Am Inndamm
Spaziergang mit Hund wird zum Albtraum: Rosenheimerin nach Tierattacke von Besitzer gewürgt
Für eine 41-jährige Rosenheimerin endete der Spaziergang mit ihrem Hund in einem Albtraum: Nachdem der Schäferhund eines 40-Jährigen auf ihren Hund losgegangen war, eskalierte die Situation. Und der Mann wurde handgreiflich.
Rosenheim – Der Schock sitzt noch tief. Auch Tage nach dem Vorfall. Am Donnerstag, 25. April, ging eine 41-jährige Rosenheimerin – die anonym bleiben will – mit ihrem Jack Russell am Inndamm spazieren. Auf Höhe der Bolzplätze sei ihr ein Mann (40) auf dem Fahrrad entgegengekommen. „Ich habe seinen Schäferhund schon von weitem gesehen“, erinnert sich die 41-Jährige.
Keine Leinenpflicht in dem Bereich
Die beiden seien keine Unbekannten gewesen. Bereits in der Vergangenheit sei der Schäferhund auf ihren Vierbeiner losgegangen – damals konnte Schlimmeres verhindert werden, weil beide Tiere an der Leine waren. Anders als am Donnerstagabend. Denn in diesem Bereich des Inndamms gibt es keine Leinenpflicht. Das bestätigt Christian Baab, Pressesprecher der Stadt Rosenheim, auf OVB-Anfrage.
Während die 41-Jährige noch überlegte, wohin sie mit ihrem Hund ausweichen sollte, stand der Schäferhund bereits mit gefletschten Zähnen vor ihr und ging auf ihren Jack Russell los. „Ich hab den Schäferhund dann mit der Leine geschlagen, damit er meinen Hund loslässt“, sagt die Rosenheimerin. Freundlich sei sie nicht gewesen. Zu groß war die Angst davor, dass ihrem Tier etwas zustößt. „Der Hund meiner Freundin wurde vor zwei Jahren von einem Schäferhund zerfleischt. Die Bilder hatte ich die ganze Zeit im Kopf“, sagt die 41-Jährige.
Mann wird plötzlich handgreiflich
Mit der Hilfe des 40-Jährigen gelang es schließlich, die beiden Tiere voneinander zu trennen. „Ich wollte dann die Polizei rufen“, sagt die Rosenheimerin. Immerhin sei es das zweite Mal gewesen, dass es zu einem Zwischenfall mit dem Schäferhund gekommen sei. Doch anstatt Namen und Telefonnummer zur Verfügung zu stellen, sei der Mann plötzlich handgreiflich geworden. „Er hat mich gewürgt, mir den Mund zugehalten und mir die Brille vom Gesicht geschlagen“, erzählt sie am Telefon.
Irgendwie sei es ihr trotz allem gelungen, nach Hilfe zu rufen. Ein Mann habe sie gehört und sei zu ihr geeilt, woraufhin der 40-Jährige das Weite suchte. „Wir haben dann gemeinsam die Polizei gerufen“, sagt die 40-Jährige. Die Beamten seien zügig vor Ort gewesen, hätten den Fall aufgenommen und aufgrund der Täterbeschreibung sofort einen Verdacht gehabt, um wen es sich handeln könnte.
Verfahren wegen Körperverletzung
„Wir konnten den 40-Jährigen ermitteln und noch zu Hause antreffen. Gegen ihn wurde jetzt ein Verfahren wegen Körperverletzung eingeleitet“, sagt Polizeihauptkommissar Robert Maurer. Die 41-Jährige hat Anzeige erstattet. Ihr und ihrem Hund gehe es den Umständen entsprechend gut. „Ich habe aber immer noch Schwierigkeiten beim Schlucken“, sagt sie. Den Weg an der Innflutmulde entlang, will sie in Zukunft meiden.