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Am 10. und 11. November in Rosenheim

Er durchschaut deine dunkelsten Geheimnisse: Was Thomas Bauer aus Gesichtern liest

Thomas Bauer ist Gesichtsleser
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Im Alltag nehmen viele Menschen die Gesichter anderer nur flüchtig wahr. Doch nicht für Thomas Bauer. Er ist Gesichtsleser und auch im Alltag schaltet er das „Facereading“ nicht ab.

Ein Blick in dein Gesicht und er kennt dein geheimstes Inneres: Thomas Bauer ist Gesichtsleser. Am 10. und 11. November kommt er nach Rosenheim und lädt zum „Speedreading“ ein. Wie das Gesichtlesen funktioniert und was sein dunkelstes Geheimnis ist.

Rosenheim – Es dauert nur wenige Sekunden, dann erscheint auf dem Handy ein eingehender Anruf von Thomas Bauer. Im Kopf kreisen die Gedanken: „Liest er direkt mein Gesicht? Wie wirke ich wohl auf ihn?“. Nach Annahme des Anrufes, taucht der Österreicher auf dem Display auf. Er macht es sich auf einem Sessel bequem und lächelt in die Kamera. Er wirkt sichtlich entspannt, was direkt auf einen übergeht.

Thomas Bauer ist Gesichtsleser. Der 48-Jährige liest die Gesichter von hunderten Menschen und erkennt darin die persönliche Geschichte von jedem einzelnen. Dazu erfasst er die individuellen Merkmale des Menschen. „Alles was man im Gesicht sieht, sind Bausteine mit Vokabeln, die zu einem großen Puzzle zusammengesetzt werden“, sagt Bauer.

Ratgeber und Wegweiser für die Menschen

Zu diesen Bausteinen gehört die Anatomie. Bauer betrachtet jede Partie im Gesicht und zerlegt diese in seine Einzelteile. Ist die Nase spitz, klein, dick oder hat sie einen Höcker auf dem Rücken? Stehen die Augen weit auseinander oder liegen sie eng beieinander? Von den Haaren bis zum Kinn wird alles analysiert. Selbst die Wimpern und Nasenlöcher lässt Bauer nicht außen vor – alles verrate ihm etwas über das persönliche Leben seines Gegenübers.

Mit dem Lesen der Gesichter will Thomas Bauer die Menschen aber nicht nur analysieren und durchleuchten, sondern ihnen auch helfen. Vor allem in den Bereichen Gesundheit, Persönlichkeit, Liebe, Karriere und Schicksale. „Je nachdem welche Technik ich anwende, bekomme ich die Infos über diese Bereiche“, sagt er. Um etwas über die Persönlichkeit zu erfahren, wendet er zum Beispiel die Physiognomik an. Dabei wird die Mimik außenvorgelassen und nur die Struktur der Nase beobachtet. „Hat man einen breiten Nasensteg, dann ist der Mensch grundsätzlich belastbarer“, sagt Bauer. Hat derjenige dazu noch kleine Ohren, müsse er mit seiner Energie haushalten. Und wenn dann noch die Nasenlöcher sichtbar sind, „dann muss dieser stark darauf achten, wie er die Dinge angeht.“

Sein dunkelstes Geheimnis

Doch was sieht man, wenn man das Gesicht von Thomas Bauer liest? Von seinem 15. bis 25. Lebensjahr war Bauer alkoholsüchtig. Aus seiner zehnjährigen Abhängigkeit sammelte er Erfahrungen und Erkenntnisse. „Es geht nie um die Situation, die im Leben passiert, sondern um das, was du daraus machst“, sagt Bauer. Aus der Sucht habe er sich alleine rausgekämpft. Ohne Arzt, Therapeut oder Medikamente schaffte er mit 25 Jahren die Wende in seinem Leben. „Ich habe bemerkt, dass ich niemanden dafür verantwortlich machen kann, außer mich selbst“, sagt Bauer.

Thomas Bauer arbeitet seit 2015 als Gesichtsleser und hat damit seine Leidenschaft zum Beruf gemacht.

Er fing an sich mit sich selbst zu beschäftigen. In dieser Zeit begeisterte ihn die Serie „Lie to me“. Darin geht es um einen Psychologen, der auf dem Gebiet der Körpersprache und Mimik arbeitet und damit Verbrechen aufklärt. Bauer recherchierte im Internet und wurde auf Eric Standop aufmerksam. Der Deutsche ist Gesichtsleser und gründete vor einigen Jahren die „Facereading Academy“. Dort absolvierte Bauer 2015 seine Ausbildung und ist seit 2017 selbstständig in Österreich. Außerdem unterrichtet er nun selbst an der Academy als Dozent.

Für Bauer ist das Gesichtslesen mehr als nur ein Beruf. „Es ist meine Leidenschaft, die immer im Hintergrund mitläuft“, sagt er. Wenn er durch die Stadt läuft, könne er das Gesichtslesen nicht abschalten – und will es auch nicht. „Das Besondere daran ist, dass man den Menschen in seiner Einzigartigkeit wahrnimmt“, sagt Bauer. Das Gesichtslesen habe ihm selbst sehr geholfen. Nun möchte er damit auch anderen Menschen zur Seite stehen „Wir sind keine Therapeuten, sondern Ratgeber“, sagt Bauer.

Zwei Veranstaltungen in Rosenheim

Nun kommt der Österreicher nach Rosenheim, um einen Einblick in das Lesen von Gesichtern zu geben. Am 10. November von 19 bis 21 Uhr stellt Bauer die Techniken und sein Beruf im Landgasthof „Huberwirt“ vor. Während eine Gesichtslesung bis zu zwei Stunden dauert, kann beim „Speedreading“ innerhalb von fünf Minuten schnelle Einblicke in den Menschen gewonnen werden. Letzteres findet am 11. November ab 10 Uhr statt.

Eingeladen wurde Bauer von Verena Obermaier. Sie selbst ist begeistert vom Facereading und möchte sich mehr mit der Thematik auseinandersetzen. „Es kann sehr hilfreich für alle Lebenssituationen sein“, sagt Obermeier. Über die „Facereading Academy“ sei sie auf Bauer aufmerksam geworden. Besonders freue sie sich über ihr eigenes Speedreading. „Ich fände es schön, wenn wieder mehr Menschen zu solchen Mitteln greifen, um sich selbst oder den Mitmenschen zu helfen“, sagt sie.

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