Wegen G9
Gibt es an Rosenheimer Gymnasien bald keinen Platz mehr? – An diesen Lösungen wird gearbeitet
Die Gymnasien brauchen mehr Platz – spätestens zum Schuljahr 2026/27, wenn sich der Wechsel von G8 auf G9 richtig bemerkbar macht. Jetzt wurde im Haupt- und Finanzausschuss eine Lösung für das Sebastian-Finsterwalder-Gymnasium in Rosenheim vorgestellt.
Rosenheim - Vor Brigitte Würth liegen spannende Monate. Denn infolge der Umstellung von G8 auf G9 braucht die Schulleiterin des Sebastian-Finsterwalder-Gymnasiums dringend fünf neue Klassenzimmer. „Durch den Aufwuchs des G9 rechnen wir bis 2026 mit bis zu 150 zusätzlichen Schülerinnen und Schülern“, sagt sie am Telefon.
Mensa wird zur Bibliothek
Da die Schaffung von fünf Klassenzimmern - ohne die Erweiterung der bestehenden Gebäude - nicht möglich ist, wurde beschlossen, das erste Obergeschoss der Mensa in eine Bibliothek mit Leseraum umzubauen. Dort befinden sich im Moment vier Gruppenräume, die bisher für die Ganztagesbetreuung der benachbarten Johann-Rieder-Realschule (JRR) genutzt werden. „Zukünftig soll der Ganztagesunterricht in den Gebäuden der JRR erfolgen, sodass die freiwerdenden Flächen dann zur Bibliothek umgebaut werden können“, teilte die Verwaltung während der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses mit.
Die Bibliothek soll laut der Verwaltung nicht nur als Buchlager fungieren, sondern auch dazu einladen, für wissenschaftliche Arbeiten zu recherchieren, Hausaufgaben zu erledigen oder die Zeit zu nutzen, um ein Buch zu lesen. „Es ist ein Vorzeigeprojekt und wir freuen uns auf eine modern ausgestattete Bibliothek, die zeitgemäßen Unterricht erlaubt“, sagt Brigitte Würth, die selber Deutschlehrerin ist.
Fertigstellung im kommenden Schuljahr
Durch den Umbau der Mensa können die Flächen, die im Moment noch als Bibliothek genutzt werden, so kombiniert werden, dass Platz für fünf neue Klassenzimmer entsteht. Läuft alles nach Plan soll die neue Bibliothek im kommenden Schuljahr fertiggestellt werden. Doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg. So muss unter anderem der Bodenbelag erneuert, die Akustikdecke erweitert und der Brandschutz sichergestellt werden. Geplant sei zudem, dass die Trennwände entfernt werden, um einen großen Bibliotheksraum mit einem kleinen Lesebereich zu schaffen.
Nach den Umbauarbeiten soll der Raum mit Bücherregalen, 41 Recherche- und zwei Computerarbeitsplätzen ausgestattet werden sowie einem Arbeitsplatz mit Computer für die Ausleihe von Büchern. Außerdem soll es eine Leseecke, zwei Sesselzeilen sowie eine Garderobe für das Verstauen der Schultaschen geben.
Kosten in Höhe von 453.000 Euro
Die Stadt rechnet mit Kosten in Höhe von 453.000 Euro - 370.000 Euro für die Baumaßnahme und 83.000 Euro für die Ausstattung. Da der Bau der Mensa durch Mittel aus der FAG-Förderung und aus dem Investitionsprogramm „Zukunft Bildung und Betreuung“ gefördert wurde, muss die Stadt nun klären, ob ein Umbau der Räumlichkeiten dazu führt, dass die Fördermittel aufgrund der nicht-zweckentsprechenden Verwendung zurückgezahlt werden muss. „Eine Anfrage an die Regierung von Oberbayern wurde diesbezüglich bereits gestellt“, heißt es aus dem Rathaus.
Einstimmig sprachen sich die Mitglieder des Haupt- und Finanzausschusses für den Umbau aus. Die Verwaltung soll jetzt die weiteren Schritte zur Planung und Durchführung veranlassen.