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Ältestes Gebäude der Stadt muss saniert werden

Schäden an Rosenheims Schätzen: Figuren im Städtischen Museum schmelzen – wie es weitergeht

Das Mittertor, in dem sich das Städtische Museum befindet, muss saniert werden. Denn weil die Temperatur im Gebäude nicht reguliert werden können, kommen einige Ausstellungsobjekte zu Schaden.
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Das Mittertor, in dem sich das Städtische Museum befindet, muss saniert werden. Denn weil die Temperatur im Gebäude nicht reguliert werden können, kommen einige Ausstellungsobjekte zu Schaden.

Das Städtische Museum in Rosenheim ist für viele Touristen eine beliebte Anlaufstelle. Seit 2004 werden in den Räumen auch ausgewählte Wachs- und Holzobjekte gezeigt. Doch damit ist jetzt Schluss. Der Grund: Die Figuren schmelzen. Wie es jetzt weitergeht.

Rosenheim – Das Rosenheimer Mittertor muss dringend saniert werden. Das weiß wahrscheinlich niemand besser als Andrea Krammer. Sie ist die Leiterin des Städtischen Museums, das 1895 im Mittertor – dem ältesten Gebäude der Stadt – eröffnet wurde. Kopfzerbrechen bereiten ihr jedoch nicht nur die unzähligen Risse an der Fassade und im Inneren der Räumlichkeiten, sondern auch die Temperaturen im Gebäude.

Das Mittertor in Rosenheim muss saniert werden.

„Es ist extrem warm“, sagte sie während der jüngsten Sitzung des Schul-, Kultur- und Sportausschusses. Im Sommer heizen sich die Räume auf, im Winter sei es nicht viel besser. „Die veraltete Heizungsanlage lässt sich kaum mehr regulieren, sodass sie in den kalten Monaten zu stark heizt“, sagt Krammer.

Aufgrund der schlechten energetischen Zustände des Gebäudes gibt es ihr zufolge keine stabilen Klimabedingungen, die für die konservatorische Aufbewahrung der Objekte erforderlich wären. Das hat Folgen. Vor allem für die Abteilung „Sakrale Kunst“, die sich im zweiten Stock des Mittertors befindet.

Sakrale Kunst seit 2004 zu sehen

Seit 2004 werden hier ausgewählte Wachs- und Holzobjekte ausgestellt. Aktuell stehen noch rund 30 Objekte aus beziehungsweise mit Wachsanteilen in den Vitrinen. Und es könnten bald noch weniger werden. Denn aufgrund der „suboptimalen Klimabedingungen“ fangen die Wachsfiguren an zu schmelzen. Und auch die Holzskulpturen kommen zu Schaden.

Die Ventilatoren warten im Städtischen Museum schon auf ihren nächsten Einsatz. Es ist die einzige Möglichkeit, die Temperatur in den Räumen zumindest ein wenig zu regulieren.

Im Herbst wurden erhebliche Schäden an den Figuren festgestellt, deren Ausmaß nicht mehr hinnehmbar ist“, erklärte Krammer während der Sitzung. Aus diesem Grund habe sie sich dafür entschieden, die Abteilung zu räumen, um die Wachs- und Holzobjekte doch noch zu retten.

Eine Räumung ist aber alles andere als einfach. So muss bereits im Vorfeld geklärt werden, wo die Objekte zukünftig aufbewahrt werden sollen. „Infrage kommen der Klimaspeicher im Mittertor oder das Außendepot des Städtischen Museums“, sagt die Leiterin. Wichtig sei, dass die Objekte an einen möglichst klimastabilen Ort gebracht werden.

Vitrinen lassen sich nur noch schwer öffnen

Das Ausräumen der Vitrinen muss ihr zufolge von Fachpersonal durchgeführt werden, der Abbau der Ausstellungstechnik durch Handwerker. „Erschwerend kommt dazu, dass die speziell für die Dauerausstellung gebauten, sicheren Vitrinen durch die Setzung des Gebäudes inzwischen nicht mehr, beziehungsweise schwer zu öffnen sind“, sagt Andrea Krammer. Einige Objekte seien bereits aus den Vitrinen entnommen worden. Weitere sollen folgen.

Bleibt die Frage, wie es mit dem Mittertor – und dem Städtischen Museum – weitergehen soll. „Voraussetzung für die Sanierung des Mittertors ist der Bau des Städtischen Sammlungszentrums“, erklärt Krammer. Denn im Zuge der Generalsanierung sei es notwendig, das komplette Gebäude vollständig zu räumen.

Die Planungen für ein Städtisches Sammlungszentrum laufen bereits. So hatten sich die Stadträte bereits im November 2023 dafür ausgesprochen, das Projekt voranzutreiben. Vorgesehen ist, das Depot in Westerndorf St. Peter in der Nähe des Wasserweges zu realisieren. Im Ausschuss gab man damals an, dass eine Fertigstellung im Jahr 2026 wünschenswert sei. Unter anderem wegen des baulichen Zustands des Mittertors.

Die Kerze ist Teil der Sakral-Ausstellung. Ein Teil von ihr ist bereits geschmolzen.
Ein Blick in die Abteilung „Sakrale Kunst“ im Städtischen Museum.

„Bis dahin gibt es keine Möglichkeit, die Temperaturen besser zu regulieren“, sagt Andrea Krammer. Aus diesem Grund habe man eben den Entschluss gefasst, die Objekte der Dauerausstellung zu entnehmen.

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