeipräsidium Oberbayern Süd hat jetzt weitere Details ans Licht gebracht. Über einen besonders tragischen Fall.
Rosenheim – Für die Spaziergängerin muss es ein Schock gewesen sein: Die Frau war am Sonntag (30. März) in Fürstätt, in der Nähe des Rosenheimer Tierheims, unterwegs. Neben der Bahnstrecke entdeckte sie einen leblosen Körper und verständigte die Polizei.
Notarzt konnte nur noch Tod feststellen
„Der Notarzt konnte vor Ort nur noch den Tod des Mannes feststellen“, sagte Stefan Sonntag vom Polizeipräsidium Oberbayern Süd auf OVB-Anfrage. Die Kriminalpolizei Rosenheim hat jetzt die weiteren Ermittlungen übernommen. Geklärt werden sollen unter anderem die näheren Todesumstände.
Fest steht, dass es sich bei dem Mann um einen 68-Jährigen handelt, der im Landkreis München wohnhaft war. Er scheint wohl – so die erste Vermutung der Beamten – mit dem Zug angereist zu sein. Aus welchem Grund wisse man im Moment noch nicht.
Höchstwahrscheinlich erfroren
Laut Stefan Sonntag soll alles darauf hindeuten, dass der Mann erfroren ist. „Er war wohl demenzkrank und in München abgängig“, sagt der Polizeisprecher am Telefon. Er vermutet, dass der 68-Jährige möglicherweise gestürzt ist. Neben der Leiche des Mannes wurde ein Rollator gefunden. Eine Obduktion soll jetzt alle offenen Fragen klären.
Erst vor einigen Tagen hatte der Fall eines 74-Jährigen für Aufsehen gesorgt. Der scheinbar hilflose und verwirrte Mann wurde mitten in der Nacht am Bad Endorfer Friedhof aufgefunden. Eine Frau verständigte die Polizei. Später stellte sich heraus, dass der Mann in einem Pflegeheim in Alfeld (Landkreis Hildesheim in Niedersachsen) als „abgängig“ gemeldet wurde.
Senioren stranden immer wieder in Region
Er war mit dem Zug unterwegs und stieg in Bad Endorf aus. Laut eines Sprechers der Priener Polizei komme es immer mal wieder vor, dass Senioren in der Region strandeten. Dann versuchen die Beamten, anhand der Personalien die Angehörigen oder richtigen Ansprechpartner ausfindig zu machen.
Der 74-Jährige – der in seinem Pflegeheim als reiselustig bekannt ist und durchaus alleine klarkomme – verbrachte die Nacht auf der Dienststelle und wurde am nächsten Tag zum Priener Bahnhof gebracht.