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Mensch und Tier verletzt

Hirtenhund verbeißt sich in Hündin in Grabenstätt: Das fordert PETA für Halter aggressiver Tiere

In Grabenstätt gerieten zwei Hunde aneinander. Der Besitzer eines Kangal-Hirtenhunds (Symbol-Bild) riss dabei versehentlich dessen Maulkorb runter. Das andere Tier erlitt Bisswunden. Jetzt meldet sich die Tierrechtsorganisation PETA zu Wort. Kleines Bild: Annika Lewald von PETA.
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Ein Kangal-Hirtenhund (Symbol-Bild) hat in Grabenstätt eine andere Hündin mehrfach gebissen. Auch die Tierrechtsorganisation PETA hat davon mitbekommen und stellt eine Forderung. Annika Lewald von PETA (links oben) erklärt mehr dazu.

Es war ein Spaziergang mit unangenehmen Folgen: Zwei Hunde sind in Grabenstätt aneinander geraten. Ein 82-Jähriger und sein Tier werden verletzt. Auch die Tierrechtsorganisation PETA hat den Vorfall mitbekommen und stellt nun eine Forderung.

Grabenstätt – Zwei Männer wollten mit ihren Hunden Gassi gehen, doch dann gerieten die beiden Tiere am Sonntag, 28. Januar, in der Dorotheenstraße Grabenstätt aneinander. Die Begegnung eines 61-jährigen Bischofswieseners und seinem Kangal-Hirtenhund mit einem 82-jährigen Grabenstätter und seiner Mischlingshündin endete mit Verletzungen bei Mensch und Tier.

Wie die Polizei Traunstein bekanntgab, gerieten die beiden Hunde aneinander. Der Hirtenhund trug dabei zwar einen Maulkorb, jedoch beim Versuch, die Tiere auseinander zu halten, habe der 61-Jährige wohl versehentlich den Maulkorb heruntergezogen. Der Kangal fügte der Mischlingshündin tiefe Bisswunden zu, sie musste zum Tierarzt, es gehe ihr aber den Umständen entsprechend gut.

Der 82-Jährige versuchte die Tiere auseinander zu bringen, dabei stürzte er jedoch und verletzte sich leicht. Er kam kurz zur ambulanten Behandlung in ein Krankenhaus, wie ein Polizeisprecher auf Nachfrage mitteilte. Gegen den Bischofswiesener werde nun wegen fahrlässiger Körperverletzung ermittelt. Ein Diensthundeführer der Zentralen Einsatzdienste Traunstein wurde dazu beauftragt.

Fast täglich komme es zu Beißunfällen in Deutschland

Auch die Tierrechtsorganisation PETA hat der Vorfall in Grabenstätt erreicht. „Wir sind über Medienberichte darauf aufmerksam geworden“, sagt Annika Lewald, Fachreferentin für den Bereich Tierische Mitbewohner bei PETA auf Nachfrage der Chiemgau Zeitung. Fast täglich würden die Organisation Meldungen erreichen, in denen es um Beißvorfälle in Deutschland geht.

Die Organisation geht in diesem Zusammenhang erneut ihrer Forderung nach, die Landesregierung müsse eine Pflicht für einen sogenannten Hundeführerschein in Bayern einführen. „Bereits 2012 haben wir uns mit dem Appell, einen Sachkundenachweis für angehende Hundehalter auch in Bayern einzuführen, an alle Fraktionen im bayerischen Landtag gewandt“, sagt Lewald. „Leider ohne Erfolg.“

Hundeführerschein bringe laut PETA viele Vorteile

Der Hundeführerschein sieht vor, dass künftige Halter bereits vor Aufnahme eines Hundes einen Theoriekurs absolvieren. In diesem sollen sie das notwendige Fachwissen über eine tiergerechte Haltung erwerben, ebenso Aspekte wie Kommunikation und Bedürfnisse von Hunden. Anschließend folgt für Halter und Hund ein gemeinsames, obligatorisches Praxisseminar in einer Hundeschule. Das Angebot eines Hundeführerscheins besteht zwar bereits in Bayern, allerdings nur auf freiwilliger Basis.

Das Problem liege meist nicht bei den Hunden selbst, sondern bei ihren Haltern, sagt Annika Lewald. Viele von ihnen hätten Schwierigkeiten, das Verhalten, die Signale und die Körpersprache der Hunde richtig zu interpretieren und zu verstehen. „Die eigentliche Ursache von Beißvorfällen ist daher in der Unwissenheit der Menschen zu suchen, nicht beim Vierbeiner.“

Unabhängig davon, ob ein Hund einer bestimmten Rasse angehöre oder ein Mix sei – jeder Hund, der falsch gehalten oder schlecht behandelt wird, könne potenziell für Mensch und Tier gefährlich werden. Ein weiterer Vorteil laut PETA: Er kann Menschen, die sich noch nicht ausführlich mit der Hundehaltung auseinandergesetzt haben, von einem eventuellen Impulskauf abhalten.

Die Tierrechtsorganisation hatte dazu auch im August 2023 eine Online-Umfrage durchgeführt. Demnach sprechen sich fast 70 Prozent der befragten Erwachsenen für einen verpflichtenden Hundeführerschein aus. PETA werde auch weiterhin an ihrer Forderung festhalten und darauf aufmerksam machen, erklärt Annika Lewald.

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