Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

Scharfe Kritik

Tierquälerei im Circus Krone? Peta erhebt schwere Vorwürfe gegen Dompteur Martin Lacey

Zirkusdirektor Martin Lacey jr. arbeitet beim Circus Krone mit Löwen und Tigern. Bereits 2007 war er zu Besuch in Rosenheim.
+
Zirkusdirektor Martin Lacey jr. arbeitet beim Circus Krone mit Löwen und Tigern. Bereits 2007 war er zu Besuch in Rosenheim.

Der Circus Krone gastiert ab 9. November auf der Rosenheimer Loretowiese. Jetzt meldet sich die Tierrechts-Organisation Peta zu Wort – und erhebt schwere Vorwürfe gegen den Zirkus. Die Rede ist unter anderem von Tierquälerei. Was die Zirkus-Mitarbeiter dazu sagen.

Rosenheim – Die Vorwürfe sind massiv, aber nicht neu: Kurz vor dem Gastspiel des Circus Krone auf der Rosenheimer Loretowiese meldet sich die Tierrechtsorganisation Peta zu Wort. „Noch immer missbraucht das Zirkusunternehmen sensible Tiere – darunter auch Löwen und Tiger – für unnatürliche Tricks in der Manege. Immer wieder fällt Circus Krone durch Gewalt gegenüber Tieren auf“, heißt es in einer Pressemitteilung.

Vorwürfe, die Tiere geschlagen zu haben

Die Organisation beruft sich dabei unter anderem auf ein Video aus dem Jahr 2019, auf dem deutlich zu sehen sei, wie Raubtiertrainer Martin Lacey zwei Löwinnen und einen Tiger während des Trainings mit Peitsche und Stock geschlagen haben soll. „Die Gefangenschaft, Misshandlung und Ausbeutung fühlender Lebewesen bei Circus Krone muss endlich beendet werden“, sagt Dr. Yvonne Würz, Fachreferentin für Tiere in der Unterhaltungsbranche bei Peta.

Gemeinsam mit ihren Mitstreitern fordert sie das Direktorenpaar auf, „künftig auf eine moderne, tierfreie Darbietung zu setzen“. Yvonne Würz geht sogar noch einen Schritt weiter und fordert ein deutschlandweites Verbot von Wildtieren im Zirkus – so wie es in Griechenland, Malta und Zypern bereits der Fall sei.

Seit 1989 als Tierschutzbeauftragter tätig

Frank Keller hält von einem solchen Verbot wenig. Seit 1989 ist er als Tierschutzbeauftragter beim Circus Krone tätig. Er sorgt dafür, dass die Tiere geimpft sind, koordiniert Termine mit dem Hufschmied und den drei Tierärzten des Circus‘ und stellt den Austausch mit den örtlichen Veterinärbehörden her. „Die Tiere stehen bei uns an erster Stelle“, sagt Frank Keller. Umso mehr würden ihn die Vorwürfe der Tierschutzorganisation bedrücken.

Entscheidender sei für ihn jedoch, was die Behörden sagen. „Die Tierhaltung im Zirkus und im Zoo ist in Deutschland so gut geregelt wie in keinem anderen Land“, sagt Frank Keller. So gebe es zwei Instrumente, die das Wohlergehen der Tiere im Zirkus garantieren sollen. In dem sogenannten Zirkuszentralregister werden seit 2009 alle Zirkusse erfasst und Verstöße vermerkt. Zudem gibt es Leitlinien, die alles rund um Ausbildung, Nutzung und Haltung von Zirkustieren vorgeben. Vor Ort sei beispielsweise genau vorgeschrieben, wie groß Stallzelte und Außengehege sein müssen.

Austausch mit Tierärzten und Verhaltensforschern

„Ich glaube, dass Circus Krone der am meisten kontrollierte Tierhalterbetrieb der Welt ist. Kein anderer Tierhalter wird im Schnitt einmal die Woche kontrolliert“, sagt Frank Keller. Er erinnerte daran, dass der Circus nahezu rund um die Uhr im Austausch mit Tierärzten und Verhaltensforschern stehe. Letztere hätten beispielsweise anhand eines Speicheltests herausgefunden, dass die Reise von Ort zu Ort für die Tiere „keinen erhöhten Stress bedeutet“. Dass es den Tieren auch sonst gutgeht, würden auch die regelmäßigen Kontrollen durch die Veterinärämter belegen.

Es sind Argumente, die zumindest Andrea Thomas, Vorsitzende des Rosenheimer Tierschutzvereins nicht überzeugen können. „Wildtiere im Zirkus können für einen Tierschutzverein keine Option sein, da eine artgerechte Haltung nicht möglich ist. Warum im 21. Jahrhundert nicht auf andere „Attraktionen“ umgestellt werden kann, ist traurig, zumal der Großteil der Bevölkerung das ähnlich sieht wie Tierschützer“, sagt sie auf OVB-Anfrage.

Kommentare