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War die Leitstelle kurzzeitig überfordert?

31 Notfälle untergegangen? Warum sich die Flintsbacher beim Unwetter (oft) selbst helfen mussten

31 Einsätze kamen im Rahmen des Hochwasers am 3. Juni nicht direkt bei der Flintsbacher Feuerwehr an.
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31 Einsätze kamen im Rahmen des Hochwassers am 3. Juni nicht direkt bei der Flintsbacher Feuerwehr an.

Tausende von Meldungen prasselten während des Hochwassers am 3. Juni auf die Integrierte Leitstelle in Rosenheim ein. 31 Einsätze aus Flintsbach wurden zunächst nicht weitergeleitet. Wie das passieren konnte und wie sich die Gemeinde selbst half. 

Flintsbach – Für Jörg Benkel, Kommandant der Flintsbacher Feuerwehr, gibt es auch viele Wochen nach dem Hochwasser noch Klärungsbedarf. Bei der Aufarbeitung der Einsätze rund um das Unwetter am 3. Juni stellte er fest, dass bei der Integrierten Leitstelle (ILS) Rosenheim noch 31 Einsätze vorlagen - die allerdings nicht direkt bei der Feuerwehr vor Ort ankamen. 

Flintsbach vom Unwetter enorm getroffen

„Wir haben zwar auch ohne die Meldungen noch von ein paar Notfällen bei uns erfahren“, sagt Benkel. Doch ein paar Hilferufe blieben zunächst unbeantwortet. Ein Szenario, das durchaus zum Problem hätte werden können, war Flintsbach doch so stark von den Wassermassen betroffen, die auf die Region niederprasselten. So mussten die von Bürgermeister Stefan Lederwascher als „Problemzonen“ bezeichneten Gebiete wie rund um die Burgruine Falkenstein teilweise evakuiert werden. Zahlreiche Keller liefen voll und einige Straßen, wie auch der direkte Wanderweg Richtung Hohe Asten und Petersberg, wurden schwer beschädigt. „So etwas hat es hier noch nicht gegeben“, bestätigt der Feuerwehrkommandant. 

Die plötzliche Katastrophe sorgte dafür, dass 31 Einsätze nicht schriftlich an die zentrale Meldestelle übermittelt wurden. „Dabei handelt es sich aber lediglich um eine Abweichung von der üblichen Meldekette“, sagt Sibylle Gaßner-Nickl, Pressesprecherin des Rosenheimer Landratsamtes auf OVB-Nachfrage. Grund dafür sei die hohe Anzahl an Meldungen gewesen, die dort aus unterschiedlichen Quellen in kürzester Zeit aufschlugen.

Anrufe bei unterschiedlichen Stellen

„Die Anrufe gingen – je nachdem, welche Nummer gewählt wurde – bei der Integrierten Leitstelle, der Polizei oder den Feuerwehren ein”, erklärt Gaßner-Nickl. Durch die unterschiedliche Übermittlung werden demnach in solchen Ausnahmesituationen nicht alle Einsätze sofort schriftlich und zentral aufgenommen. „Dennoch ist sichergestellt, dass alle Einsätze so zügig wie möglich abgearbeitet werden”, sagt die Sprecherin. Am Ende sei somit kein Einsatz unbearbeitet geblieben. 


Da sich im Nachgang laut Benkel scheinbar niemand im Stich gelassen fühlte und sich keiner mehr bei der Feuerwehr meldete, kann das für den Kommandanten nur eines bedeuten: „Man hat sich einfach gegenseitig geholfen.” Die Unterstützung in der Nachbarschaft muss so gut funktioniert haben, dass die zunächst nicht weitergeleiteten Notrufe zu keiner Katastrophe anwuchsen, sondern sich durch den Einsatz der Flintsbacher „von selbst“ gelöst hätten.

„Die gegenseitige Unterstützung in der Gemeinde war vorbildlich“, sagt auch Bürgermeister Lederwascher. Nichtsdestotrotz betont der Feuerwehrkommandant, dass das Thema aufgearbeitet werden muss, sodass selbst in so einer Ausnahmesituation keine Einsätze erst verspätet bei der Feuerwehr landen. 

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