Wichtige Entlastung des Haushalts
Unverhoffter Geldsegen: Bayern schickt sechs Millionen Euro nach Rosenheim – Großprojekt gesichert
Seit Oktober laufen die Bauarbeiten an der Mangfallkanalbrücke in der Äußeren Münchener Straße in Rosenheim. Weil die Brücke in die Jahre gekommen ist, soll neu gebaut werden. Die Kosten dafür reißen eine große Lücke in den städtischen Haushalt. Doch ein unverhoffter Geldsegen schafft jetzt Entlastung.
Rosenheim – Gute Nachrichten sind rar. Umso größer muss die Freude in der Rosenheimer Stadtverwaltung gewesen sein, als sie erfuhren, dass der Freistaat den Neubau der Mangfallkanalbrücke in der Äußeren Münchener Straße mit knapp sechs Millionen Euro fördert. Diese Nachricht gab Daniel Artmann, Landtagsabgeordneter der CSU und Zweiter Bürgermeister der Stadt Rosenheim, kurz vor dem Jahreswechsel bekannt.
„Unnötiges Nadelöhr“
„Die Mangfallkanalbrücke ist die einzige Engstelle im ansonsten vierspurigen Verlauf der Äußeren Münchener Straße vom Brückenberg bis zum Kreisel in der Schwaig“, sagt er. Die zweispurige Brücke beschere einer der wichtigsten und häufig befahrenen Ein- und Ausfallstraßen Rosenheims ein unnötiges Nadelöhr.
Zu diesem Schluss kamen auch die Rosenheimer Stadträte. Bereits im November 2023 einigten sich die Stadträte einstimmig darauf, die Brücke abreißen und neu bauen zu lassen. Vierspurig soll es werden, mit einem beidseitig getrennten Geh- und Radweg von je 4,80 Meter Breite und einer barrierefreien Unterführung auf der Nordseite, die es Fußgängern und Radfahrern ermöglicht, die Äußere Münchener Straße sicher und höhenfrei zu unterqueren. Auf der Südseite wird der Geh- und Radweg mittels barrierefreier Rampe an die Äußere Münchener Straße angeschlossen.
Behelfsbrücke ursprünglich abgelehnt
Den Bau der beiden Behelfsbrücken – eine für Autofahrer, die andere für Radfahrer und Fußgänger – lehnten die Politiker angesichts der angespannten Haushaltslage damals aus Kostengründen jedoch ab. Weil eine Vollsperrung der Strecke jedoch – so befürchteten es viele Stadträte – zu einem Verkehrschaos führen könnten, wog man das Für und Wider nochmals ab und entschied sich letztendlich doch dafür, die Behelfsbrücken zu bauen. Zum Unverständnis der Grünen.
„Zwei Millionen Euro für eine Behelfsbrücke im Aicherpark auszugeben, die nach zwei Jahren wieder abgerissen wird, während wir Haushaltskonsolidierungen von rund drei Millionen Euro auf der anderen Seite haben, können wir nicht nachvollziehen“, sagte Sonja Gintenreiter, Fraktionsvorsitzende der Grünen.
Kosten von 13,8 Millionen Euro
Trotz der Kritik laufen die vorbereitenden Arbeiten für den Bau der Behelfsbrücke seit Anfang Oktober. Noch in diesem Jahr soll die Brücke abgerissen werden. Die Kosten für die gesamte Maßnahme belaufen sich laut Verwaltung auf rund 13,8 Millionen Euro. Einen Teil davon übernimmt jetzt der Freistaat.
Gutes Zeichen der Unterstützung
„Die Fördermittel sichern den Bau der Brücke finanziell ab. Wir werden dadurch in die Lage versetzt, ein verkehrliches Nadelöhr endlich zu beheben“, sagt Christian Baab, Pressesprecher der Stadt Rosenheim, auf OVB-Anfrage. Der Förderbetrag ist ihm zufolge ein gutes Zeichen der Unterstützung durch den Freistaat in wirtschaftlich schwierigen Zeiten.