OB März äußert sich zu vergangenen Tagen
„Erleichtert, aber nicht überrascht“: Rosenheimer Galeria-Standort bleibt bestehen
Es war die dritte Hiobsbotschaft innerhalb weniger Monate: Im Zuge des Insolvenzplans schließt der Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof bis zum 31. August 16 seiner 92 verbliebenen Filialen. Nicht dabei: die Filiale in Rosenheim. Doch wirklich überrascht scheint darüber in der Stadt niemand zu sein.
Rosenheim – Ungewissheit, Bangen und schließlich Erleichterung: Die Nachricht darüber, dass die Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof 16 ihrer 92 Filialen schließen wird, sorgte auch bei dem ein oder anderen Rosenheimer für Nervosität. Umso größer muss am Samstag, 27. April, die Erleichterung gewesen sein, als die Liste mit den Filialschließungen veröffentlicht wurde und Rosenheim nicht dabei war.
Starkes Zeichen an den Eigentümer
„Ich bin erleichtert, aber überrascht bin ich nicht“, sagte Oberbürgermeister Andreas März (CSU) auf OVB-Anfrage und weiter: „Es hat sich schon früh abgezeichnet, dass die Rosenheimer Galeria-Filiale nicht geschlossen wird, weil sie profitabel ist.“ Er sei davon überzeugt, dass das klare Bekenntnis der Stadt Rosenheim zum Standort ein „starkes Zeichen“ an den neuen Eigentümer sei und auch „einen Teil zum Erhalt“ beigetragen hat.
Hinzu kommt März zufolge, dass die Voraussetzungen dieses Mal andere seien. Er erinnerte an den ersten Neustart von Karstadt, der mitten in die Corona-Krise fiel. „Das konnte nicht funktionieren“, ist der Oberbürgermeister überzeugt. Die zweite Insolvenz sei der Signa-Gruppe zuzuschreiben – und nicht zwingend dem Konzept des Warenhauses an sich.
OB zeigt sich zuversichtlich
„In beiden Fällen lag es also überhaupt nicht am Standort Rosenheim. Ganz im Gegenteil, Rosenheim war immer profitabel“, fügt März hinzu. Aus diesem Grund sei er zuversichtlich, dass Galeria in Rosenheim auch weiterhin funktioniere.
Ähnlich äußert sich Axel Klug, Geschäftsführer des Rosenheimer City-Managements. „Genau wie viele andere Akteure der Stadt hat das City-Management die Nachricht zum Erhalt des Galeria-Standortes mit großer Erleichterung aufgenommen“, sagt er auf OVB-Anfrage.
Gute Arbeit „hinter den Kulissen“
Wenn man Liste mit den Schließungen genauer betrachtet, kann man ihm zufolge feststellen, dass wesentlich prominentere Standorte die Restrukturierung nicht überstanden haben – darunter Augsburg, Essen, Potsdam und drei Berliner Filialen. „Das spricht sehr für den Standort Rosenheim und die Aktivitäten ‚hinter den Kulissen‘“, sagt Klug.
Appell vom City-Manager
Er appelliert aber auch, den „Blick in die Zukunft“ zu richten und „noch mehr Regionalität im Kaufhaus“ zu wagen. Es sei wichtig, dass den Menschen in Stadt und Region, ein „immer wieder nachgeschärftes, attraktives Angebot“ bereitgestellt wird. „Dann klappt es auch mit ‚unserem‘ Galeria-Standort“, ergänzt der Geschäftsführer.