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Nach Vorfall am Feiertag

Spurlos verschwunden: Warum die Polizei nicht nach jedem Vermissten sofort sucht

In Deutschland gehen pro Jahre fast 10.000 Menschen verloren. Das geht aus einer Statistik des Bundeskriminalamts hervor.
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In Deutschland gehen pro Jahre fast 10.000 Menschen verloren. Das geht aus einer Statistik des Bundeskriminalamts hervor.

In Deutschland werden pro Jahr fast 10.000 Menschen vermisst. Das geht aus einer Statistik des Bundeskriminalamts hervor. Auch in Rosenheim haben es die Beamten immer wieder mit Vermissten-Meldungen zu tun. Wie bei einem tragischen Fall am Donnerstag (3. Oktober).

Rosenheim – Es ist ein Fall, der tragischer nicht hätte ausgehen können: Am Donnerstag (3. Oktober) gab die Polizei bekannt, dass eine Frau aus Rosenheim vermisst wird. „Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass sie sich in einer medizinischen Notlage befindet“, hieß es vonseiten der Beamten.

Lebloser Körper in Mangfall entdeckt

Ein Hubschrauber wurde verständigt. Zahlreiche Einsatzkräfte durchkämmten das Stadtgebiet auf der Suche nach der Vermissten. Schließlich entdeckte der Pilot des Hubschraubers am späten Donnerstagnachmittag den leblosen Körper der Frau in der Mangfall. Ein Fremdverschulden ist auszuschließen.

Im Dienstbereich der Rosenheimer Polizei hat es in den vergangenen zwölf Monaten insgesamt 140 Vermisstenfälle gegeben. „In der Regel handelt es sich um Kinder und Senioren“, sagt ein Sprecher der Polizei auf OVB-Anfrage. Während Erwachsene erst nach 24 Stunden offiziell als vermisst gelten, wird nach Kindern, Senioren oder Menschen, die dringend auf Medikamente angewiesen, sofort gesucht. Kinder, weil sie sich in der Regel nicht selbst versorgen können. Senioren, die beispielsweise aus dem Heim verschwinden, weil sie oft orientierungslos sind.

Telefonate mit Krankenhäusern und Taxis

Wird ein Erwachsener als vermisst gemeldet, beginnt bei der Polizei eine sogenannte Vorermittlung. „Wir telefonieren die Krankenhäuser ab und in manchen Fällen auch die Taxiunternehmen“, sagt der Sprecher. Auch werde überprüft, ob sich der oder die Vermisste nicht auf der Dienststelle befindet – beispielsweise in einer der Ausnüchterungszellen. In der Regel gelinge es so, herauszufinden, wo genau sich die Person aufhält. Anschließend wird die Person befragt, ob sie damit einverstanden ist, dass Angehörige Informationen über den Aufenthaltsort erhalten.

66 Vorermittlungen in 12 Monaten

„Insgesamt hat es in den vergangenen zwölf Monaten dieser 66 Vorermittlungen gegeben“, sagt der Sprecher der Polizei auf OVB-Anfrage. Anders als im Fall von Donnerstag, geht ein Großteil der Vermisstenfälle positiv aus.

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