Streit um Eichfeldstraße in Happing geht weiter
Wie eine Petition und klare Worte das Ende der Citygolf-Anlage in Rosenheim verhindern sollen
Das Bangen um den Erhalt der City-Golf-Anlage in Rosenheim geht weiter. Nach der Berichterstattung über die Kündigung des Pachtvertrags haben sich die Mitglieder an das OVB gewandt sowie eine Petition gestartet. So viele Unterschriften sind bereits nach wenigen Tagen zusammengekommen, das ist weiter geplant.
Rosenheim - Seit 26 Jahren ist Armin Gromann ein begeisterter Golfer und Mitglied beim City-Golf in Rosenheim. Seit zwei Wochen weiß er, dass die Anlage möglicherweise vor dem Aus steht. Die Flächen an der Moosbachstraße gehören dem Landwirt Christof Huber. Weil dieser die Flächen landwirtschaftlich nutzen will, hat er den Vertrag mit City-Golf gekündigt – zum Anfang des nächstes Jahres.
Landwirtschaftliche Flächen erwerben
Eine Verlängerung des Pachtvertrages sei nur dann eine Option, wenn es Huber gelinge, von der Stadt „die benötigte landwirtschaftliche Fläche im Bereich seiner Hofstelle zu erwerben“. So jedenfalls teilte es Hubers Rechtsanwalt, Adolf Friedel, im Gespräch mit den OVB-Heimatzeitungen vor einigen Wochen mit. Ob sich die Stadt auf einen solchen Deal einlässt, ist offen – und damit auch die Zukunft der City-Golf-Anlage.
Durch Brandstiftung zerstört
„Ich bin entsetzt, dass durch die Streitigkeiten der Parteien Stadt Rosenheim und Christof Huber die Golfanlage vor dem Aus steht“, sagt Gromann. Er selbst ist Mitbegründer, erinnere sich noch gut an die Zeit vor drei Jahren, als ein Großteil der Anlage durch Brandstiftung zerstört wurde. Damals hatte sich die Zweckgemeinschaft „Mulligans“, bestehend aus 60 Golfern, gegründet.
Ein Kleinod mitten im Stadtteil
„Durch zahlreiche Spenden und 2000 Stunden ehrenamtlichen Arbeitseinsatz wurde den Betreibern geholfen, die Driving Range wieder aufzubauen“, sagt Gromann. Zudem sei der damalige Sechs-Lochplatz-Golfplatz zu einem Neun-Loch-Golfplatz erweitert worden, der durch die Anpflanzung von Bäumen, Büschen und Blumeninseln „zu einem Kleinod gemacht wurde“.
Teil des sportlichen und gesellschaftlichen Lebens
Zwei Männer, die damals ebenfalls mitgeholfen haben und zu den „Mulligans“ gehören, sind Norbert Wieschalla und Otto Petzinger. „Die meisten von uns sind schon seit Jahren im sportlichen, gesellschaftlichen und beruflichen Leben Rosenheims engagiert“, schreiben die beiden Golfer an das OVB.
Erste Kontakte mit dem Golfsport
Mit der Unterstützung der „Mulligans“ habe sich die City-Golf-Anlage in den vergangenen Jahren zu einem attraktiven Treffpunkt entwickelt, an dem Interessierte erste Kontakte mit dem Golfsport knüpfen können. „Gerade unsere älteren Sportfreunde haben hier bei City Golf ein stadtnahes soziales Umfeld gefunden“, sind sich Wieschalla und Petzinger sicher. Die soziale Komponente hebt auch Armin Gromann hervor: „Durch den liebevollen Gastwirtbetrieb und dem tollen Biergarten ist eine wichtige soziale Bindung entstanden.“
Konsequenzen für die Betreiber
Doch es ist es nicht nur die sportliche und soziale Komponente, die durch eine mögliche Schließung der City-Golf-Anlage wegfallen würde, auch für die Betreiber hätte eine solche Entscheidung Konsequenzen.
Freizeitwert für die Bürger
„Die Familie Blum hat in Stadtnähe in jahrelanger intensiver Arbeit eine Anlage errichtet, mit ganz erheblichem Freizeitwert für die Bürger Rosenheims“, heißt es in einem weiteren Schreiben, das Walter Holderle, Willy Bergmeister, Kurt Lotterschmid, Horst Steppi, Jochen Mörz, Günther Kiermeier, Jimmy Gürbüz, Gerhard Retzer, Simon Faltner, Dieter Watzka und Albert Georg Dander, Präsident des Golfclubs Höslwang – mit dem eine Trainingskooperation besteht – verfasst haben.
Spielball der Auseinandersetzung
Die Familie Blum habe sich, so heißt es in dem Schreiben, sowohl der Stadt wie auch Christof Huber gegenüber zu jeder Zeit korrekt verhalten. „Bedauerlicherweise werden sie nun aber zum Spielball der Auseinandersetzung“, teilen die Golfer mit und weiter: „Die Familie Blum hat es nicht verdient, dass so ihre Existenz vernichtet wird.“ Mit einem Ende der City-Golf-Anlage würde der Stadt Rosenheim zudem eine sportlich wichtige Anlage genommen.
Hoffnung auf Einigung
Um genau das zu verhindern, bitten die Verfasser die Stadt und Christof Huber darum, ihre Auseinandersetzungen nicht „auf dem Rücken der Familie Blum und der golfsportinteressierten Bürger“ auszutragen. Ähnlich äußert sich Armin Gromann: „Es wäre schön, wenn sich hier die Stadt und Christof Huber zu einem guten Ende zusammenfinden könnten.“
Petition soll an OB und Huber übergeben werden
Um diesen Wünschen Nachdruck zu verleihen, wurde erst kürzlich eine Petition gestartet, mit dem Ziel, die Zukunft der City-Golf-Anlage zu sichern. Für diese haben bereits fast 400 Menschen unterschrieben (Stand 14. Oktober). Sobald die Marke von 500 geknackt ist, soll die Petition an Oberbürgermeister Andreas März und Landwirt Christof Huber überreicht werden. Ob sich die beiden Parteien vorab einigen, bleibt abzuwarten.