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Streit im Straßenverkehr – Mann zückt Pistole

„Bedrohungslage“ in Rosenheim führt zu SEK-Einsatz in Tuntenhausen: Bewaffneter Mann (25) im Fokus

Am 17. April nahmen Kräfte des Spezialeinsatzkommandos einen 72-Jährien in Rosenheim fest (Symbolfoto).
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Am 15. Februar öffnete ein Spezialeinsatzkommando gewaltsam die Wohnungstüre eines 25-Jährigen in Tuntenhausen (Symbolfoto).

Seit Tagen brodelt die Gerüchteküche rund um einen spektakulären Polizeieinsatz in Tuntenhausen. Nun ist klar, warum ein Spezialeinsatzkommando (SEK) die Wohnung eines 25-Jährigen in Tuntenhausen stürmte. Dabei begann alles im Rosenheimer Stadtgebiet.

Tuntenhausen/Rosenheim – Das Wochenende rund um den 15./16. Februar hatte es aus Sicht der Polizei durchaus in sich. Auch rund zehn Tage später beschäftigt es die Menschen, vor allem in und um Tuntenhausen. Denn dort sorgten gleich zwei spektakuläre Einsätze für große Aufregung. Während die Polizeiinspektion Bad Aibling bereits über einen der Vorfälle berichtet hatte – nach einer Fahrerflucht hatte die Polizei in Tuntenhausen den 51-jährigen Unfallverursacher komplett nackt und augenscheinlich stark alkoholisiert zu Hause angetroffen –, war über den zweiten Einsatz bislang nichts bekannt.

Lediglich Gerüchte rankten sich um einen angeblichen Großeinsatz, bei dem etwa das Landeskriminalamt samt Drohnen im Einsatz gewesen sein soll. Auch wurde über einen Zusammenhang mit der Reichsbürger-Szene spekuliert. Doch nun ist klar, welch dramatische Szenen tatsächlich hinter dem Einsatz steckten. Denn wie ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd auf OVB-Anfrage bestätigte, war am späten Samstagabend (15. Februar) ein Großaufgebot an Einsatzkräften nach Tuntenhausen geeilt. Ein Bezug zur Reichsbürger-Szene bestand jedoch nicht.

Waffe im Straßenverkehr gezückt

„Am Samstagabend gegen 21.45 Uhr wurde die Polizei über eine Bedrohungslage im Stadtgebiet Rosenheim informiert“, erklärt der Polizeisprecher. Dort sei es im Straßenverkehr zu einer „Streitigkeit“ zwischen zwei Personen gekommen, wobei ein 25-Jähriger seinen Kontrahenten mit einer Waffe bedroht habe. Um die Bedrohungslage zu verifizieren, hätten die Polizeibeamten anschließend mithilfe des Auto-Kennzeichens den jungen Mann ausfindig gemacht und dessen Wohnadresse in Tuntenhausen aufgesucht.

Während die Beamten vor Ort mit einer Absperrung eine mögliche Flucht des Gesuchten verhinderten, öffnete ein Spezialeinsatzkommando (SEK) gewaltsam die Wohnungstür und traf dort den 25-Jährigen an, berichtet der Sprecher. „Dabei hat sich herausgestellt, dass der Mann eine Softair-Waffe und eine PTB-Waffe, also eine Schreckschuss- beziehungsweise Reizstoffwaffe bei sich hatte.“

„Anscheinswaffe“: Mann erwartet Anzeige

Diese habe der Tuntenhausener jedoch als sogenannte „Anscheinswaffen“ genutzt, also als Gegenstände, die echten Schusswaffen täuschend ähnlich sind. „Zumindest ist es für den Otto Normalbürger nicht zu erkennen, ob es sich um eine echte Waffe handelt oder nicht“, so der Sprecher. Und da ein Mensch auf offener Straße bedroht wurde, musste die Polizei davon ausgehen, dass es sich um eine echte Schusswaffe handelt.

Und auch wenn der 25-Jährige letztlich keine richtige Schusswaffe bei sich führte, betont der Polizeisprecher, dass auch Softair- oder PTB-Waffen, etwa wenn man sie aus nächster Nähe abfeuert, zu schweren Verletzungen führen können. Dementsprechend muss der Mann aus Tuntenhausen ohnehin mit einer Strafanzeige rechnen. „Die Sachbearbeitungen laufen derzeit noch, aber es sieht auch danach aus, dass der Mann über keine Berechtigung zum Führen dieser Waffen verfügt.“

Verletzt wurde bei der Auseinandersetzung in Rosenheim, wie auch beim SEK-Einsatz in Tuntenhausen, niemand. Besonders für denjenigen, der am Samstagabend jedoch mit einer vermeintlich echten Waffe bedroht wurde, wird der Vorfall in schrecklicher Erinnerung bleiben.

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