Am Faschingsdienstag
„Wir nehmen jede Drohung ernst“: Rosenheimer Polizei klärt weitere Details zu SEK-Einsatz auf
Große Aufregung am Faschingsdienstag in Rosenheim: In den sozialen Medien tauchten Spekulationen zu einem möglichen Anschlag auf dem Max-Josefs-Platz auf. Die Polizei reagierte umgehend. Am Abend wurde ein Mann (26) festgenommen. Was bisher bekannt ist – und welche Fragen noch zu klären sind.
Rosenheim – Während am Dienstag (4. März) auf dem Max-Josefs-Platz in Rosenheim ausgelassen Fasching gefeiert wurde, liefen bei der Polizei die Ermittlungen auf Hochtouren. Wie ein Sprecher auf OVB-Anfrage mitteilte, sollte ein 26-jähriger Mann gegen 13.30 Uhr in seiner Arbeit geäußert haben, dass er eine Straftat begehen wolle. Was genau der Mann vorhatte, darauf gehen die Beamten in ihrer Pressemitteilung nicht weiter ein. „Es gab keinen Bezug zum Max-Josefs-Platz“, unterstreicht ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd.
Unmittelbarer Zugriff auf Waffen?
Fest steht, dass sich im Laufe des Dienstags der Verdacht erhärtete, dass der Mann im Besitz von gefährlichen Werkzeugen, beziehungsweise Waffen sein könnte. Es sei auch nicht auszuschließen, dass er einen „unmittelbaren Zugriff auf diese haben könnte“. Zahlreiche Beamte machten sich daraufhin auf den Weg zu der Wohnung des 26-Jährigen an der Aisingerwies. Gegen 19 Uhr konnte der Mann festgenommen und auf die Dienststelle gebracht werden.
Mittlerweile ist er wieder auf freiem Fuß. Das bestätigte ein Sprecher auf OVB-Anfrage. „Die kriminalpolizeilichen Überprüfungen bestätigen keinerlei Hinweise, dass von dem Mann eine konkrete Gefahr ausgehen könnte“, sagt der Sprecher. So konnten bei der Durchsuchung seiner Wohnung beispielsweise weder gefährliche Waffen noch Werkzeuge gefunden werden. Noch am Dienstagabend habe er die Dienststelle aus diesem Grund wieder verlassen können.
Jeder Drohung wird nachgegangen
Trotz allem unterstreicht der Polizeisprecher: „Wir gehen jeder Drohung nach.“ Ihm und seinen Kollegen sei bewusst, dass die Unsicherheit in der Bevölkerung derzeit groß ist – auch mit Blick auf die Attentate in Magdeburg, München, Aschaffenburg und Mannheim. „Wir wollen, dass die Menschen wissen, dass wir Hinweise ernst nehmen. Wir handeln schnell und entschlossen, nach den uns zur Verfügung stehenden rechtlichen Möglichkeiten“, fügt er hinzu.
Der Fall am Dienstag sei dafür ein gutes Beispiel gewesen. So sei es innerhalb kürzester Zeit gelungen, den 26-Jährigen festzunehmen und zu befragen. Zeitgleich wurde die Polizeipräsenz in und um Rosenheim verstärkt. Über die sozialen Medien wurden die Bürger auf dem Laufenden gehalten und darüber informiert, dass es „keinerlei Hinweise auf eine konkrete Gefährdungslage“ gebe und man sich nicht an Spekulationen beteiligen solle.
Vielmehr regte der Polizeisprecher an, sich in Zukunft beispielsweise über den WhatsApp-Kanal des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd zu informieren. „Nach den Attentaten in München oder Aschaffenburg haben wir gesehen, dass wir darüber viele Menschen erreichen“, sagt der Sprecher.
Strafrechtliche Konsequenzen?
Ob der 26-Jährige die Kosten für den Polizeieinsatz übernehmen muss, steht noch nicht fest. Jedoch wird er wohl mit strafrechtlichen Konsequenzen rechnen müssen. „Das wird derzeit mit der zuständigen Staatsanwaltschaft geklärt“, sagt der Sprecher.
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