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Auf der Loretowiese

Tierquälerei in Rosenheim? Peta erhebt schwere Vorwürfe gegen Circus Krone

Der Rosenheimer Weihnachtscircus gastiert auf der Loretowiese. Peta hat jetzt schwere Vorwürfe erhoben, zudem gibt es Absage-Sticker auf den Veranstaltungsplakaten.
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Der Rosenheimer Weihnachtscircus gastiert auf der Loretowiese. Peta hat jetzt schwere Vorwürfe erhoben, zudem gibt es Absage-Sticker auf den Veranstaltungsplakaten.

Die Vorfreude ist groß: Am Donnerstag (19. Dezember) findet die Premiere des Rosenheimer Weihnachtszirkus statt. Jetzt erhebt der Tierschutzverein „Peta“ – nicht zum ersten Mal – schwere Vorwürfe gegen den Circus Krone. Und auch die Stadtverwaltung steht in der Kritik.

Rosenheim – Frank Keller hat mit dem Anruf schon gerechnet. Er arbeitet als Tierschutzbeauftragter beim Circus Krone und muss sich immer wieder mit Vorwürfen des Tierschutzvereins „Peta“ auseinandersetzen. „Es handelt sich immer um allgemeine Anschuldigungen, die von Leuten kommen, die genau genommen, keine Ahnung von Tierhaltung haben“, sagt er am Telefon.

Ausbeutung zu Unterhaltungszwecken?

Grund für den Unmut des Tierschutzbeauftragten ist ein Schreiben, das „Peta“ am Montagmorgen (16. Dezember) an die Presse verschickt hat. Darin kritisieren sie die Rosenheimer Stadtverwaltung dafür, dass sie überhaupt zugestimmt hat, dass der Circus Krone Halt auf der Loretowiese macht. „Auch wenn keine Großwildtiere auftreten müssen, werden dennoch andere Tiere zu Unterhaltungszwecken ausgebeutet“, heißt es in der Pressemitteilung. Mit dem Gastspiel werde indirekt auch die Dressur von Wildtieren unterstützt.

Der Rosenheimer Weihnachtscircus gastiert auf der Loretowiese. Premiere ist am Donnerstag, 19. Dezember.

Zudem gebe es – so heißt es in der Pressemitteilung von Peta – zahlreiche Belege dafür, dass die Tiere beim Circus Krone unter großen Qualen leiden. Die Tierschutzorganisation berichtet von gestressten Pferden und auf den Hinterbeinen hüpfenden Tieren. Auch Peitschen würden immer wieder zum Einsatz kommen. „Es ist enttäuschend, dass die Stadt Rosenheim diesem notorischen Tierqual-Zirkus trotz der bekannten Tierschutzproblematik eine Bühne bietet“, sagt Dr. Yvonne Würz, Fachreferentin für Tiere in der Unterhaltungsbranche bei „Peta“.

Es sind Anschuldigungen, die Frank Keller so nicht stehen lassen will. Die Tiere im Circus werden weder geschlagen noch seien sie gestresst. Zuschauer hätten bei diversen Auftritten immer wieder die Möglichkeit, hinter die Kulissen zu schauen. „Die Pferde liegen in den Einzelboxen und schlafen, während das Publikum durchgeht. Wenn sie gestresst wären, würden sie aufgeregt hin- und herrennen“, sagt der Experte.

An das Leben im Zirkus herangeführt

Er weist zudem darauf hin, dass die Tiere nach und nach an das Leben im Zirkus herangeführt werden. „Das dauert in der Regel zweieinhalb Jahre“, sagt Keller. So würde das Personal des Zirkus‘ zu Beginn im Zuschauerraum sitzen, um die Tiere langsam an den Applaus zu gewöhnen. Das Licht werde sukzessive erhöht, ähnlich laufe es mit der Musik ab. „Im Stall läuft immer ein wenig Musik, damit sich die Tiere daran gewöhnen können“, sagt der Tierschutzbeauftragte.

Zudem erinnert er daran, dass der Circus Krone, der „am meisten kontrollierte Tierhalterbetrieb der Welt“ ist. „Kein Schweinezüchter, Vogel- oder Rinderhalter geschweige denn ein Privathaushalt wird einmal in der Woche vom Veterinäramt kontrolliert“, sagt Keller und fügt hinzu: „Wenn alle Betriebe so kontrolliert werden würden wie der Zirkus Krone, dann wären wir schon ein großes Stück weiter.“

Strenge Prüfung durch Veterinäramt

Auch Christian Baab, Pressesprecher der Stadt Rosenheim, weist die Kritik von „Peta“ zurück: „Circus Krone unterliegt einer stetigen und strengen Prüfung durch die Behörden, sei es am Stammsitz in München oder durch das Veterinäramt beim Gastspiel hier in Rosenheim. Und so lange von behördlicher Seite keine Verfehlungen festgestellt werden, spricht nichts gegen den Rosenheimer Weihnachtscircus.“

Unbekannte haben auf die Veranstaltungsplakate gelbe Sticker mit der Aufschrift „Abgesagt wegen Tierquälerei“ geklebt.

Die Gegner des Weihnachtscircus scheinen sich von diesen Argumentationen nicht überzeugen zu lassen. Im Gegenteil. Sie haben auf einige Plakate im Stadtgebiet gelbe Sticker mit der Aufschrift „Abgesagt wegen Tierquälerei“ geklebt. Der Wahrheit entspricht das jedoch nicht. Laut Polizeihauptkommissar Robert Maurer handelt es sich hierbei sogar um eine Straftat. „Das ist Sachbeschädigung“, sagt er.

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