Erfolg durch Risikofreude und starke Nerven
Wenn Schüler die besten Sparkassen–Mitarbeiter schlagen: Die Sieger des Planspiel Börse
Die Resonanz war „gewaltig“: Beim beliebten Planspiel Börse rangen heuer so viele junge Menschen wie noch nie im Gebiet der Sparkasse Rosenheim–Bad Aibling um den Sieg. Was das Kuriose an der 41. Spielrunde des Wettbewerbs war und wer die diesjährigen Gewinner sind.
Rosenheim – Spielerisch in die Welt der Börse eintauchen und wirtschaftliches Wissen erlangen: das ist das Ziel des Planspiel Börse, das seit den 1980ern jährlich von den deutschen Sparkassen für Schüler, Studenten, junge Erwachsene und Lehrer europaweit veranstaltet wird. Bei der Siegerehrung im Sparkassen–Hochhaus in Rosenheim durften sich die „Besten der Besten“ der Region über zahlreiche Preise freuen.
Spielerisch und risikofrei Geld anlegen
„Ganze 351 Teams nahmen dieses Jahr teil – das ist ein neuer Rekord“, sagt Karl Göpfert, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Rosenheim–Bad Aibling. „Die gewaltige Resonanz zeigt, dass das Interesse der jungen Menschen am Aktienmarkt immer größer wird.“ Beim Thema Finanzbildung sehe sich die Sparkasse daher als Förderer und Partner der Schulen. „Das von uns organisierte Planspiel Börse soll den Heranwachsenden die Funktionsweise der Börse auf spielerische Weise näherbringen.“
Zu Beginn des Wettbewerbs stellt die Sparkasse den Teilnehmern ein fiktives Startkapital von 50.000 Euro zur Verfügung. Dieses versuchen die jungen Menschen durch geschickte Anlagestrategien innerhalb von 17 Wochen zu erhöhen. „Die Anlage von Geld ist keine einfache Thematik“, sagt Göpfert. „In einer Welt, die sich zudem durch Krieg und Inflation im Umbruch befindet, ist es nicht leicht, vernünftige finanzielle Entscheidungen zu treffen.“ Nach dem Prinzip „Learning by doing“ sollen die Teams und Einzelspieler einen Einblick in das aktuelle Marktgeschehen erhalten, was ihnen auch bei der eigenen Finanzplanung behilflich sein könne.
„Es war eine der aktivsten Spielrunden seit Jahren“, sagt auch Monika Riedle, Organisatorin des Planspiel Börse. Insgesamt wurden 6.888 virtuelle Transaktionen von den 654 Teilnehmern durchgeführt. Durch Kauf und Verkauf von Top–Aktien aus dem Jahr 2023 wie „NVDIA“ und „Meta“ gelang es 70 Prozent der Teams, ihren Depotwert bis zum Spielende zu erhöhen.
Karolinen–Gymnasium siegt doppelt
„Ihr seid alle bis zum Spielende am Ball geblieben und habt Herausragendes geleistet – das wird natürlich entsprechend belohnt“, sagt Riedle. Bei der Bewertung war neben dem höchsten Depotgesamtwert auch der größte Ertrag aus der Investition in nachhaltige Wertpapiere von Interesse. Der Fairness halber stimmen die Geldpreise für beide Bewertungskategorien überein: Alle Erstplatzierten erhalten eine Prämie in Höhe von 500 Euro, alle Zweitplatzierten 300 Euro und alle Drittplatzierten 200 Euro pro Team.
Als Erstes wurden die Sieger des Schülerwettbewerbs gekürt. Mit den beiden Schülerteams vom Karolinen–Gymnasium fanden sich zwei klare Sieger: In der Depotgesamtbewertung erreichten Finn Butenandt, Noah Dittrich und Elias Späing aus dem Team „NDESFB“ einen beachtlichen Depotwert von 63.031,47 Euro. Über einen 500 Euro–Scheck durften sich auch die Mitglieder des Teams „Wirecard to the Moon“ mit Andreas Störmer, Simon Kopala, Florian Ulbrich und Manuel Sieber mit dem besten Wert in der Kategorie Nachhaltigkeit freuen. Die Lehrer mit den besten Ergebnissen wurden in einer separaten Wettbewerbskategorie geehrt. Den Sieg holten sich gleich zwei Lehrer der Montessori–Schule Rohrdorf: Heiko Drube und Monika Reischl.
Erfolgreiche Spielrunde auch bei Studenten und jungen Erwachsenen
Seit 2017 dürfen auch Studierende und junge Erwachsene im Alter von 18 bis 30 Jahren einzeln an dem Planspiel Börse teilnehmen. In der Depotgesamtbewertung des Studentenwettbewerbs hatte Kilian Wunderlich aus Bad Aibling mit einem Depotwert von 65.800,91 Euro die Nase vorn. Damit hat der Student das zweitbeste Ergebnis in dieser Kategorie Bayerns erzielt, und sogar das viertbeste in ganz Deutschland. In der Kategorie Nachhaltigkeit schaffte es Mugesh Vaikundamani aus Rosenheim auf den ersten Platz.
Auch die jungen Erwachsenen erzielten gute Ergebnisse. Der Stephanskirchner Sven Seidenberg erreichte nicht nur den ersten Platz auf regionaler Ebene, sondern auch den zweiten Platz in der bayernweiten Rangwertung und den sechsten Platz dieser Kategorie deutschlandweit. In der Nachhaltigkeitsbewertung holte sich Simon Aderer aus Rohrdorf den ersten Platz.
Schüler besiegen Sparkassen–Mitarbeiter
Zum Schluss wurden die erfolgreichsten Azubis und Mitarbeiter der Sparkasse ausgezeichnet. In der Depotgesamtbewertung gewann das Team „Aktion Aufwind“, bestehend aus den Azubis Jonas Bauer und Philip Schober, sowie Kollege Dirk Franzen aus dem Team „Trading Desk“.
„Sogar unsere besten Mitarbeiter wurden von euch Schülern und Studenten übertrumpft“, sagt Riedle. Die – vor allem jungen – Teilnehmer haben ihre Fähigkeiten, laut Göpfert, durch eine kluge Mischung aus Risikofreude, Sicherheitsdenken und starken Nerven beeindruckend unter Beweis gestellt. „Ihr habt unseren vollsten Respekt.“


